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Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Gabriel
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in meinem Bett fand? Wolltest du mit mir schlafen?”
    Aus Angst, er könnte ihre wahren Gefühle an ihren Augen ablesen, wagte sie es nicht, ihn anzusehen, und heftete den Blick auf seine große Hand, mit der er sie festhielt. “Diese Nacht war ein Fehler”, flüsterte sie, denn sie vermochte kaum zu atmen, wenn er ihr so nah war. “Ein gewaltiger Fehler.”
    “Da bin ich anderer Meinung.” Im nächsten Moment zog er sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.
    Sie schloss die Augen. “Lass mich los.”
    “Es gibt ein Mittel, mir zu beweisen, dass du mich nicht täuschen wolltest”, sagte er leise, während er jetzt mit den Händen über ihren Rücken fuhr. “Dass du keine gefühllose Lügnerin bist.”
    Sie vermochte auch nicht klar zu denken, wenn er sie auf diese Weise berührte, so sanft, so zärtlich. “Welches?”
    Er beugte sich zu ihr hinab, sein Mund war jetzt dicht an ihrem. “Komm heute Nacht wieder zu mir.”
    Vernunft kämpfte gegen Verlangen. Langsam, verführerisch streichelte er sie, mit den Lippen berührte er einen ihrer Mundwinkel, dann den anderen. Ihr entfuhr ein leises Stöhnen. Sollte sie mit ihm schlafen wie in der Nacht zuvor? Noch einmal diese Lust erleben, diese schrankenlose Hingabe?
    Doch das bittere Erwachen würde folgen. Und dann? Wenn er sie gehen ließ, hätte sie ihren Körper für ihre Freiheit verkauft. Wenn er sie weiter gefangen hielt, würde sie das quasi zu seiner Sexsklavin machen.
    Angesichts dieser Alternativen wurde ihr fast schwindelig. Sie riss sich von ihm los, bevor er sein Angebot mit einem Kuss versüßen konnte und sie womöglich doch noch wankelmütig wurde. “Ich glaube, das wäre ein weiterer Fehler.” Wie gehetzt rannte sie in ihr Zimmer.
    Sarah verriegelte die Tür von innen und lehnte sich schwer atmend dagegen. Ein Teil von ihr wünschte, Michael würde die Tür einschlagen und sie bedrängen, bis sie alle Vernunft in den Wind schlug. Und das würde nicht lange dauern. Nicht bei einem so erfahrenen Liebhaber wie ihm.
    Doch die Tür blieb unversehrt. Der Wolf hatte sie entkommen lassen.
    Vorerst.

7. KAPITEL
    Michael erwachte langsam, weil etwas Warmes, Weiches seinen Hals leckte. Er hatte sich die halbe Nacht lang unruhig hin- und hergeworfen, denn Sarah schlief direkt nebenan. Nackt und einsam. Ob sie nackt war, wusste er allerdings nicht. Aber so hatte er sie in Erinnerung.
    Etwas Kaltes, Feuchtes stieß gegen sein Gesicht, und jetzt war er hellwach. Er öffnete ein Auge und sah sich einem kleinen Hund gegenüber, der kurz bellte und mit dem Schwanz wedelte.
    Michael fuhr hoch. “Was zum Teufel ist das?”
    Beim Klang seiner Stimme sprang der Hund vom Bett und fegte aus dem Zimmer. Michael hatte die Tür angelehnt gelassen, in der Hoffnung, Sarah würde es sich anders überlegen und in sein Bett kommen.
    Stattdessen war dieses Fellbündel ins Haus eingedrungen – bis in sein Schlafzimmer!
    Er warf die Bettdecke zurück und machte Jagd auf den Hund, der allerdings gleich neben der Tür im Flur saß. Michael stolperte über ihn und fiel der Länge nach hin. Beim Hochkommen stieß er dann mit der Schulter gegen eine schmale Ziersäule, auf der eine kostbare chinesische Vase stand. Sie geriet ins Wanken, fiel, und geistesgegenwärtig fing Michael sie in letzter Sekunde auf. Der Hund, der mit einem Jaulen einen Meter zurückgewichen war, beobachtete aufmerksam sein Treiben.
    “Komm her”, lockte er, indem er sich hinhockte und vorsichtig die Hand nach dem Tier ausstreckte.
    Der Hund jedoch drehte sich augenblicklich um und rannte den Flur hinunter, Michael hinterher. Er fragte sich, welcher von den Angestellten diese Bestie mit zur Arbeit gebracht hatte. Der- oder diejenige würde noch heute auf Stellensuche gehen können.
    Der Hund schlug plötzlich einen Haken, schoss durch Michaels Beine hindurch und lief in die Gegenrichtung. Er genoss das Spiel sichtlich. Als Michael auf seiner Verfolgungsjagd innehielt, um Atem zu schöpfen, bellte der Hund begeistert drei Mal.
    In diesem Moment ging Sarahs Tür auf. In einem langen weißen Baumwollnachthemd, das ihr bis zu den nackten Füßen reichte, trat sie auf den Flur. Zarte weiße Spitze zierte die Manschetten und den hochgeschlossenen Kragen.
    “Nappy”, schalt sie. “Was machst du denn hier?”
    “Gehört das Ungeheuer etwa dir?”, fragte Michael atemlos, allerdings jetzt aus einem anderen Grund.
    Das zerzauste dunkle Haar fiel ihr offen auf die Schultern. Ihre Wangen waren so

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