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Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Gabriel
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ehe sie sich setzte.
    Misstraute ihm Sarah wirklich dermaßen? Aus irgendeinem Grund störte ihn das. Aber ihr Verhalten war verständlich, wenn man ihre, besser gesagt, seine Abmachung bedachte. Sie war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Nur war er derjenige, der Qualen litt.
    Zum Beispiel wenn er die seidigen Strähnchen in ihrem Nacken betrachtete. Er hätte sie am liebsten angehoben und die glatte, schneeweiße Haut darunter geküsst. Ihren süßen Vanilleduft eingeatmet. Seine Fantasien noch einmal ausgelebt.
    Stattdessen setzte er sich wieder und bemerkte: “Du hast dich verspätet.”
    “Entschuldige, ich habe nicht auf die Zeit geachtet.” Sarah ergriff die gestärkte Leinenserviette und breitete sie über ihrem Schoß aus.
    Seamus schnaubte. “Dann müsstest du dich hervorragend mit meiner Frau verstehen.”
    “Wie bitte?” Blair schaute von ihrer Zeitschrift auf. “Sagtest du etwas, Darling?”
    “Lasst uns essen”, gab er ungnädig zurück, da in diesem Moment das Mädchen den ersten Gang servierte.
    In den nächsten Minuten war im Esszimmer nur das Klirren der Löffel auf dem Porzellan der Suppentassen zu hören. Michael stellte fest, dass er kaum Appetit hatte, und beobachtete lieber Sarah beim Essen.
    Sie sah erst auf, nachdem sie den letzten Löffel Suppe verzehrt hatte.
    Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass sie womöglich den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Er hatte ihr kein Frühstück oder Lunch angeboten. War er jetzt schon so rachsüchtig, sie auszuhungern, weil sie an seinem Ego gekratzt hatte?
    Michael schob seine Suppentasse von sich, ihm war auf einmal übel. Vielleicht sollte er Sarah gehen lassen und die ganze Geschichte vergessen.
    “Na, Kleine”, begann Seamus und zuckte leicht zusammen, als er seine Sitzposition in dem Rollstuhl veränderte. “Was für Erfahrungen hast du mit übellaunigen alten Männern?”
    “Du bist doch nicht alt, Darling”, warf Blair ein und tätschelte ihm die knotige Hand.
    Seamus ignorierte sie. “Ich erwarte eine Antwort, Kleine.”
    Sarah griff nach einem Brötchen. “Und ich erwarte, dass Sie mich bei meinem Namen nennen.”
    Seamus kniff die Augen zusammen. “Du arbeitest und isst bei mir, also kann ich dich nennen, wie es mir passt.”
    Michael beugte sich vor, bereit zum Einschreiten. Auch wenn er wütend auf Sarah war, konnte er doch nicht schweigend mit ansehen, wie sein Großvater sie beleidigte.
    Aber Sarah antwortete schon. “Na gut, Nappy, ich versorge schon seit Jahren meinen Großvater.”
    Seamus runzelte die Stirn. “Wie hast du mich genannt?”
    Unschuldig wie ein Engel sah sie ihn an. “Entschuldigung, es ist mir so herausgerutscht. Sie erinnern mich nämlich stark an meinen Terrier Nappy. Das ist die Kurzform für Napoleon, denn er hält sich für den Herrn der Welt.”
    Michael wappnete sich gegen einen Zornesausbruch seines Großvaters. Legte Sarah sich absichtlich mit dem alten Herrn an? Damit er sie hinauswarf, bevor sie die Abmachung erfüllt hatte?
    Seamus starrte sie mit mahlendem Unterkiefer an. Dann brach er in dröhnendes Gelächter aus. “Nappy. Gefällt mir. Und meiner Meinung nach wäre die Welt viel besser, wenn ich sie regierte.”
    Sarah lächelte süffisant. “Ich glaube, Sie haben vieles mit Ihrem Enkel gemein.”
    “Noch ein Punkt für deine Neueinstellung”, sagte Seamus zu Michael. “Sie duckt sich offenbar vor keinem von uns. Trotzdem wette ich, dass sie es keine Woche hier aushält.”
    “Die Wette nehme ich an”, gab Michael zurück. “Hundert Dollar, dass sie mindestens zwei Wochen bleibt.”
    Er sah, wie Sarah erbleichte. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Aber sein Großvater mochte sie, und das war bereits ein kleines Wunder. Natürlich ahnte dieser nicht, dass sie Bertram Hewitts Enkelin war. Und Michael hatte nicht die Absicht, es ihm zu sagen.
    “Bloß hundert.” Seamus lachte. “Du bist dir wohl selbst nicht sicher, mein Junge?”
    “Dann erhöhe ich auf tausend.”
    “Das nenn ich ein Wort.” Seamus lehnte sich zurück, als das Mädchen den Zwischengang vor ihm hinstellte.
    “Tausend Dollar?”, wiederholte Sarah und sah ungläubig von einem zum anderen. “Ihr verschwendet so viel Geld an eine alberne Wette?”
    “Das ist einer der Vorteile, wenn man stinkreich ist”, erklärte Seamus selbstgefällig. “Man kann sein Geld für lauter dummes Zeug ausgeben. Stimmt’s, Blair?”
    Sie schaute auf, offenbar in Gedanken weit weg. “Stimmt, Darling.” Erneut

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