Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
Situationen des Versagens haben auf Ihrer geistigen Leinwand nichts zu suchen. Wenn sich eine negative Vorstellung auf Ihrer geistigen Leinwand festsetzen möchte, so stellen Sie sich vor, diese aus dem Rahmen zu schieben oder mit einem Tuch auszuwischen.
Selbstbeobachtung in der Imagination
Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Filmsequenz über einen Ihrer letzten Angstanfälle auf einer Großbildleinwand sehen. Wie sehen Sie aus? Wie ist Ihre Körperhaltung und wo genau befinden Sie sich? Das Besondere dieses Filmes ist, dass Ihre Gedanken, die sonst niemand sehen kann, wie in einem Comicfilm als Sprechblasen über Ihrem Kopf erscheinen. Beobachten Sie den Film über diese Person, die Sie selbst sein sollen, mit Abstand. Stellen Sie sich dann vor, dass dieses Bild immer kleiner und farbloser wird. Entscheiden Sie jetzt, ob Sie sich weiterhin so fühlen und verhalten möchten wie jene Person, die Sie gerade vor sich sehen.
Beschließen Sie nun, diesen Film abzustellen, und laden Sie ein anderes Programm. Sehen Sie sich als mutige und handlungsfähige Person in Großbildform. Diese Person, die jetzt dort erscheint, trägt die Kleidung, die Sie gerne an sich mögen, hat eine aufrechte Körperhaltung und kommt mit den Gegebenheiten des Lebens gut zurecht. Nehmen Sie sich Zeit für diesen positiven Tagtraum! Welche Erfolge hat diese Person, welche Komplimente bekommt sie? Welche angenehmen Tätigkeiten führt die Person gerade aus? Lassen Sie wieder Sprechblasen erscheinen, die mit Worten und Sätzen gefüllt sind, die gut zu einer mutigen Person passen. Geben Sie sich ganz diesen angenehmen Bildern und Vorstellungen hin. Stellen Sie sich zum Abschluss der Übung vor, die positive Sequenz festzuhalten und ein »geistiges Foto« davon zu machen.
Der innere Beobachter
Sie bestehen nicht nur aus Angst. Neben Ihren Gefühlen von Angst und Hilflosigkeit haben Sie vernünftige, wissende, beobachtende und handlungsfähige innere Anteile. Diese starken Teile sollen im Folgenden als Ihr »intuitiver innerer Beobachter« bezeichnet werden. Der innere Beobachter ist der Vernünftige, der Beratende, der Tröstende und der Ermutigende. Er ermöglicht, unangenehme Situationen aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten und neue Sichtweisen zu entwickeln. Er erlaubt, aus negativen Denkmustern herauszutreten und konstruktiv handelnd an die Lösung von Problemen heranzugehen. Sie können Ihren inneren Beobachter auch systematisch schulen.
Eine ganz besondere Seite des inneren Beobachters ist, dass er den Aspekt der inneren Weisheit verkörpert. Jeder Mensch verfügt über solche Weisheit. Atmung, Herzschlag und andere vegetative Prozesse werden durch die – nicht bewusste – Weisheit des Körpers aufrechterhalten. Im Alltag beweisen Sie in der Regel großes Vertrauen. Das Brot, das Sie beim Bäcker gekauft haben, essen Sie ohne Argwohn, es könne vergiftet sein. Sie vertrauen darauf, dass andere Verkehrsteilnehmer wissen, wie die Bremse ihres Fahrzeuges zu betätigen ist. Sie vertrauen und verlassen sich auch darauf, dass Züge dorthin fahren, wo sie gemäß Fahrplan ankommen sollten. Ganz selbstverständlich gehen Sie davon aus, eingenommene Medikamente würden helfen, Sie zu kurieren. Sie sind vertrauensfähig.
Übertragen Sie diese Fähigkeit auch auf andere Lebensbereiche. Hören Sie auf Ihre innere Weisheit, denn sie ist die Quelle positiver Eingebungen, Gedanken und Fantasien. Aus ihr schöpfen Sie ganz spontan Lösungen für Probleme, an denen der Verstand schon länger »herumgeknobelt« hat. Nehmen Sie sich Zeit, in Kontakt mit Ihrer inneren Weisheit zu treten. Schreiben Sie auf ein Blatt Papier fünf persönliche Fragen, die Sie gerne beantworten möchten. Schließen Sie dann die Augen und lassen Sie Bilder und Sätze aus dem Unbewussten aufsteigen. Sitzen Sie einfach nur da, lassen Sie Ihren Atem ruhig fließen und beobachten Sie den Strom Ihrer Gedanken und Empfindungen. Ihre innere Weisheit muss nicht logisch und in grammatikalisch korrekten Sätzen antworten. Sie kann sich auch als »gefühlte« Empfindung mitteilen. Reservieren Sie täglich einige Minuten, um mit Ihrer inneren Weisheit in Dialog zu treten. Sie können ihr Fragen stellen, dann die Augen schließen und auf mögliche Antworten lauschen. Je öfter Sie dies ausprobieren, desto wahrscheinlicher empfangen Sie positive Botschaften, denen Sie trauen können. Sie entstehen spontan und sind Ausdruck einer intuitiven und kreativen Quelle, die in Ihnen
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