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Um Leben Und Tod

Um Leben Und Tod

Titel: Um Leben Und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hoehn , Ortwin Ennigkeit
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und Bernd Mohn fuhren umgehend mit einem Dienstwagen zu dem Privatgrundstück und dem darauf liegenden Fischweiher bei Birstein, im Schauerwald (Vogelsberg). Eine Schranke trennte das Grundstück vom Weg, auf dem schon die anderen Polizeiautos standen. Gäfgen führte die Polizeibeamten auf das Grundstück und blieb in der Nähe der Schranke stehen.
    Â»Wo ist Jakob denn?«, fragte Bernd und bekam als Antwort Handzeichen, die auf einen auf der linken Seite befindlichen Steg zum See wiesen.
    Â»Na, dann los, geh voran!«, forderte Bernd Magnus Gäfgen auf. Dieser weigerte sich, weiterzugehen, fiel auf die Knie und vergoss ein paar Tränen.
    Einige Polizisten blieben bei Gäfgen, die anderen begaben sich zum Steg und fanden gegen 12 Uhr ein von Wasserpflanzen fast verdecktes dunkles und verschnürtes Bündel mit den Konturen eines menschlichen Körpers, Füße an der Oberfläche, Kopf auf dem Grund. Die Mordkommission, die Spurensicherungsgruppe und der Gerichtsmediziner kamen wenige Minuten später an die Fundstelle. Das Bündel wurde vorsichtig aus dem kalten Wasser gehoben und auf dem Steg abgelegt.
    Erst um 15 Uhr, als das Bündel geöffnet wurde, war sicher, dass eine Kinderleiche darin steckte. Gäfgen hatte Jakobs Kopf und Füße in blaue Müllsäcke gepackt und den ganzen Körper dann in ein schwarzes Bettlaken gehüllt.
    Die Spurensicherung entnahm Erdproben, sicherte Schuh- und Reifenabdrücke, Fasern; stellte die Müllsäcke sicher.
    Als Jakob bemerkt habe, dass es ernst gewesen sei, habe er zu schreien versucht. Er habe dabei Geräusche von sich gegeben und mit den Armen und Füßen gewackelt. Er habe auf Jakob eingeredet und ihm gesagt, er solle doch ruhig sein. Jakob sei aber nicht ruhig geworden. Er habe immer weiter gemacht, habe gezappelt und versucht, zu schreien. Natürlich habe er nicht laut schreien können, aber dieses Sich-Wehren sei in seinem Plan nicht vorgesehen gewesen. Er meine, dass er in dieser Situation selbst geweint habe und seine Tränen auf den Jakob drauf gelaufen seien … Er habe gewollt, dass Jakob endlich ruhig sei. Er habe ihn geschüttelt, angeschrien, am Hals gewürgt, all dies habe nicht geholfen. Jakob habe nicht aufgehört, sich zu wehren. »Ich habe ihn auch einmal geschlagen, glaube ich.« Auch das habe nicht geholfen.
    Da sich das Klebeband über dem Mund gelockert gehabt habe, habe er ein neues darüber geklebt. Außerdem habe er ein Stück Klebeband über die Nase geklebt.
    (aus dem Vortrag des psychiatrischen Gutachters von Magnus Gäfgen)
    Nachdem sicher war, dass Jakob tot war, ging ich zu meinem Auto und fuhr wie in Trance nach Hause.
    Wir hatten alle verloren. Kein anderer Gedanke. Es war später Nachmittag, ich saß nun am Küchentisch bei mir zu Hause, immer wieder die Frage: »Warum, warum musste dieses unschuldige Kind sterben?« Obwohl ich es nicht zulassen wollte, ich konnte nicht anders: Ich musste weinen.
    Bernd Mohn, Magnus Gäfgen und der Fahrer machten sich auf die Rückfahrt, noch bevor Jakobs Körper geborgen worden war. Gäfgen war schweigsam und verschlossen. Bernd setzte trotzdem die Befragung fort, weil er den Tatablauf restlos klären wollte.
    Â»Wo hast du Jakobs Kleider und seinen Schulranzen verschwinden lassen, wo die Schreibmaschine versteckt?«
    Â»Einige Teile habe ich in Frankfurt-Oberrad in einer Mülltonne neben dem Minimalmarkt am Buchrainplatz entsorgt, weitere Teile in einer grünen Mülltonne des dritten Hauses auf der linken Seite einer vom Buchrainweg abgehenden Nebenstraße.«
    Bernd Mohn leitete die Angaben an seinen Kollegen Jürgen P. weiter, der die Durchsuchungsmaßnahmen veranlasste. Die Durchsuchung der Örtlichkeiten verlief vorerst negativ.
    Bernd gab nicht auf und befragte Gäfgen weiter, er wollte auch wissen, ob es noch andere Tatbeteiligte gäbe.
    Â»Klaus H. [Name geändert] ist der Tatplaner, die Brüder B. haben nichts damit zu tun. Ich habe die Angaben zu den Brüdern B. und dem Verwahrort am Langener Waldsee erfunden, weil ich ungeheuer unter Druck gestanden habe. Jakob sollte nach Erlangung des Lösegeldes freigelassen werden. Klaus hat gesagt, dass es ihm nur ums Geld ginge, unabhängig von der Person, entweder Franz, Elena oder Jakob. Ich habe Jakob an der Bushaltestelle abgepasst und den Brief hingelegt.«
    Gäfgen wiederholte, dass es sich um den

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