... und dann bist du tot
und wie geht es Ihnen?«
»Ich frage mich, was ich hier mache.«
»Das wissen Sie doch.«
»Ja, ich glaube ja.« Er zögerte einen Augenblick. »Sagen Sie mir, Lieutenant, wie Sie auf die Sache mit der Gila gekommen sind. Ich habe es niemandem gesagt.«
»Nein, Sir. Aber ich habe es ihnen gesagt.«
»Und woher wissen Sie es?«
»Ein Freund von mir ist von einer Eidechse der gleichen Art gebissen worden. Als Ihre Arzte im Memorial Hospital mir sagten, dass sie sich um eine Bisswunde an Ihrer Ferse sorgten, erkannte ich die Symptome wieder.«
»Was für ein Zufall«, sagte Schwartz freundlich.
»Natürlich«, fügte Joe hinzu, »half es auch, dass Sie und mein Freund am gleichen Ort gebissen wurden.«
Die beiden Männer sahen sich an. Im Krankenzimmer herrschte Schweigen. Die einzigen Geräusche stammten von dem Gerät, das Schwartz’ Herz überwachte, und von Joes ein wenig schwerer Atmung.
»Wie sind Sie dort hineingekommen?«, fragte Schwartz.
»Mit einem Durchsuchungsbefehl«, log Joe.
»Mit welcher Begründung haben Sie einen Durchsuchungsbefehl erhalten?«
»Wir waren der Meinung, dass Sie ein Motiv gehabt haben könnten.«
»Wirklich?« Schwartz betrachtete ihn ruhig aus intelligenten braunen Augen.
»Wir erfuhren von Ihrer Mutter.«
»Was von meiner Mutter?« »Die Umstände ihres Todes.« Joe wirkte gefasst. »Was im Krematorium geschah.«
»Ich verstehe.«
»Wir haben auch die Wohnung von Mr. Hagen durchsucht.«
»Wegen seiner Mutter.« Schwartz lächelte.
»Das ist richtig. Dort haben wir nichts gefunden.«
Das Lächeln auf Schwartz’ Lippen erstarrte.
Joe öffnete seine Aktentasche, die er mitgebracht hatte, und nahm die Kopien der sechs Dokumente heraus. »Wir haben dies in Ihrer Wohnung gefunden, Sir.«
»Ich verstehe«, erwiderte Schwartz wieder.
»Ich frage mich«, sagte Joe überaus freundlich, »ob Sie mir einen Gefallen tun und mir sagen würden, welche dieser Aufzeichnungen die richtige ist.«
Schwartz lächelte noch immer. »Ich bin sicher, dass Sie das tun. Sich diese Frage stellen, meine ich.«
»Würden Sie das für mich tun?«
»Ich glaube nicht.«
»Das ist schade.«
»Werden Sie mich nun verhaften?«
»Nein.«
»Warum nicht?«
»Wollen Sie die Wahrheit hören?«
»Ich würde von Ihnen nichts anderes erwarten, Lieutenant.«
»Weil ich Ihre Hilfe brauche.«
Joe schaute sich um, zog sich einen der bequemen, weich gepolsterten Stühle heran und setzte sich. Seine geistige Ruhe hielt an, worüber er froh war, denn er wusste, dass es ohne diese Ruhe keine Chance gab, diesen Mann zu überlisten.
»In dieser Klinik ist eine junge Frau.«
Schwartz sagte nichts und hörte nur zu.
»Vor zwei Wochen wurde ihr ein Schrittmacher eingesetzt. Bis gestern Abend glaubte sie, dass sie ihre Krankheit überwunden habe und ihre Probleme hinter ihr lägen. Sie glaubte, dass ihr Schrittmacher sie von ihrer Krankheit befreit habe und ihr Herz nun kontrolliere. Nun weiß sie, dass das Gegenteil der Fall ist.«
»Das tut mir Leid.«
»Ja?«
»Warum sollte es das nicht?«
Joe versuchte ruhig zu bleiben. Er klammerte sich an seine innere Ruhe wie jemand, der innerlich dagegen ankämpfte, loszusschlagen oder gar zu töten.
»Dann werden Sie ihr helfen.«
Das Lächeln war verschwunden, aber die braunen Augen sahen ihn leutselig an. »Wie könnte ich ihr helfen, Lieutenant?«
»In wenigen Stunden wird ein Chirurg sie noch einmal aufschneiden, und er weiß nicht genau, was er vorfinden wird. Die junge Frau muss das über sich ergehen lassen und weiß nicht, ob sie weiterleben oder sterben wird.« Joe hielt die Dokumente hoch. »Wenn Sie mir sagen würden, ob eine dieser Aufzeichnungen richtig ist, könnte das bedeuten, dass sie das alles nicht durchzumachen braucht.«
Wieder herrschte Schweigen im Krankenzimmer.
»Kann ich mir die Papiere bitte ansehen?«
»Natürlich.«
Joe legte sie nebeneinander aufs Bett und wartete. Schwartz berührte sie nicht.
»Ich werde Ihnen sagen, was ich tun werde, Lieutenant.« »Ja?«
»Ich will die junge Frau sehen.«
Joe spürte, dass er im Begriff war, die Nerven zu verlieren. »Das ist unmöglich.«
»Wollten Sie nicht versuchen, an mein besseres Ich zu appellieren?«
»Ja, in der Tat.«
»Dann bringen Sie die Frau zu mir.«
Joe schaute eine ganze Weile in die braunen Augen.
»Vergessen Sie es.«
»Dann erwarten Sie nicht von mir, dass ich Ihnen helfe.«
Joe sank auf einen Stuhl in Morrisseys Büro und blickte den Arzt und
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