Unbescholten: Thriller (German Edition)
Pistolenkolben, und Jens sank in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
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Der Rasenmäher arbeitete sich durch das Gras. Es war eine schwere Arbeit, und sie schwitzte in der Sommerhitze.
Seit ihrer Begegnung mit Gunilla hatte sie viel gegrübelt und abgewogen. Und sie war zornig, weil Gunilla ihr diese Frage gestellt hatte. Sie war so wütend, weil sie genau wusste, wie sie antworten würde. Sie würde Ja sagen, eine andere Lösung gab es für sie nicht. Eine Polizistin hatte sie um Hilfe gebeten.
Sophie zog gerade Bahnen mit dem Rasenmäher, es war nur noch ein zehn Zentimeter breiter Streifen übrig, der von der einen Seite des Gartens zur anderen verlief. Sie ließ den Rasenmäher darübergleiten. Dann schaltete sie ihn aus, und der Motor tickte noch ein wenig vor sich hin, ihre Hände waren von der Vibration rot und warm geworden. Im Ohr hielt sich ein Piepen in hoher Frequenz. Sie betrachtete zufrieden ihr Werk.
Dann trank sie ein kühles Glas Wasser in einem Zug aus. Ihr Handy auf dem Küchentisch surrte kurz, und das Display leuchtete auf. Sie stellte das Glas ab, atmete kurz durch und nahm das Handy auf. Unbekannter Absender.
Danke für deine Nachricht. War beschäftigt. Treffen wir uns? LG, H.
Sie hatte ihm am Tag zuvor eine Nachricht auf das Handy geschickt, nachdem sie lange überlegt hatte, was sie schreiben sollte. Schließlich war es ein kurzer Text geworden: Danke für neulich abends.
Jetzt zögerte sie zu antworten, ihr Finger schwebte über der Tastatur. Ohne genau erklären zu können, warum, las sie noch einmal Hectors Nachricht und antwortete ihm: Wann immer du willst.
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Michail war von Jütland aus in Richtung Süden gefahren und über einen unbewachten Grenzübergang nach Deutschland gelangt. Als er zehn Stunden später in München ankam, parkte er das Auto in der Garage eines der Häuser, die Ralph Hanke gehörten.
Das Haus lag in einer bürgerlichen Wohngegend, in der alle Häuser gleich aussahen mit ihren Ziegelsteinfassaden und den dicken Türen. Michail vermutete, dass etwa vierzig Kilo Kokain in seinem Kofferraum lagen. Trotz des Intermezzos auf dem Schiff war er zufrieden mit seinem Einsatz und wusste, dass auch Ralph es sein würde. Es war ihm gelungen, einen Teil des Kokains zu sichern. Sie hatten das letzte Wort gehabt, genau wie Ralph es wollte.
Er fuhr rückwärts in die Garage und verschloss das Tor.
Er hob eine der beiden Kisten aus dem Kofferraum und fand seinen Sender. Er entfernte ihn und steckte ihn in die Tasche. Dann öffnete er die zweite Kiste mit einem Stemmeisen, nahm den Holzdeckel ab und blickte auf eine Menge Sägespäne. Er steckte die Hand hinein und bekam den Kolben einer Maschinenpistole zu fassen. Er zog sie heraus, eine Steyr AUG. Sie war relativ neu und in gutem Zustand. Neun weitere Exemplare davon lagen in der Kiste. Sie alle waren frisch eingefettet und mit einem Drehkopfverschluss gesichert. Michail brach die andere Kiste auf und fand unter den Sägespänen acht nagelneue Heckler & Koch MP7er sowie zwei Heckler & Koch MP5er. Er kratzte sich mit dem Zeigefinger unter dem Auge.
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Hector saß auf der Rückbank seines Autos vor Sophies Gartentor. Sie kam über den Kiesweg auf ihn zu. Als sie durch das Tor trat, beugte er sich hinüber und öffnete ihr die Wagentür.
»Willkommen, Sophie Brinkmann«, sagte er.
Sie setzte sich neben ihn und schloss die Tür. Aron saß am Steuer und startete den Motor.
»Hübsch hast du es hier«, meinte Hector. »Ich mag gelbe Häuser.«
»Sieh mal einer an«, sagte sie und lächelte.
»Gefällt es dir in der Gegend? Fühlst du dich wohl hier?«
Sie schaute ihn an und musste sich zwingen, nicht laut loszulachen. Das war genau die Art von Small Talk, über die er sich bei ihrem Treffen im Café lustig gemacht hatte. Er begriff sofort.
»Na schön«, sagte er. »Lass uns von was anderem reden.«
»Mhm.« Sie lächelte ihn an.
Während der Wagen durch die Stadt glitt, sprachen sie über sein Fest und die internationalen Gäste, über Hectors beeindruckenden Vater. Als der Name Adalberto fiel, wirkte Hector stolz und besorgt zugleich. Aber Sophie wagte nicht, ihn nach ihrem Verhältnis zu fragen.
Aron bog in den Hagapark ein und fuhr bis vor das Schmetterlingshaus.
»Warst du schon mal hier?«
Sophie schüttelte den Kopf. Sie stiegen aus und betraten das große Treibhaus. Ein Mann nahm Sophies Jacke entgegen. Es war feucht und warm hinter den hohen
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