Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
passenden Selbsthilfemethode leicht, wobei Sie mit Vertrauterem beginnen können, um sich dann langsam auch zu anderen Methoden der Selbsthilfe hinzubewegen. Jeder Übungsteil kann Ihr Eingangstor sein, das Sie persönlich weiterbringt. »Schnuppern« Sie deshalb auch in andere Übungsbereiche hinein, um neue Erfahrungen zu machen und Ihre Bewältigungsstrategien zu erweitern.
Die Übungen unterteilen sich in folgende Bereiche:
Papier- und Stiftübungen: Sie sind gut für den rationalen und den auditiven Typ geeignet.
Sprachliche Übungen: Sie sind gut für den auditiven Typ geeignet.
Wahrnehmungs- und Kreativitätsübungen: Sie sind gut für den emotional orientierten und den kreativen Typ geeignet.
Imaginationsübungen: Sie sind gut für den visuellen und den kreativen Typ geeignet.
Atem- und Entspannungsübungen: Sie sind gut für den emotional orientierten Typ geeignet.
Haltungsübungen: Sie sind gut für den motorischen Typ geeignet.
Das Verweilen in der Übungssituation
Jede Übung, die Sie einmal begonnen haben, sollten Sie zu Ende führen – auch dann, wenn Angstgefühle oder gar Panikreaktionen auftreten. Vorzeitiges Abbrechen einer Übung verstärkt Ihre Angst und bestätigt Ihre Überzeugung, in aktuellen Situationen mit den auftretenden Ängsten ohnehin nicht umgehen zu können, also auch in zukünftigen Situationen zu versagen. Sie speichern solche Fehlschläge in Ihrem Unterbewusstsein, und es wird dann beim Auftreten vergleichbarer Situationen zunehmend schwieriger, aktive Handlungen einzuleiten.
Hier nun ein Trick, mit dessen Hilfe es Ihnen gelingen kann, standzuhalten. Suchen Sie sich ganz bewusst einen Platz, an dem Sie sich etwas sicherer fühlen. Entfernen Sie sich jedoch nicht aus der als belastend erlebten Situation. Versuchen Sie nun, die schwierige Situation weitere zehn Sekunden auszuhalten. Setzen Sie sämtliche Motivationshilfen ein, die Ihnen einfallen. Zählen Sie dann langsam von eins bis zehn. Geben Sie einem etwaigen Fluchtimpuls auf keinen Fall nach! Schon während des Zählens werden sich die Angstgefühle mindern. Ihr Verstand weiß aus wiederholter Erfahrung, dass es meist nur Ihre Katastrophenfantasien sind, die den Fluchtimpuls einleiten, und dass das Befürchtete sicher nicht eintreten wird. Sollte das einmalige Zählen bis zehn nicht ausreichen, so zählen Sie bitte so lange weiter, bis sich Ihre unangenehmen Gefühle deutlich verringert haben. Sie können diese Übung auch abwandeln und von 1 010 bis 1 001 herunterzählen. Denken Sie sich nach jeder Zahl die Worte »Angst sinkt«. Sie werden überrascht sein, wie schnell Sie sich auf solch simple Weise etwas suggerieren können, was dann tatsächlich zu weniger Angst führt.
Die Agoraphobiker unter Ihnen sollten diese Zeilen besonders beherzigen: Durch Konfrontation können Sie angstauslösenden Situationen erfolgreich begegnen. Ausweichen vor dem Angstobjekt wirkt sich keineswegs vorteilhaft aus (Schwächung des Allgemeinbefindens, des Selbstwertgefühls, der Stimmungslage, der Handlungsfähigkeit).
Die Übungen und Ihr Handlungstagebuch
Besorgen Sie sich ein dekorativ aussehendes Notizbüchlein im DIN-A3- oder DIN-A4–Format. Achten Sie darauf, dass Ihnen der Einband gefällt! Es sollte sich in jedem Fall um ein gebundenes Buch handeln, damit Sie auch richtig damit arbeiten können. Ihr Handlungstagebuch zeigt Ihren Veränderungsprozess. Alle wichtigen Gedanken und Überlegungen sollten Sie dort eintragen. Insbesondere die positiven Veränderungen im Hinblick auf Ihr gewünschtes Ziel sollten regelmäßig protokolliert werden. Bei einzelnen Übungen werden Sie dazu aufgefordert, entsprechende Eintragungen in Ihr Handlungstagebuch vorzunehmen, damit Sie sich diese besser einprägen können und Sie auch Alltagsereignisse anders als bisher überdenken.
Schlagen Sie nun die erste Seite Ihres Büchleins auf und schreiben Sie in Großbuchstaben und mit Rotstift das Wort HANDLUNGSTAGEBUCH hinein. Die jeweils linke Seite Ihres Handlungstagebuches sollte problematischen Ideen, Konfliktmaterial und »negativen« Gedanken vorbehalten sein. Auf der rechten Seite können Sie Aufbauendes und Hilfreiches sowie Ihre positiven Veränderungen und Erfahrungen eintragen. Diese Aufteilung hat sich als sinnvoll erwiesen,
um die Übersichtlichkeit des Handlungstagebuchs zu garantieren;
um Konfliktmaterial auch räumlich von positiven Ideen zu trennen;
um gerade in Krisensituationen das Hilfreiche »auf einen Blick« erfassen zu
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