Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
wirkungsvoll, weil Sie die negativen Gedanken nicht verdrängen, sondern sich bewusst mit diesen auseinandersetzen. Sie stellen die negative Erwartung, etwa umzufallen oder zu versagen, einfach in einen anderen Zusammenhang. Sie korrigieren hierdurch fehlerhafte Erwartungshaltungen. Trainieren Sie sich alternative Gedanken an, damit Sie in bedrohlichen Situationen zunehmend Kontrolle ausüben können. Die Beispiele geben Ihnen Anleitung. Probieren Sie es aus. Üben Sie. Nehmen Sie sich Zeit, alternative und hilfreiche Gedanken zusammenzustellen.
Die Was-wäre-wenn-Veränderungstechnik
Gehören Sie zu den Menschen, die ständig in »Was-wäre-wenn-Kategorien« denken? Ihr innerer Dialog gestaltet sich dann folgendermaßen:
Wenn ich keine Angst hätte, dann würde ich mit dem Zug fahren.
Wenn ich selbstsicherer wäre, dann könnte ich … tun.
Wenn ich einen Partner hätte, dann wäre ich glücklicher.
Eine geläufige Variante dieses Denkens ist: »Hätte ich, dann wäre …« Seien Sie ehrlich zu sich selbst! Wie viele dieser »Was wäre wenn«- oder »Hätte ich, dann wäre«-Sätze begleiten Ihren Alltag? Überlegen Sie, ob Ihnen diese Denkstrategie schon einmal geholfen hat, Ihre Angst- und Hilflosigkeitsgefühle zu bewältigen. Sicher werden Sie feststellen, dass solche Gedanken weder hilfreich noch stärkend waren. All Ihre »Was wäre wenn«- und »Hätte ich doch«-Gedanken führen lediglich zu einer Steigerung Ihrer Unzufriedenheit und Hilflosigkeit. Entschärfen Sie solche Gedankengänge durch gegenwartsbezogene Überlegungen. Vielleicht können Sie – wenn Gedanken der beschriebenen Art auftreten – kurz innehalten und darauf achten, was genau Sie in diesem Moment hören oder sehen. Lauschen Sie! Vielleicht können Sie das Zwitschern eines Vogels hören oder wahrnehmen, wie der Wind die Blätter des Baumes vor Ihrem Fenster bewegt. Die Hier-und-jetzt-Ausrichtung ist ein wirksames Mittel, um Gedanken zu stoppen und sich anderen Themen zuzuwenden.
Die Konfrontationsübung
Angst und Hilflosigkeit erzeugende Gedanken werden nicht konsequent zu Ende gedacht. Das Denken kehrt immer wieder zum Ausgangspunkt der vermeintlichen Befürchtungen zurück.
Hierzu ein Beispiel: Auf einer Party sind Sie dem Gedanken verhaftet, Sie könnten aufgrund Ihrer Unsicherheit und Angst womöglich zu stottern beginnen. Ihre Knie könnten versagen oder Sie könnten das Weinglas zu Boden fallen lassen, weil Ihre Hände so sehr zittern. Diese Vorstellungen führen dazu, dass Sie sich wahrscheinlich unwohl, unsicher und möglicherweise auch ängstlich und hilflos fühlen. Auch wenn Ihre allerschlimmsten Befürchtungen eintreten würden, ginge die Welt keineswegs unter. Der besorgte Gastgeber würde Ihnen vielmehr auf die Beine helfen oder Ihnen einen Platz anbieten, wo Sie sich kurz hinsetzen und ausruhen könnten.
Nehmen Sie Ihr Handlungstagebuch und notieren Sie im Hinblick auf eine zukünftige Situation Ihre Befürchtungen. Stellen Sie sich die Frage, was geschehen würde, wenn das Befürchtete tatsächlich eintreten würde. Was könnte passieren, wenn Ihnen schwindelig würde und Sie umfielen? Würden Sie es überleben? Es wird zwar ein unangenehmes Erlebnis für Sie sein, aber Sie könnten es sowieso nicht verhindern. Es geschieht einfach! Und dann? Irgendjemand würde Ihnen vermutlich helfen oder Sie selbst würden sich wieder erholen, aufstehen, und die unangenehme Situation wäre bald (wahrscheinlich schon nach wenigen Minuten) vorbei.
Suchen Sie sich nun ein für Sie zutreffendes Beispiel heraus und beschreiben Sie dieses so konkret wie irgend möglich. Verwenden Sie hierfür die nachfolgenden Fragen:
Was wäre, wenn die allerschlimmste Befürchtung tatsächlich einträte?
Wo geschähe das befürchtete Ereignis?
Welche körperlichen Beeinträchtigungen könnten sich ergeben?
Wie könnten Sie nach Eintreten der befürchteten Situation diese noch beeinflussen? Mit welchen Gedanken oder Handlungen könnten Sie die befürchtete Situation noch schlimmer machen? Wie könnten Sie sie durch eine geeignete Handlung besser machen?
Wie verhielten sich die Menschen, die dabei wären?
Würde jemand helfen?
Was geschähe danach?
Selbst das Allerschlimmste lässt noch verschiedene Handlungsmöglichkeiten offen, die Sie bei entsprechendem Überdenken erkennen können.
Das Klassenzimmer des Lebens
Ihr Leben ist vergleichbar mit einer Schule, in der Sie von Klasse zu Klasse gehen. Jede Klassenstufe ist mit Herausforderungen und
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