... und dann bist du tot
Vorhaben.«
»Ich will ihn zu Tode erschrecken.« Er sah die Missbilligung in der Miene des Arztes. »Wir wissen alle, dass Schwartz sonst nicht reden wird.« Er sprach langsam weiter, während er noch an seinem Plan arbeitete. »Da wir nicht in seinen verrückten Geist hineinkrabbeln können, wissen wir nicht, ob Schwartz mehr Angst vor dem Tod oder vor dieser verrückten Verbindung aus Mensch und Metall hat.«
»Sie möchten, dass Kaminsky es wieder versucht?«
Joe schüttelte den Kopf. »Kaminsky allein wird Schwartz’ nicht umstimmen können, aber ich habe eine Idee, womit wir ihn aus dem Gleichgewicht bringen können. Es ist mehr als ausgefallen, und es braucht etwas Vorbereitung, aber es könnte gelingen.«
»Vielleicht wäre es besser, wenn ich nichts davon hören würde.«
»Möchten Sie uns den Plan ausreden?«
»Wie kann ich Ihnen einen Plan ausreden, den ich nicht kenne?«
»Machen wir uns doch nichts vor.« Joe schuldete es Morrissey, realistisch zu sein. »Wer wird glauben, dass Sie von nichts wussten, wenn es schief geht? Wir haben schon einige Ihrer Angestellten in die Sache verwickelt. Sie sind Zeugen. Es könnte großen Ärger für Sie und Ihre Klinik bedeuten.«
»Darüber bin ich mir im Klaren, Lieutenant.« Morrissey lächelte süßsauer. »Ich habe schon mehr als genug getan, um jede Menge Schwierigkeiten zu bekommen. Doch ich bin nicht mehr jung und werde sowieso ziemlich bald in den Ruhestand treten. Und ich stehe bei Marie in großer Schuld ... Allerdings bin ich auch Arzt, und welche Schuld Schwartz auch immer treffen mag, so ist er letztendlich immer noch ein Patient meiner Klinik. Ich kann mich nicht an irgendeiner Misshandlung beteiligen.«
»Werden Sie auch nicht.«
»Geben Sie mir Ihr Wort, dass er nicht verletzt wird?«
»Ja.«
Morrissey nickte. »Wie ich schon sagte, kann ich Ihnen keinen Plan ausreden, den ich nicht kenne.«
Joe sah auf die Uhr. Drei Uhr zehn. Und die ganzen
Ermittlungen waren noch immer genauso ein Durcheinander wie zuvor. Es blieb nur diese eine Chance, dieser eine letzte verrückte Versuch, Schwartz in die Knie zu zwingen. Und wenn der Plan scheiterte, hatte er keinen Grund mehr, Dr. Ash noch weiter zu vertrösten und Lallys Operation hinauszuzögern.
Ihm blieben weniger als fünf Stunden, bis die Frist des Commanders ablief und seine Karriere in Scherben vor ihm lag. Doch das war im Moment seine geringste Sorge.
38. Kapitel
Dienstag, 26. Januar
U m vier Uhr fünfzehn wurde Frederick Schwartz wieder von finsteren Albträumen gequält. Seine Mutter bestrafte ihn, verbrannte sein Kinn mit einer Zigarette, und ein großer, schuppiger Drachen stürzte sich auf ihn. Der Atem des Drachen war so heiß, dass er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen und zu ersticken. Er schrie und weinte, und niemand kam, um ihn zu retten. Hagen stand mit seinem Speer schweigend und geheimnisvoll im Hintergrund, und alle Hoffnung war verloren.
Sean Ferguson beobachtete den Mann, der seine Frau getötet hatte, einen Augenblick lang, und zum ersten Mal in seinem ganzen Leben verspürte er plötzlich das Verlangen, das Leben eines Menschen zu beenden. Er hätte am liebsten eines der Kissen genommen, es auf das Gesicht des Verrückten gelegt und gedrückt und gedrückt, bis der schwere Atem verstummte und das verrückte, giftige, böse Blut aufhörte, durch seine Adern zu fließen.
Schwartz rang keuchend nach Luft. Seine rechte Hand klammerte sich krampfhaft in die nass geschwitzte Decke, und Ferguson hatte seinen kurzen mörderischen Impuls überwunden. Wenn er ihn nun tötete, würde er niemandem helfen. Duvals Idee war besser.
Ferguson-Kaminsky atmete die stickige Luft tief ein und beugte sich über das Bett. »Mr. Schwartz. Wachen Sie auf.«
Schwartz stöhnte.
»Hören Sie, Mr. Schwartz. Es ist alles in Ordnung.«
Schwartz schreckte aus seinen Träumen hoch. Er war schweißgebadet, und seine Augen waren vor Angst fast schwarz.
»Es ist alles in Ordnung«, wiederholte Ferguson-Kaminsky. »Es war nur ein Traum.«
»Wo ist er?«, stieß Schwartz zischend hervor.
»Wer?«
»Wo ist Hagen? Ich habe ihn gesehen. Er war hier.«
»Mr. Hagen war vorhin hier, aber er ist nach Hause gegangen.« Ferguson-Kaminskys Art, mit dem Kranken umzugehen, war so freundlich und beruhigend, dass er sich selbst wunderte. »Ich bin noch einmal zu Ihnen gekommen, um mit Ihnen darüber zu sprechen, Ihre Herzschwäche zu behandeln.«
Schwartz schüttelte langsam den Kopf.
»Wo
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