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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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besseren Zeitpunkt als diesen.“
    Welch schob sich an Drake vorbei. „Was ist es denn?“
    Guillermo schlüpfte in die Gebetskammer, um im Vorraum ein wenig Platz zu machen. Alan folgte ihm, wobei er schützend die Hände vor seine Kamera legte, als wäre sie mindestens so zerbrechlich und wertvoll wie die die Artefakte, die sie hier gefunden hatten. Als Welch, Drake, Sully und Jada sich durch den Eingang bückten, hob Melissa eine Steintafel in die Höhe.
    „Wir haben zwei davon gefunden“, begann sie, wobei sie Welch erwartungsvoll anblickte. „Heute Morgen erst. So wie es aussieht, durfte nur die Hüterin des Labyrinths diese Vorkammer betreten. Die Bilder draußen in der Kammer machen den Eindruck, als hätte man ihr den Honig als Opfergabe übereicht – und der Topf, den wir gefunden haben, unterstützt diese Theorie. Aber diese Steintafeln erzählen eine andere Geschichte.“
    Welch nahm ihr die Tafel aus den Händen und musterte die Hieroglyphen. Kurz darauf zog er überrascht die Augenbrauen hoch.
    „Was steht da?“, fragte Jada.
    „Die Antwort auf eine Frage, die wir uns schon seit einer ganzen Weile stellen, meine Freunde“, erklärte er, und mit einem Lächeln blickte er zu Drake und den anderen. „Der Honig wurde zur Hüterin des Labyrinths gebracht, ja, aber es war keine Opfergabe an sie. Sie … nun, ich kann nicht genau sagen, ob sie es als Mahlzeit dargeboten oder auf medizinische Weise verabreicht hat, aber in jedem Fall hat sie den Honig dem Wächter des Labyrinths gegeben.“
    „Auf dieser Tafel steht nur etwas von einem Wächter, aber die andere ist sehr viel spezifischer“, warf Melissa ein. „Da heißt es, der Wächter sei ein Monster, das vor dem Kult von Sobek verborgen gehalten wurde. Nur wer sich in das Heilige Herz des Labyrinths hinabwagte, bekam es zu Gesicht. Doch niemand kehrte je wieder von dort zurück, um von ihm zu erzählen, denn das Monster tötete alle Eindringlinge.“
    „Ich vermute, dieses Monster hatte Hörner“, meinte Sully.
    „Wie ein Stier“, bestätigte Melissa mit einem fröhlichen Nicken. „Genau.“
    Während sie und Welch weiter über die Steintafel redeten und einzelne Passagen übersetzten, wandte Drake sich der anderen Seite der Vorkammer zu. Ein Steinblock war aus der Wand gebrochen, aber angesichts der Tatsache, dass er vermutlich mehr als sechshundert Kilogramm wog, wäre es wohl eine ziemliche Plackerei gewesen, ihn wieder an seinem Platz einzusetzen. In einer Ecke war Sand durch die Decke hineingelangt, und er sah Pinsel und andere Werkzeuge, die Melissa und Guillermo benutzt hatten, um die Steintafeln und einige andere Artefakte freizulegen. Die Wände waren auch hier mit Glyphen und Bildern bedeckt, aber was seinen Blick wie magisch anzog, war die Vase, die noch halb im Sand begraben war.
    Melissa und Guillermo hatten sie ungefähr zur Hälfte ausgebuddelt. Sie war mit detaillierten Mustern bemalt, und ein Blick darauf reichte, um ihm zu zeigen, dass die Fundstücke in diesem Labyrinth eine der größten historischen Entdeckungen der jüngeren Vergangenheit darstellten – vielleicht sogar die größte. Die Vase war unglaublich gut erhalten.
    Er nahm einen der Pinsel und betrachtete das Gefäß aus der Nähe. Eine aufgemalte Gestalt war teilweise erkennbar. Das muss die Hüterin des Labyrinths sein, dachte er, denn sie ähnelte der Figur an der Seite des Altars draußen in der Gebetskammer. Sie hielt einen Kelch oder eine Schale in der Hand und streckte sie jemandem hin, von dem nur die Hände sichtbar waren. Der Rest der Gestalt war unter dem Sand verborgen.
    Drake hatte einen ganz bestimmten Verdacht, wem diese Hände gehörten.
    Er begann den Sand fortzuwischen, aber obwohl er um Vorsicht bemüht war, musste er ein wenig fester mit dem Pinsel zudrücken, um so manchen Brocken zu lösen, der sich an der Vase festgesetzt hatte. Um sich besser auf die Arbeit konzentrieren zu können, stützte er sich mit den Knien auf dem Sandhaufen ab, der seit Tausenden von Jahren unberührt diese Ecke bedeckte.
    „He, Mann, weg da“, rief Guillermo wütend. Er streckte den Kopf in die Vorkammer und funkelte Drake empört an.
    Melissa drehte sich um und starrte ihn ebenfalls verärgert an. Drake lächelte und hob in einer Unschuldsbekundung die Hände.
    „Ich habe nichts gemacht. Aber ich glaube, ich habe … “
    Der Sand unter seinen Knien rutschte weg. Er kippte noch vorne und streckte instinktiv die Arme nach der Vase aus. Die sackte mitsamt dem

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