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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Stein über uns trägt?“
    „Nein“, sagte Sully. Er runzelte die Stirn, als er noch einmal die Tür musterte. „Aber falls diese Holzbretter das Einzige sind, was den Durchgang noch zusammenhält … Ach, was soll’s!“
    Er zuckte mit den Achseln und trat mit voller Wucht zu. Das Holz knirschte, und von oben rieselte Staub herab. Sully rammte seinen Stiefel noch zwei weitere Male schnell hintereinander gegen die Tür, dann zuckte er zusammen und wich zurück, wobei er sein Knie massierte.
    „Alles in Ordnung, alter Mann?“, fragte Drake lächelnd.
    „Versuch du es doch mal selbst, Klugscheißer“, knurrte Sully.
    „Das wollte ich ja, aber da hast du ja schon einen auf Bruce Lee gemacht und deine Kung-Fu-Künste an dieser bösen, alten Tür unter Beweis gestellt.“
    Sully seufzte tief und richtete sich auf, bereit für einen weiteren Tritt. Jada presste sich die Hand auf den Mund, damit er ihr Grinsen nicht sehen konnte.
    „Warte, alter Griesgram“, sagte Drake. „Lass mich mal machen. Wir wollen doch nicht, dass deine morschen Knochen brechen und wir dich hier raustragen müssen.“
    „Meine morschen Knochen sind immer noch kräftig genug, um dir den Hintern zu versohlen“, warnte Sully. Doch er streckte das Bein und massierte weiter sein Knie. „Nur zu. Versuch dein Glück. Solange du dabei die Klappe hältst.“
    Drake konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, auch wenn er wusste, dass es mehr nach einem angeberischen Grinsen aussah. Er wandte sich der Tür zu, blickte sie einen Moment konzentriert an und trat dann heftig gegen den Riss in einer der Planken. Das Holz quietschte, und der Spalt wurde breiter, aber die dünnen Eisenbänder rührten sich nicht. Die Wucht des Trittes schoss durch sein Bein nach oben und ließ sogar Drakes Zähne aufeinanderschlagen. Aber er wollte sich vor Sully keine Blöße geben, und so donnerte er seinen Fuß gleich noch einmal gegen die Tür. Etwas bewegte sich, aber ob es der steinerne Türsturz oder der Türrahmen war, ließ sich nicht sagen.
    Er blickte zu Jada hinüber und fragte sich, ob ihre Sorge nicht vielleicht doch begründet war. Hätten sie den Rest der Festung nicht bereits durchsucht gehabt, hätte er vermutlich vorgeschlagen, dass sie sich erst einmal woanders umsehen sollten. Aber diese Tür war die einzige Chance, die sie noch hatten. Falls sie dahinter nichts fanden, würde er noch einmal ganz von vorne anfangen und sich jeden Raum, jede Kammer, jeden Gang, jedes Stockwerk der Festung ein zweites Mal ganz genau ansehen müssen. Jada und Sully würde er hinunter ins Dorf schicken, damit sie den Einheimischen ein paar Fragen über das Erdbeben stellten und sich erkundigten, ob sich vor der Festung etwas anderes auf dem Hügel befunden hatte.
    „Ich fürchte, der Abstecher hierher war nichts weiter als Zeitverschwendung“, brummte er.
    Jada band ihr Haar zu einem Pferdeschwanz, und als sie anschließend die Stirn furchte und die Arme vor der Brust verschränkte, sah sie beinahe wie ein widerspenstiger Teenager aus.
    „Gibst du etwa auf?“, fragte sie.
    „Ich? I wo!“ Drake entschied, dass der Moment, ein Taxi zu rufen und irgendwo in der Gegend nach einer Kneipe zu suchen, noch nicht gekommen war. Er zog die Pistole hervor, die hinten in seinem Hosenbund gesteckt hatte, und warf sie Jada zu. „Halt das mal eben.“
    Während sie die Waffe auffing, holte er tief Luft, starrte entschlossen auf die Tür – und rannte los. Doch noch ehe er sich abstieß und mit dem ausgestreckten Bein voraus durch die Luft segelte, wurde ihm klar, wie dumm dieser Einfall war. Jedes Mal, wenn er Rambo spielte, endete das mit gebrochenen Rippen und Beulen an seinem Ego.
    Einen Moment später traf sein Stiefel auf die Planke, und mit hölzernem Knirschen und metallenem Quietschen fiel die gesamte Tür nach hinten.
    Drake versuchte noch die Arme auszustrecken, um seinen Fall abzufangen, aber er schlug sich dennoch unsanft das Knie an, als er auf dem Boden landete. Mit verzerrtem Gesicht sog er die Luft zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen ein. Dann stand er langsam auf und rieb sich das Knie, so wie Sully es vor weniger als einer Minute auch getan hatte.
    „Du bist auch kein Bruce Lee“, murmelte sein Freund dann auch schadenfroh.
    „Aber ich habe die blöde Tür aufgekriegt, oder etwa nicht?“, konterte Drake, während er sich den Staub von den Hosenbeinen wischte.
    „Zankt ihr euch immer wie kleine Kinder?“, fragte Jada.
    Drake und Sully wechselten

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