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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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damit beginnen können, die Konstruktion zu kartographieren und erste Ausgrabungen durchzuführen. Luka Hzujak stand seit den ersten Projekttagen mit der Leiterin der Expedition – Hilary Russo – in engem Kontakt.
    All das hatte Jada Drake und Sully während ihres Fluges von Montreal nach Kairo erzählt. Die beiden Abenteurer wussten nun also, was es zu wissen gab, auch wenn das nicht sehr viel war. Und sie hofften, dass Ian Welch mehr Licht in diese Angelegenheit bringen konnte. Er war der Bruder von Gretchen, der Studentin, die im New Yorker Naturkundemuseum mit Maynard Cheney an dem Labyrinth-Projekt gearbeitet hatte, und Gretchen hatte versprochen, dass Ian ihnen helfen würde. Falls es ihr aber nicht gelungen war, ihn zu überzeugen, hatten sie die lange Reise wohl umsonst gemacht.
    Doch daran dachte im Moment keiner von ihnen. Sie waren vollauf damit beschäftigt, nicht zu schmelzen.
    Staubwolken stoben unter den Reifen des Volvo hervor, als er in die Auffahrt der Auberge du Lac einbog. Wenig später brachte Chigaru den Wagen auf dem kleinen Parkplatz neben dem Hotel zum Stehen.
    „Ihr seid hier ziemlich weit von Fayum entfernt“, meinte ihre ägyptische Kontaktperson in gesittetem, britischem Akzent. „Aber es ist ein schönes Hotel. So eins würdet ihr in der Stadt bestimmt nicht finden.“
    Drake glaubte, einen anklagenden Unterton aus Chigarus Stimme herauszuhören, als wäre er gekränkt, weil sie sich selbst um ihre Unterbringung gekümmert hatten. Vielleicht hatte er gehofft, sie selbst in einem Hotel unterzubringen, um eine Provision für die neuen Gäste zu kassieren. Solange es um Dinge wie Waffen, Autos und Informationen ging, Dinge, die teuer waren und die sie sich selbst nicht beschaffen konnten, würden sie auf Chigaru vertrauen. Alles andere wollten sie selbst erledigen. Der drahtige Ägypter sah aus, als würde er so ziemlich alles tun, um sich ein bisschen mehr Geld zu verdienen. Er erinnerte Drake an die Fremdenführer, die eine Provision von den Souvenirshops bekamen, wenn sie die Touristen dorthin führten. Chigaru wollte für alles bezahlt werden. Er wollte „ein bisschen Rahm abschöpfen“, wie Sully es auszudrücken pflegte.
    „Sieht nett aus“, meinte Jada, als sie die Tür öffnete. „Aber mir ist alles recht, solange es nur ein Bett gibt.“
    Drake rutschte auf der anderen Seite von der Rückbank und zog seine Reisetasche hinter sich her. Sie hatten mitten im Nirgendwo – und Nirgendwo war vermutlich noch untertrieben – angehalten, um die Waffen zu holen, die Chigaru für sie organisiert hatte. Sully und Drake trugen jetzt beide eine belgische FN Five-seveN, die hinten in ihrem Hosenbund steckte. Ein Holster unter der Achselhöhle wäre zu auffällig gewesen, es sei denn, sie hätten Jacken getragen, und das hätte bei dieser Hitze vermutlich noch viel mehr Aufmerksamkeit erregt. Unter ihren Hemden waren die Waffen gut versteckt und sofort greifbar.
    Jada hatte eine SIG P250 bekommen, eine kleinere, kompakte Pistole mit ein paar Schuss weniger im Magazin. Ihr Vater hatte ihr auf einem Schießplatz im Norden von New York beigebracht, wie man mit einer Waffe umgeht, aber sie hatte noch nie auf einen anderen Menschen gezielt, und so hatte sie die Pistole nur sehr zögerlich entgegengenommen und sie dann sofort in ihre Reisetasche gesteckt.
    Sully stieg als Letzter aus dem Wagen. In der Hand hielt er eine Flasche Cola, die so kalt war, dass sie tropfte. Er lehnte sich gegen das Dach des Volvo und blickte zu Chigaru hinüber. „Du weißt, wie du die Leute beeindrucken kannst, Chigaru“, säuselte er. „Immer führst du mich zu den bezauberndsten Plätzen.“
    Der Ägypter lächelte und klopfte seine Taschen ab, dann zog er eine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug hervor. „Jetzt seid ihr auf euch selbst gestellt, meine Freunde“, erklärte er und blickte sie einen nach dem anderen an. „Das Auto gehört euch. Lasst es am Flughafen in Kairo stehen, wenn ihr wieder abfliegt und schreibt mir eine SMS , damit ich jemanden losschicken kann, um es zu holen. Ihr habt ja meine Nummer. Und falls ihr noch etwas braucht … “
    Sully nahm seine Tasche und ging um den Volvo herum, um Chigaru die Hand zu schütteln. „Ich glaube, fürs Erste haben wir alles, was wir brauchen. Ich werde dafür sorgen, dass die andere Hälfte des Geldes noch heute auf dein Konto überwiesen wird.“
    Drake nahm sich noch eine Flasche Wasser aus dem Wagen. Das Eis in der Kühlbox war inzwischen fast

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