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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Diebstahl.
    Von der Wohnung aus würden sie sich nach Norden bewegen. Sie mussten schleunigst aus der Stadt verschwinden, jedoch so unauffällig, wie sie nur konnten. Der Grand Central-Bahnhof kam nicht infrage, weil sie damit rechnen mussten, dass es im Jachthafen Kameras gegeben hatte, die ihre Gesichter aufgenommen hatten. Deshalb würden sie ein Taxi zur Bahnstation an der 125. Straße in Harlem nehmen und dort in einen Metro North-Zug nach New Haven, Connecticut, steigen, wo sie einen Wagen anmieten würden. Der Ausweis, den sie in der Marina verwendet hatten, war dafür zwar keine Option mehr, aber Drake vertraute darauf, dass Sully mit mehr als nur einem Satz falscher Papiere unterwegs war.
    Er nahm an, dass sie aus dem Schneider sein würden, sobald sie sich einen Wagen besorgt hätten. Drake kannte einen Typen in Boston, der auf die Schnelle Pässe und andere Ausweispapiere für sie alle drei zusammenbasteln konnte.
    Sie würden die Fähre nach Nova Scotia nehmen und dann ein Boot hinüber in die Provinz New Brunswick, anstatt eine eingehendere Überprüfung zu riskieren, indem sie die kanadische Grenze in einem Fahrzeug zu überqueren versuchten. Von dort aus würde sie ein weiterer Mietwagen nach Quebec bringen. Der Montreal-Mirabel-International Airport wurde fast ausschließlich für Frachtflüge benutzt, und Sully und er hatten Freunde dort. Sie waren schon früher bei zahlreichen Gelegenheiten gezwungen gewesen, sich – und diverse Errungenschaften – nach Nordamerika hinein- und wieder herauszuschmuggeln, und Drake ging davon aus, dass alles problemlos ablaufen würde.
    Dessen ungeachtet wusste er, dass er auf der Hut sein musste, bis sie in der Luft, unterwegs nach Ägypten und bei der archäologischen Ausgrabungsstätte von Krokodilopolis-Stadt waren. Drakes Erfahrung nach wurde es einfacher, eine unmittelbare Bedrohung wahrzunehmen oder einen Feind auszumachen, je näher man der Quelle eines Geheimnisses – oder einem Schatz – kam. Die Menschen neigten dazu, ihre wahren Absichten zu enthüllen, wenn etwas so Wertvolles wie Schätze und Geheimnisse auf dem Spiel standen. Es gefiel ihm nicht, wenn Scharfschützen von Dächern auf ihn feuerten oder sich Schläger hinter getönten Autoscheiben versteckten.
    Wenn jemand ihn umbringen wollte, wollte er wissen, wer.
    Das machte es wesentlich einfacher, sich zur Wehr zu setzen.
    Dienstagnacht bekam keiner von ihnen mehr als ein paar Stunden Schlaf auf dem Rücksitz des Mietwagens, bevor sie in Boston ankamen, wo der Fälscher bereits mit den neuen Ausweisen für Drake und Sully auf sie wartete. Der Fälscher war ein Profi, der diesem Gewerbe bereits in der dritten Generation nachging und sich Charlie nannte. Es war anzunehmen, dass das nicht sein richtiger Name war. Er hatte Fotos von Drake und Sully in seinen Unterlagen gehabt und war deshalb in der Lage gewesen, ihre Reisepässe im Voraus herzustellen. Doch den für Jada musste er an Ort und Stelle anfertigen, zusammen mit verschiedenen anderen Dokumenten – von American-Express-Platinkarten bis hin zu Bibliotheksausweisen.
    Mittwochmorgen machten sie in Portland, Maine, Halt, wo Drake und Sully kleine Reisetaschen und mehrere Garnituren Wechselgarderobe kauften. Um Mitternacht quartierten sie sich in einem schäbigen Motel in der Nähe des Frachtflughafens von Montreal ein. Das Zimmer hatte nur ein Doppelbett zu bieten. Weil es kein weiteres Zustellbett gab, holte Drake ein Extrakissen und eine Decke aus dem Schrank und machte es sich auf dem Boden bequem, während Jada und ihr Patenonkel die Matratze nutzten.
    Sie schauten fern und warteten darauf, dass ein Bericht über die Gewalttätigkeiten in New York gesendet wurde, doch Montreal war weit weg von Manhattan. In dieser Nacht döste Drake bloß. Der Gedanke an ihre morgendliche Abreise hielt ihn wach. Danach würde er endlich das Gefühl haben, davongekommen zu sein. Jada lag ebenfalls wach. Ihm fiel mehrmals auf, wie sie zusammengerollt auf der Seite lag und ihn mit Augen ansah, die in dem abgedunkelten Raum schimmerten. Doch keiner von ihnen sagte etwas.
    Allein Sully schaffte es zu schlafen. Er schien stets und überall imstande zu sein zu dösen, ganz gleich, wie übel die Umstände auch waren. Er schnarchte tief und fest vor sich hin, atmete manchmal laut aus, und bei dem Geräusch bebte der Schnurrbart auf seiner Oberlippe.
    Am Donnerstagmorgen hob der Flieger, von dem sie geglaubt hatten, ihn nehmen zu können, ohne sie ab. Verzweifelte

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