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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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musste, da er zum Kreis der Verdächtigen gehörte. Joe hätte sich am liebsten umgesehen und den Rest der Wohnung in Augenschein genommen, aber er wusste, dass es dazu - jedenfalls bei diesem Besuch - keine Gelegenheit geben würde.
    »Ich habe keinen tief verwurzelten Hass gegen Schrittmacher, Lieutenant, falls es das ist, was Sie oder vielleicht Mr. Leary denken sollten«, erklärte Hagen. »Wenn ich in Ruhe darüber nachdenke, macht mich der Gedanke, dass meine Mutter vielleicht viele Jahre länger hätte leben können, noch immer etwas traurig, aber dann müsste ich ebenso alle Gesundheitsminister hassen, die Zigaretten nicht verbieten, weil mein Vater an Lungenkrebs gestorben ist.«
    Hagen nahm seine Tasse und Untertasse vom Tisch und stellte dann beides wieder hin. Seine Hände zitterten noch immer, doch Joe nahm an, dass dies sicherlich eher mit der Grippe zusammenhing als mit seiner Erregung oder mit Schuldgefühlen.
    »Ich bin stolzer darauf, Lieutenant Duval, Schrittmacher herzustellen als auf irgendetwas anderes in meinem Leben.«
    Joe nickte. »Das kann ich mir gut vorstellen, Sir.«
    »Und sagte Mr. Leary noch etwas anderes von Bedeutung?« Hagen lächelte matt. »Dies ist eine seltene Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren, was meine Kollegen über mich denken.«
    Joe fiel auf, dass Hagen das Wort Kollege statt Angestellter benutzte, aber er hatte nicht das Gefühl, dass Hagen dadurch eine bestimmte Wirkung erzielen wollte.
    »Er spielte auf Ihre Collegekarriere an.«
    »Auf meine mangelnde Qualifikation.«
    »Dass Sie das College abgebrochen haben.«
    Hagen lächelte wieder, diesmal jedoch weniger betrübt. »Mr. Leary hat nie gewagt, es mir ins Gesicht zu sagen, aber er freut sich immer, dass er mir in dieser Hinsicht überlegen ist. Mrs. Ashcroft ist die Einzige von uns, die er respektiert,
    weil er keine andere Wahl hat, denn sie ist einfach unsere beste Kraft.«
    »Wie denkt er über Fred Schwartz?«, fragte Joe.
    »Er brachte ihm ziemlich großes Vertrauen entgegen, bis diese Sache passierte. Ich habe jedoch das Gefühl, dass er auch jetzt eher seinen Fähigkeiten misstraut, als dass er an seiner Unschuld zweifelt.«
    »Mr. Schwartz war offensichtlich am meisten besorgt, seit es begann.«
    »Ich habe Mr. Schwartz immer gemocht.« Hagen zuckte die Achseln. »Das soll nicht heißen, dass ich ihn nicht ebenfalls für einen potenziellen Verdächtigen gehalten habe.«
    »Haben Sie den Gedanken mittlerweile verworfen?«
    »Eigentlich schon.« Hagen ließ sich gegen die Lehne der Couch fallen. »Ich dachte eher daran, dass wir einen Feind haben, der irgendwo im Unternehmen für uns arbeitet, jemand von einer Konkurrenzfirma vielleicht.«
    »Das ist natürlich noch immer eine Möglichkeit, Sir, obwohl es immer unwahrscheinlicher erscheint.«
    Hagen sah sehr müde aus. »Wir haben eigentlich noch nichts erreicht, Lieutenant, nicht wahr? Hagen-Schrittmacher ist geschlossen worden, und Sie sind weder dem Täter noch seiner Methode auf der Spur. Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Geräte manipuliert wurden.«
    »Das wissen wir erst, wenn wir die verantwortliche Person oder die verantwortlichen Personen gefunden haben.«
    »Und inzwischen werden sie vermutlich über uns lachen.«
    »Vermutlich.«
    »Ich lache nicht«, sagte Hagen düster.
    »Nein, Sir. Ich weiß.«
    »Tun Sie das?« Hagen schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Sie nun viel schlauer sind als vorhin, als Sie herkamen, Lieutenant.«
    Joe antwortete nicht.
    »Wie viel Zeit haben wir noch«, fragte Hagen, »bis wir gezwungen sind, an die Öffentlichkeit zu gehen?«
    »Das kann ich nicht sagen, Sir.«
    »Wissen Sie, Mr. Leary hat in dieser Hinsicht vollkommen Recht. Es wäre ein Albtraum.«
    »Es wird keine andere Möglichkeit geben.«
    Hagen machte sich die Mühe aufzustehen.
    »Tun Sie etwas für mich, Lieutenant.«
    »Wenn ich kann.«
    »Bereiten Sie dem ein Ende.« Hinter seiner Brille glitzerte etwas, und Joe vermutete fast, dass es Tränen waren. »Hören Sie auf, auf Samtpfoten um uns herumzuschleichen und immer so verdammt höflich zu sein. Erzielen Sie endlich Ergebnisse.«
    Das Haus, in dem Fred Schwartz wohnte, lag nicht sehr viel weiter nördlich an der Uferstraße des Michigansees als das Haus, in dem Hagen wohnte, doch Joe wusste, dass es in sozialer und finanzieller Hinsicht ebenso auf einem anderen Kontinent hätte sein können. Joe vermutete, dass die Bewohner dieses recht ansehnlichen, massiven Gebäudes aus braunem

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