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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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Technikerin nahm Fingerabdrücke an etwas, das aussah wie tiefgefrorenes Essen.
    »Das haben wir in der Gefriertruhe gefunden«, sagte sie und zeigte auf die Tiefkühlbeutel vor ihr.
    Der Inhalt sah aus wie ein paar Filetstücke.
    »Was ist damit?«
    »Schauen Sie mal genauer hin.«
    Tommy beugte sich vor und erkannte, worum es sich handelte. »Ach du Scheiße! Zu wem gehört das denn?«
    »Jedenfalls zu keinem der Herren hier, die haben ihre Füße und Arme alle noch.«
    »Wo haben Sie die gefunden?«
    »In der Tiefkühltruhe.«
    »Also haben wir insgesamt vier Tote«, resümierte Tommy Jansson trocken.
    Eine halbe Stunde später stand Gunilla vor ihm.
    »Was ist passiert?«, fragte Tommy Jansson nur.
    Sie sah kalt aus, kalt und starr. »Was soll ich sagen? Du hast ja gesehen, wie es hier aussieht. Wir haben Hector Guzman schon eine ganze Weile im Visier.«
    »Was macht Anders Ask hier?«
    »Wieso?«
    Er sah sie müde an. Gunilla unterschätzte immer noch alle, die mit ihr arbeiteten. »Es liegen drei Leichen hier im Restaurant, oder vier, wenn wir den Fuß und den Arm mitzählen, die wir in der Gefriertruhe gefunden haben. Was, zum Teufel, macht Ask hier?« Unwillkürlich war er lauter geworden. Er war neugierig auf ihre Erklärung.
    »Er arbeitet für mich, auf freiberuflicher Basis.«
    »Wie bitte?«
    »Ja.«
    »Seit wann kann man auf freiberuflicher Basis für die schwedische Polizei arbeiten?«
    »Tommy, bitte. Das scheint mir gerade unser geringstes Problem zu sein, meinst du nicht?«
    Er beugte sich ein wenig vor. »Und warum reden die zwei Clowns dann nicht mit mir?«, fragte er.
    »Weil wir das so vereinbart haben.«
    Tommy schüttelte nur den Kopf: »Komm mir nicht mit so einem Unsinn, Gunilla!«
    »Wir wissen nicht, wer die Opfer sind. Diese toten Männer sind uns vollkommen unbekannt.«
    »Was sagen Ask und der andere dazu?«
    »Hans Berglund hat das Restaurant überwacht. Als die Schießerei begann, hat er Anders gerufen. Sie kamen rein, als alle schon tot waren, wurden dann von Hector Guzmans Leuten überwältigt und angebunden.«
    Tommy Jansson überlegte. »Was willst du jetzt tun?«
    »Ich will weitermachen wie bisher, aber erst müssen wir den Tatort sichern.«
    »Aber du hältst dich im Hintergrund. Antonia Miller leitet diese Mordermittlung, ihr werdet also zusammenarbeiten. Sie ist die Chefin in diesem Fall.«
    Gunilla stand auf. »Ich halte dich auf dem Laufenden«, sagte sie nur und verließ das Büro des Trasten, um Hasse und Anders einzusammeln.
    »Gunilla!«
    Sie blieb stehen.
    »Ja?«
    Tommy bemühte sich um Ruhe und Gelassenheit. Das hier konnte auch ihm selbst auf die Füße fallen. »Anders Ask geht auf deine Kappe, ich weiß nichts von ihm.«
    ––––––––
    Das Hotel Diplomat war in helles Sonnenlicht getaucht. Lars Vinge hatte dort um die Mittagszeit unter falschem Namen eingecheckt.
    Das Hotel war viel zu teuer für ihn, niemand würde ihn hier vermuten. Weiße Laken, Daunenkissen und ein weiter Blick über den Nybroviken. Vor seinem Fenster flatterte eine Fahne, und das Badezimmer war ein Traum. Doch Lars empfand nicht die geringste Freude darüber, diesen Luxus genießen zu können. Seine ganze Energie richtete sich auf zwei Dinge: sein Bedürfnis nach Tramadol und seine Wut auf Gunilla, die ihn aus allem rausgehalten hatte. Das sollte sie nicht ungestraft getan haben.
    Er war am Nachmittag in die Brahegatan gefahren und hatte die Abhörausrüstung aus dem Mietwagen geholt. Jetzt lag sie zusammen mit den Dingen, die er aus Gunillas Tresor gestohlen hatte, auf dem weißen Doppelbett. Er hatte das Geld gezählt, es waren zwei Bündel mit jeweils fünfzig Tausenderscheinen. Die Pistole war eine Makarow mit ausgefeilter Seriennummer. Das Magazin enthielt acht Patronen. Lars legte die Waffe neben sich auf das Bett. Außerdem waren da noch zwei dünne Plastikmappen mit jeweils etwa zwanzig A4-Seiten Bankpapiere aus Liechtenstein, der dicke Ordner und das schwarze Notizbuch. Er las zuerst das Notizbuch, das viele Seiten Kommentare und Überlegungen in Bleistiftschrift enthielt. Es war recht unübersichtlich, als hätte Gunilla einfach aufgeschrieben, was ihr gerade durch den Kopf ging. Er öffnete den Ordner, es ging um Hector Guzman. Lars las von einer Schmuggelroute von Paraguay nach Europa, über die Erpressung eines Ericsson-Angestellten, über Guzmans Kontakte. Es gab Bilder, Gesprächsnotizen, Beweise. Eine Geschichte ging weit zurück bis in die Neunzigerjahre. Hier

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