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Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Gabriel
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hatte sie sich schon lange nichts Neues mehr gekauft. “Am besten rufe ich ihn an und sage, dass Sie kommen. Aber erwähnen Sie bitte auf keinen Fall den Namen Wolff.”
    Maria warf Michael einen fragenden Blick zu, und der nickte.
    “Hier bitte.” Sarah stand auf und überreichte Maria die Liste.
    Diese warf einen kurzen Blick darauf. “Ist das alles?”, fragte sie verblüfft.
    “Ich bleibe ja nicht lange”, erklärte Sarah, mehr für Michael als für das Mädchen.
    “Hoffentlich überschätzt du die Kräfte meines Großvaters nicht”, gab Michael zurück und fügte leise hinzu: “Du bleibst so lange, wie du gebraucht wirst.”
    So lange, wie ich dich brauche, korrigierte er sich, sprach es aber nicht aus. Sarah verstand ihn auch so.
    “Warten sie!”, rief Sarah, als das Mädchen zur Tür ging. Es war an der Zeit, Michael Wolff in die Schranken zu weisen. “Mir ist noch etwas eingefallen.”
    Maria kam zurück, reichte ihr das Blatt, und Sarah fügte noch eine Zeile hinzu.
    Das Mädchen machte große Augen, sagte jedoch nichts. Mit einem Grinsen verließ sie den Raum.
    “Du scheinst mit unserer Abmachung ganz gut zurechtzukommen”, bemerkte Michael.
    “Ich tue, was getan werden muss.”
    “Das sehe ich.”
    Sie trat wieder ans Fenster und schaute hinaus, damit er nicht merkte, wie nahe ihr seine Worte gingen. Er hatte allen Grund, sich betrogen zu fühlen. Ihm zu gestehen, wie schön die vergangene Nacht für sie gewesen war, würde die Situation nur komplizieren. Sie seufzte. “Ein bezauberndes Bild.”
    “Ganz meine Meinung.”
    Sein Ton verriet, dass er nicht die Aussicht auf die Berge meinte. Aufgebracht fuhr sie herum. “Ich könnte einfach gehen. Du hast keinen stichhaltigen Beweis gegen mich oder meinen Großvater.”
    “Oh doch”, entgegnete er und zog eine Kassette mit einem 8-mm-Schmalfilm aus seiner Hosentasche.
    “Was ist das?”
    “Wir haben in den wichtigsten Räumen Überwachungskameras installiert. Dies ist die Aufzeichnung für den Zeitraum vom 28. Dezember bis 2. Januar.”
    Das bedeutete, sowohl Sarah als auch ihr Großvater hatten eine Starrolle in dem Film – und das reichte für beide zu einer Verurteilung.
    Michael trat an den Videorecorder unter dem Fernseher und schob die Kassette hinein. “Wir können sie uns gern ansehen.”
    Sarah wehrte ab. “Ich bleibe hier. Ich tue alles, was du willst.” Zu spät merkte sie, wie zweideutig das klang.
    Kommentarlos nahm Michael die Kassette wieder heraus und wandte sich zum Gehen. “Ich fahre jetzt in die Klinik und hole meinen Großvater ab. Beim Dinner heute Abend stelle ich dich ihm und seiner Frau vor. Ich erwarte dich um Punkt sieben unten im Speisezimmer.”
    “Ich freue mich darauf, deinen Großvater kennenzulernen.” Das war ehrlich gemeint. Sarah hatte von Kind an so viele schlimme Geschichten über Seamus Wolff gehört, dass er ihr wie ein Ungeheuer vorgekommen war. Es wäre gut zu sehen, dass er in Wirklichkeit ein harmloser alter Herr war.
    Bevor Michael das Zimmer verließ, wandte er sich noch einmal an Sarah. “Übrigens, wir ziehen uns zum Dinner um. Ist das ein Problem für dich?”
    Sie hatte nicht übel Lust, zum Dinner nackt zu erscheinen, nur um ihn zu ärgern. “Ich werde schon etwas Passendes finden.”
    “Gut. Dann bis heute Abend.” Die Tür fiel hinter ihm zu, und Sarah rechnete beinahe damit, den Schlüssel im Schloss zu hören. Doch sie vernahm nur Michaels feste Schritte, die sich langsam entfernten.
    Sie ging zur Tür und verschloss sie von innen für den Fall, dass er die Privatsphäre seiner Gefangenen nicht respektierte. Dann streifte sie das Cape und die zerknitterten Kleider ab, um im angrenzenden Bad eine ausgedehnte warme Dusche zu nehmen.
    Aber zuerst musste sie ihren Großvater anrufen.
    Sie griff nach dem Hörer und wählte die Nummer von zu Hause. Nach fünfmaligem Klingeln nahm er ab.
    “Hallo?”
    “Hi, Grandpa, ich bin’s.”
    “Hallo, Sarah”, sagte er, hörbar erleichtert. “Wo bist du? Ich habe mir Sorgen gemacht.”
    “Ich weiß, ich hätte dich schon eher anrufen sollen.” Sie holte tief Luft. “Ich wollte dir nur sagen, dass ich ein paar Tage wegbleibe … vielleicht auch länger. Ich fahre in die Berge mit … mit einer Freundin.”
    Sarah log ihren Großvater ungern an, aber ihr blieb nichts anderes übrig. Wenn er wüsste, dass sie bei den Wolffs in der Falle saß … Sie wagte nicht, sich seine Reaktion auszudenken. Bertrams Hass war so tief verwurzelt,

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