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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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den Kopf. „Wir müssen herausfinden, was es ist, bevor Henriksen das Rätsel entschlüsselt.“
    „Sofern er den Schlüssel nicht schon gefunden hat“, gab Drake zu bedenken. „Es könnte sein, dass er dieses Geheimnis bereits entdeckt hat und nur verhindern will, dass irgendjemand sonst davon erfährt.“
    Sully zog ein Stück Papier aus seiner Brieftasche und begann die Nummer, die darauf stand, zu wählen.
    Jada klappte derweil noch einmal das Tagebuch auf und blätterte zu der letzten Notiz ihres Vaters. Die Art, wie sie dabei ihre Stirn in Falten legte, gefiel Drake ganz und gar nicht.
    „Was ist los?“, fragte er.
    „Ich lese es mir nur noch mal durch. Rede mit Welch . Ist das eine Nachricht an mich? Soll ich mit ihm reden? Oder ist es eine Anweisung für ihn selbst? So eine Art Aufgabenliste mit nur einem Punkt? Denn falls ja, dann könnte das bedeuten, dass er Ian Welch sein Geheimnis verraten hat. Das müsste dann unmittelbar vor seinem Abflug aus Ägypten gewesen sein, bevor er nach New York zurückkehrte, um seine Forschungen fortzuführen.“
    Sully unterhielt sich gerade am Telefon, darum hielt Jada ihre Stimme gesenkt.
    Drake zog die Augenbrauen zusammen. „Willst du damit sagen, Welch könnte etwas zu tun haben mit … “
    „Ich sage nur, dass mein Vater ihm offenbar vertraut hat, und jetzt ist er tot. Wir sollten vorsichtig sein.“
    Sully legte den Hörer auf die Gabel, und sie blickten ihn erwartungsvoll an.
    „Ich schätze, wir werden bald herausfinden, auf wessen Seite dieser Welch steht“, meinte Sully. „Wir treffen uns in zwei Stunden in Fayum mit ihm auf einen Drink.“

8.
    Als sie nach Fayum fuhren, ging gerade die Sonne unter, und der Himmel über ihnen verwandelte sich rasch in ein indigoblaues Sternenfeld. Sie kamen an den uralten Wasserrädern vorbei, die dafür sorgten, dass sich in den schmalen Kanälen keine Ebbe einstellte, und dann rollte ihr Volvo über eine Brücke in die eigentliche Stadt hinein.
    Drake ging instinktiv auf die Bremse, als er ein Polizeiauto entdeckte. Es stand neben einem Gebäude, das wie eine auf den Kopf gestellte Pyramide aussah. In einigen Teilen Ägyptens war es üblich, dass Polizisten in den größeren Städten Ausländer aus dem Westen gerne mal um ein paar Geldscheine erleichterten. Chigaru hatte ihnen versichert, dass die Aufkleber, die er auf die Stoßstange und das Armaturenbrett geklebt hatte, die meisten Cops fernhalten würden, und es schien zu funktionieren. Aber vielleicht hatte dieser Polizist auch nur keine Lust darauf, Ausländer anzuhalten. Jedenfalls blieb der Streifenwagen, wo er war, als Drake vorbeifuhr.
    Der Portier der Auberge du Lac hatte ihnen eine Wegbeschreibung gegeben, was bedeutete, dass keiner von ihnen sicher sein konnte, ob sie auch wirklich am richtigen Ort ankommen würden oder ob der Knilch in der roten Jacke sie absichtlich in irgendeine Touristenfalle schickte. Bislang hatten seine Tipps sich aber als verlässlich erwiesen. Sie schienen auf dem richtigen Weg zu sein. Genau wie der kleine schwarze Lieferwagen, der sich hinter sie gesetzt hatte, nachdem sie die Wasserräder passiert hatten, und ihnen seitdem durch die halbe Stadt gefolgt war.
    „Siehst du den?“, fragte Drake.
    Sully blickte vom Beifahrersitz aus über seine Schulter nach hinten. „Jep.“
    „Behalte ihn im Auge.“
    Jada warf ebenfalls einen verstohlenen Blick nach hinten, und auch wenn sie den Mund geschlossen hielt, verriet ihre Körpersprache doch einiges. Als sie in die Halma Street einbogen und der Lieferwagen auf der Hauptstraße weiterfuhr, atmete sie sichtlich erleichtert aus. Drake entspannte sich ebenfalls ein wenig. Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass man sie beobachtete, seit sie in Ägypten angekommen waren. Natürlich war das völlig unmöglich. Sie hatten weite Strecken durch ödes Niemandsland zurückgelegt, wo man meilenweit in jede Richtung sehen konnte. Niemand hätte sie dort unbemerkt verfolgen können. Trotzdem … Als er weiterfuhr, meinte er, den Blick arglistiger Augen auf sich ruhen zu spüren.
    Das Restaurant befand sich im Queens Hotel, in einer Ecke der Lobby, die alles in allem einen eher schäbigen Eindruck machte. Jada hatte offenbar zu Recht darauf bestanden, dass sie sich ein Zimmer außerhalb der Stadt nahmen. Im Vergleich zu der heruntergekommenen Eingangshalle des Hotels wirkte das Restaurant aber sauber und lebhaft. Die pikanten Aromen von Gewürzen und gebratenem Fleisch erfüllten die Luft,

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