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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Schwartz trank einen Schluck. Seine Hände zitterten. »Danke, Lieutenant. Es tut mir Leid, dass ich Ihnen so große Umstände mache.«
    »Ich müsste mich bei Ihnen entschuldigen. Sie sind krank, und ich sollte Ihnen Ruhe gönnen und Ihnen nicht mit meinen ganzen Fragen auf die Nerven gehen.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, oder sollte ich mich in Acht nehmen?«
    Joe setzte sich wieder hin und lächelte. »Nur dann, wenn Sie es waren.« Dann kam er sofort wieder zum Thema. »Sie waren gerade dabei, mir zu erklären, wie der Plastiksprengstoff in die Batterien der Schrittmacher eingesetzt werden könnte.«
    »Ich vermute, dass es an sich - rein theoretisch - nicht besonders schwierig wäre. Natürlich abgesehen von der Gefahr, dabei erwischt zu werden. Das versiegelte Gehäuse müsste geöffnet und anschließend wieder verschweißt werden, was bei der Kontrolle bemerkt werden würde.« Er zuckte leicht mit den Achseln. »Wenn es die Batterien waren, wäre es wahrscheinlicher, dass sich jemand während der Produktion daran zu schaffen machte.«
    Joe nickte. »Wir haben das überprüft. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint das unwahrscheinlich zu sein.«
    »Okay. Aber selbst das würde uns nur einen kleinen Schritt weiterbringen. Ich bin sicher, dass unser Bombenleger auf weit größere Probleme gestoßen ist, als den Sprengstoff einzusetzen.«
    »Zum Beispiel?«
    Schwartz zuckte wieder mit den Achseln. »Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.« Jetzt schüttelte er den Kopf. »Leider verlangen Sie mehr von meinem Gehirn, als es Ihnen heute liefern kann, Lieutenant. Sicherlich sind Ihre Sprengstoffexperten inzwischen schon zu Ergebnissen gekommen?«
    »Sie sind nicht viel weiter gekommen als Sie und Valdez. Plastikspuren, die Möglichkeit, dass die Batterien manipuliert wurden, und winzige Spuren von elektronischen Schaltkreisen, was bedeutet, dass wahrscheinlich Zeitzünder benutzt wurden.«
    Schwartz bestätigte das. »Zeitbomben«, sagte er mit leiser, matter Stimme.
    »Keine von ihnen zündete, bevor die Schrittmacher den Patienten eingesetzt wurden.«
    »Und ich vermute, dass keiner eine Verbindung zwischen den drei Opfern hersteilen kann.«
    »Nein, außer dass sie alle einen Hagen-Schrittmacher hatten.«
    Schwartz machte ein betrübtes Gesicht und schüttelte wieder langsam den Kopf. Die Feuchtigkeit auf seinen blassen Wangen glitzerte. »Es wird immer schlimmer, nicht wahr, Lieutenant?«
    »Wir werden die Täter fassen.«
    »Aber wie viele Menschen werden noch sterben, bis Sie sie haben?«
    »Wir werden beten, dass bis dahin keiner mehr stirbt.«
    »Wie lange wird die Fabrik noch geschlossen bleiben?«
    »Diese Frage kann ich nicht beantworten, Mr. Schwartz.«
    »Für Mr. Hagen ist es schrecklich.«
    »Und für viele andere auch.«
    »Aber Mr. Hagen hängt besonders an seinem Schrittmacherunternehmen - mehr als an all seinen anderen Firmen.«
    »Sie hängen auch an dem Betrieb, Mr. Schwartz.«
    »Sicher, Hagen-Schrittmacher ist seit zehn Jahren mein Leben.«
    Joe stand auf.
    »Sie und Mr. Hagen habe viele Gemeinsamkeiten.«
    Schwartz lächelte matt.
    »Ich glaube ja.«

17. Kapitel
    Montag, 18. Januar
    A m Montagmorgen fuhr Hugo Lally zum Krankenhaus in Holyoke zur Routinekontrolle, die nach einer Woche fällig war. Da er davon ausging, dass bei dieser Gelegenheit kein Eingriff vorgenommen wurde, ging er mit ins Kathederlabor und hielt Lallys Hand, als Lucas Ash, Joanna King und Bobby Goldstein sie untersuchten. Sie machten eine abschließende Röntgenaufnahme und testeten ihre elektronische Zauberwaffe, während Lally abwechselnd saß, auf einem Laufband lief, sich hinlegte und durch den Raum ging, um festzustellen, dass ihr Schrittmacher einwandfrei für die individuellen Bedürfnisse ihres Herzens programmiert war.
    »Hundertprozentig«, sagte Dr. Ash am Ende der Untersuchung.
    »Wirklich?« Lally, die mit den Nerven am Ende war und deren Gliedmaßen von kaltem Schweiß glänzten, schaute ihn misstrauisch an.
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, Miss Duval, dass ich meine Patienten nicht belüge.«
    »Es tut mir Leid.« Sie errötete.
    »Das muss Ihnen nicht Leid tun. Hauptsache, Sie glauben mir.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Hugo, der auch schon feuchte Hände hatte, drückte noch einmal Lallys Hand und ließ sie dann los.
    »So, nun geht es mir besser«, sagte er.
    »Ich denke, es ist für uns alle eine Erleichterung«, bemerkte Joanna King trocken, aber nicht unfreundlich.
    Hugo nahm es nicht zur Kenntnis.

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