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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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sich durch die Gänge des Labyrinths zu manövrieren, zumal mit einer sperrigen Leiter unter dem Arm.
    Sie alle sahen zu, wie Alan seine Kamera auf dem Boden abstellte und sich dann vorsichtig neben Sully schob.
    „Das ist unverantwortlich“, sagte Melissa. „Ihr Gewicht auf dem Sand könnte … “
    „Ich weiß“, unterbrach Welch sie. Sie blickte ihn fassungslos an, und er streckte die Hand aus, um sie am Arm zu berühren. Seine Augen flehten um Verständnis. „Ich weiß , Melissa. Aber hier sind Kräfte am Werk, von denen Sie noch nicht wissen.“
    „Was für Kräfte?“, fragte sie. „Reden Sie mit mir, Ian. Warum werfen Sie hier jegliches Protokoll über den Haufen?“
    „Melissa“, keuchte Alan, als er vom Schacht aufblickte. „Er hat recht. Dort unten gibt es eine Lichtquelle.“
    „Das kann nicht sein“, entgegnete sie. „Die einzigen möglichen Lichtquellen hier unten sind unsere Lampen und die Sonne, und eins weiß ich: Sonnenlicht ist es nicht, denn falls es noch eine Öffnung gäbe, durch die es hereinfallen könnte, hätten wir die schon längst gefunden.“
    Alan richtete sich auf und wischte sich den Sand von den Hosenbeinen. Sully stemmte sich ebenfalls auf die Füße, machte sich aber nicht die Mühe, seine Kleidung zu säubern.
    „Es sind Ihre Lampen“, erklärte er, den Finger in die Gebetskammer gerichtet. „Aber das Licht wird aus dieser Richtung nach unten geworfen.“
    „Dann muss es noch einen Schacht geben“, rief Jada aus.
    „Verteilt euch“, bellte Sully, und diesmal gab niemand Widerworte.
    Zu sechst arbeiteten sie sich Zentimeter um Zentimeter durch die Gebetskammer und tasteten mit den Händen über die Wände und den Boden. Noch keine Minute war vergangen, da rief Jada: „Hier drüben! Ich glaube, ich habe ihn gefunden.“
    Drake drehte sich um und sah sie vor dem Altar knien. Als er näher herantrat, entdeckte auch er den schmalen Spalt zwischen dem Steinblock und dem Boden. Er wirbelte herum, betrachtete die Lampen, die von der Decke hingen, und nickte.
    „Überall sonst liegen die Steine dicht an dicht, oder es gibt eine Art Mörtel“, sagte Jada. Sie blickte zu Welch auf. „Aber beim Altar sieht es so aus, als würde er nicht fest auf dem Boden stehen.“
    Melissa bückte sich neben sie, und die anderen konnten hören, wie sie leise fluchte. „Da sind Schleifspuren im Stein.“ Hastig richtete sie sich wieder auf. Der Streit mit Welch war vergessen. Sie blickte sich um. „Suchen Sie weiter. Irgendwo muss es einen Hebel geben.“
    „Sie glauben, da ist ein Schacht unter dem Altar?“, brummte Sully.
    Welch grinste. „Sie etwa nicht?“
    „Ich liebe die alten Ägypter“, flüsterte Drake, als er mit Jada zu einer der Wände eilte und mit den Händen über den Stein tastete. „Diese trickreichen Teufelskerle.“
    Schrecklich lange Minuten verstrichen, und die Luft in der Gebetskammer schien immer dünner und staubiger zu werden. Drake hatte das Gefühl, die Wände würden näher und näher zusammenrücken und die Decke tiefer und tiefer herabsinken. Ihm kam der Gedanke, dass die ganze Kammer über ihnen zusammenstürzen würde, falls nicht endlich jemand etwas sagte und das bleierne Schweigen und die Anspannung brach, die sich während ihrer Suche angestaut hatten.
    Alan und Melissa hatten keine Ahnung, warum die Besucher es so eilig hatten, aber sie spürten die Dringlichkeit und handelten entsprechend. Melissa war wohl zu dem Schluss gekommen, dass Welch rein technisch gesehen ihr Boss war und dass er als solcher auch die Konsequenzen für diese Missachtung des Protokolls tragen würde. Vermutlich spielte ihre eigene Aufregung und Entdeckerfreude aber auch eine große Rolle. Das Verlangen zu sehen, was unter ihren Füßen lag, war übermächtig.
    „Komm schon, komm schon“, murmelte Jada. Sie drehte sich um und starrte zum Altar hinüber, und ihr Blick veranlasste Drake, dasselbe zu tun.
    „Was ist?“, fragte er.
    „Dädalus muss hier irgendwo einen Hinweis für Besucher aus den anderen Labyrinthen hinterlassen haben. Etwas, das ihnen zeigte, wie der Altar sich verschieben lässt.“
    Welch erstarrte. Er eilte zum Altar hinüber und legte seine Hand auf das Symbol in der Mitte – die drei ineinander verschlungenen Achtecke.
    „Das hier habe ich schon mal irgendwo gesehen. Da bin ich mir sicher.“ Er blickte Jada an. „Falls ein Symbol zeigen sollte, dass Dädalus hier war, dass das Labyrinth einer seiner Entwürfe ist, dann kann es nur dieses

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