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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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mich gewarnt?«, fragte Lars schließlich.
    »Halt die Fresse.«
    Sie fuhren eine Viertelstunde weiter durch die Gegend, bevor Jens ihm befahl anzuhalten. Lars fuhr an den Straßenrand und stellte den Motor ab.
    Jens beugte sich vor und nahm den Autoschlüssel an sich. »Schau geradeaus«, befahl er und ließ den verdatterten Lars Vinge mit tausend Fragen im Auto zurück.
    Als er außer Sichtweite war, blieb er stehen und schaute sich um. Sophies Haus lag nur zwei Straßen entfernt. Der Bulle war einfach im Kreis gefahren.
    Jens kehrte zu seinem Auto am Marktplatz zurück. Er wollte so schnell wie möglich weg, wollte weder Aron noch Hector begegnen. Er fuhr hinunter zur Zufahrt nach Inverness und nahm den Ausweis aus dem Portemonnaie. Ein Dienstausweis, ausgestellt auf den Polizisten Lars Vinge. Jens betrachtete das Foto und steckte den Ausweis wieder in das Portemonnaie.
    Anschließend holte er Vinges Handy aus dem Rucksack. Das Adressbuch war fast leer. Er fand lediglich ein paar Vornamen: Anders, Doktor, Gunilla, Mama, Sara. Ungewöhnlich wenige Einträge. Jens sah sich die zuletzt gewählten Nummern und angenommenen Gespräche an. Lars war kein besonders fleißiger Anrufer, es gab nur ein paar Gespräche mit Gunilla . Er wechselte zu den unbeantworteten Anrufen, da gab es zwei von Sara und zwei von Unbekannt .
    Jens fuhr über die Brücke, die Stocksund und Kungshamra miteinander verband, öffnete das Fenster und warf die Autoschlüssel und das Pistolenmagazin über das Brückengeländer.
    ––––––––
    Albert hatte sich ins Wohnzimmer zurückgezogen.
    »Was für einen netten Sohn du hast«, sagte Hector.
    Sophie unterbrach ihn. »Ich möchte, dass du jetzt gehst, Hector.«
    Verwirrt schaute er sie an. »Warum?«
    Sie nickte, und er suchte in ihrem Gesicht nach einer Erklärung.
    »Weil ich es möchte. Und ich will nicht, dass du noch einmal hierherkommst.«
    »Okay«, sagte er stirnrunzelnd. Er nahm sich zusammen und erhob sich. Neben dem Tisch blieb er stehen.
    »Was habe ich dir getan?«
    Sie wich seinem Blick aus. »Du hast mir nichts getan. Ich möchte einfach nur, dass du jetzt gehst.«
    Er rief jemanden an, sagte etwas auf Spanisch und verließ bedrückt das Haus. Sophie blieb am Küchentisch sitzen, sehr lange offenbar, denn plötzlich hörte sie Alberts Stimme: »Willst du alleine sterben, Mama?«
    Albert sah enttäuscht aus, als er in die Küche kam und sich ihr gegenübersetzte. Sie antwortete nicht, stand auf und räumte das Geschirr ab.
    »Wovor hast du solche Angst?«
    »Ich habe keine Angst, Albert. Ich entscheide selbst über mein Leben, okay?«
    Sie hörte selbst, wie scharf das klang und wie falsch.
    »Wer ist Hector denn überhaupt?«
    »Das habe ich dir doch gesagt.«
    Am liebsten hätte sie gesagt: Um Gottes willen, Albert, sei still! Ich kann dir das hier nicht erklären. Aber sie zeigte lediglich mit dem Finger Richtung Wohnzimmer. Es war ein vollkommen unangebrachter Versuch, ihn zurechtzuweisen. Dafür war er zu alt, und Sophie wusste es genauso gut wie er selbst. Albert seufzte, stand auf und verließ die Küche.
    Sophie goss den perlenden Rest Champagner in die Spüle.
    Die Wohnung sah aus wie ein alter Lagerraum, sie war groß, offen und spartanisch eingerichtet. Ein paar Balken stützten die hohe Decke. Harry wohnte in einer renovierungsbedürftigen Dachwohnung in Kungsholmen. Solange Jens ihn kannte, wohnte er schon dort, knapp fünfzehn Jahre. Harry war Autodidakt und hatte sein ganzes Erwachsenenleben als Privatdetektiv gearbeitet. Einen Großteil der Siebzigerjahre und die Hälfte der Achtziger hatte er von London aus operiert, dann war er aus irgendeinem Grund wieder nach Hause zurückgekehrt.
    Als Jens ankam, war Harry eben erst aufgewacht und schlurfte in Filzpantoffeln und kariertem Morgenmantel vor ihm her. Sein dünnes, widerspenstiges Haar stand ihm in alle Richtungen vom Kopf ab.
    »Der Kaffee läuft schon durch, aber es dauert noch ein bisschen.« Harrys Stimme war belegt.
    Die Kaffeemaschine in der Kochnische fauchte.
    Harry schlurfte zu ihr hinüber und kratzte sich am Kopf.
    »Was hast du dabei?« Er hustete.
    Dann setzten sie sich an den Schreibtisch.
    »Den Ausweis und ein Handy.«
    Harry hielt die Hand auf. »Ausweis.«
    Jens reichte ihm den Ausweis. Harry untersuchte ihn. Er hielt ihn gegen das Licht.
    »Der ist echt, also ist der Typ ziemlich sicher ein Bulle. Hast du sein Gesicht gesehen?«
    »Von der Seite, aber das ist er, der auf dem

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