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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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hinüberblickte, starrte sie entschlossen vor sich hin.
    Dieser Anblick wirkte ernüchternd auf mich. Eine Lage, in der Larry nicht mehr lachen kann, muß wirklich verzweifelt sein. Dann hörte ich, wie sie vor sich hin knurrte: »Wir werden ans Ziel kommen, und wenn der Wagen in die Luft fliegt. Auch wenn der Motor den ganzen Weg dorthin vor Schmerzen brüllt, wir fahren weiter!« Ganz sicher hatte auch sie das Ferienfieber gepackt.
    Schließlich erreichten wir ein kleines Dorf mit einer Reparaturwerkstatt. Mit kreischenden Bremsen und einem letzten, flehentlichen Schluchzen fuhren wir vor. Aus der Werkstatt stürzte ein junger Maori, der offensichtlich über die schrecklichen Geräusche entsetzt war, uns aber dennoch freundlich und mit einem Lächeln willkommen hieß. »Wohl nicht alles in Ordnung, was?«, und auf der Stelle fühlten wir uns beruhigt und lächelten über diese typische Untertreibung. Es war einfach herrlich, diesem Mechaniker alles Weitere überlassen zu können. Zum Glück hatte er gerade nicht viel zu tun und konnte sofort an die Arbeit gehen. Trotzdem meinte er, die Reparatur würde einige Zeit in Anspruch nehmen. »Aber warum gehen Sie nicht etwas spazieren, machen ein kleines Picknick und sehen sich unsere schönen Wasserfälle an?«
    Nur zu gerne willigten wir ein, und Larry meinte, auch dieser Zwangsaufenthalt sei letzten Endes ein Teil unserer kurzen Ferien. »Noch heute abend werden wir den See erreichen. Und was ist da schon für ein Unterschied, ob wir den Nachmittag an den Wasserfällen oder am See verbringen?«
    Diese Einstellung war absolut richtig, und die Stunden verrannen erholsam und nett. Gegen drei Uhr war der Wagen wieder startbereit. Als wir eine erstaunlich niedrige Rechnung bezahlt und unserem Freund unsere Adresse hinterlassen hatten -»sollten Sie mal bei uns vorbeikommen...« -, bestiegen wir glücklich unser altes Auto, um es mit den letzten hundert Meilen aufzunehmen. Rangi hatte uns dringend angeraten, langsam zu fahren. »Es ist ziemlich alt und müde«, hatte er gesagt, und wir befolgten strikt seinen Rat. Es schien, als habe er dem Motor ein neues Herz geschenkt, und langsam, aber glücklich und zufrieden rollten wir dahin.
    Als wir den See erreichten, war es fast schon dunkel. Aus vollem Herzen stimmte ich Larry zu, die sagte: »Komm, wir essen in diesem Restaurant. Es wäre Blödsinn, jetzt noch zu versuchen, in diesem uns fremden Haus etwas zu finden.«
    Ich nickte zustimmend, während ich an die dringende Ermahnung Pauls beim Abschied dachte: »Also, um Himmels willen, freue dich und leiste dir selbst etwas.«
    Und genau das taten wir dann auch. Wir ergötzten uns an einem ebenso ungewöhnlichen wie ausgedehnten Abendessen, das mit einer Toheroa-Suppe begann und einer Eisbombe beschlossen wurde. Es war eine Art von festlicher Gelegenheit, an der vor allem Kinder ihren Spaß gehabt hätten und die deren Mütter eigentlich etwas fremd sein sollte. Aber die Ferienstimmung entfaltete sich voll und ganz, und wir genossen das Gefühl, endlich einmal Zeit für solche Dinge zu haben.
    Gesättigt von einem angenehmen Abend, dem guten Essen und dem allgemeinen Glücksgefühl, völlig unabhängig zu sein, war es für uns eine große Erleichterung, daß der Wagen auf Anhieb startete. Während wir im Geiste unserem Freund, dem Maori, die besten Segenswünsche nachsandten, rollten wir langsam die Straße hinunter.
    Larry sagte: »Ich kenne den Weg, obwohl es ziemlich dunkel ist. Alison hat mir den Weg aufgezeichnet. Ja, hier müssen wir abbiegen, und da vorne liegt auch schon der See, und siehst du die majestätischen Berge im Mondschein? Oh, Susan, ist das nicht einfach wunderbar? Und wir haben noch drei ganze Tage, bevor wir wieder nach Hause zurückkehren müssen. Diese gute Tony!«
    Die Straßenlaternen standen weit auseinander, aber wir konnten dennoch die großen, alten Häuser erkennen, die uns Alison beschrieben hatte. Nur die Straße lag zwischen den Häusern und dem See. Larry sagte: »Es ist das neunte Haus, Susan. Zählst du bitte ab.« Ich rappelte mich aus meiner zufriedenen Lethargie hoch und begann zu zählen.
    »Hier ist das Haus, und wie hübsch, nicht wahr?« sagte ich, denn selbst in dem dämmrigen Licht konnten wir das zweistöckige Haus mit den großen Fenstern erkennen, von denen aus man den See und die Berge sehen konnte. Der Gedanke daran, aufzuwachen und aus einem dieser Fenster auf diese riesige Wasserfläche und die schneebedeckten Berggipfel zu

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