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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Schmerzen wusste der Mann, dass er wieder gesiegt hatte.
    Später hatte er das Durcheinander, so gut er konnte, beseitigt, das Terrarium verschlossen, den in Zeitungspapier gewickelten Kadaver der Echse in den Hausmüllschlucker geworfen, und war in seine Wohnung zurückgetaumelt. Er hatte die Wunden desinfiziert, die Blasen mit antiseptischer Salbe eingerieben und seinen Fuß verbunden, aber er wurde immer schwächer und konnte nichts essen. Wahrscheinlich hatte er Fieber, doch um es zu messen, fehlte ihm die Kraft. Der Mann wusste, was er von dem Gift zu erwarten hatte: lokale Schmerzen und Schwellungen, allgemeine Schwäche, Übelkeit, Klingeln in den Ohren, vielleicht Atemnot. In den schlimmsten Fällen sogar Herzversagen, aber er wusste, dass das nicht geschehen würde. Er würde nicht sterben.
    Zu gegebener Zeit würden sie ihn wieder aufsuchen, und wenn sie sahen, wie sehr sich sein Zustand verschlechtert hatte, würden sie vermutlich einen Arzt holen oder ihn vielleicht sogar in ein Krankenhaus bringen. Selbst wenn er starke Schmerzen hätte, würde er Socken und Pantoffeln anziehen und ihnen nichts von dem Biss sagen. Und auch wenn sie den Biss schließlich entdeckten, würde er schweigen und den anderen Drachen nicht die Genugtuung geben, zu erfahren, was einer ihrer Artgenossen ihm angetan hatte. Für den Biss einer Gila gab es kein Gegengift. Sie würden nicht mehr tun können, als für ihn zu sorgen, während er sein Spiel mit ihnen trieb.
    Mutter sorgte sich immer um ihn, wenn er krank war.

25. Kapitel
    Samstag, 23. Januar
    J oe konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er war wie betäubt, denn seine große Angst und seine Gewissensbisse setzten ihm schrecklich zu. Jess war im Krankenhaus, und alle bisherigen Tests zeigten, dass mit dem Baby alles in Ordnung war. Sie beteten, dass sich ihr Zustand stabilisieren würde und Jess nach Hause gehen könnte. Aber für den Moment wollten die Ärzte, dass sie noch im Krankenhaus blieb. Joe musste mit sich ringen, um ihr nicht von Lally zu erzählen, und das Problem war, dass sich seine Gefühle immer in seinem Gesicht spiegelten. Jess sagte immer, er gäbe einen miesen Pokerspieler ab, aber diesmal war er fest entschlossen, sie nicht mit diesem Albtraum zu belasten, und bis jetzt hatte er es auch geschafft.
    Auf Hawaii hatte ein Sturm gewütet, und Joe verlor die Beherrschung, als Cohen ihm sagte, dass Lucas Ash sich noch immer nicht gemeldet habe, weil es Probleme mit den Telefonleitungen gäbe. Immerhin hatte die Polizei in Florida die Ausdrucke von Lallys Foto erhalten. Die Polizisten waren bereits unterwegs, sahen sich um und stellten Fragen. Offensichtlich war es ihrer Meinung nach gut möglich, dass sich Lally und Hugo in Everglades City aufhielten, weil das große Meeresfrüchte-Festival stattfand. Für Joe war diese Überlegung ziemlich einleuchtend, denn niemand, der so gerne aß wie Lally, könnte da wohl widerstehen.
    Die Überprüfungen und Nachforschungen bei Hagen-Schrittmacher und in der Batteriefabrik waren abgeschlossen, und nichts, nicht die geringste Spur eines Beweises war gefunden worden, um zu belegen, dass die Schrittmachersabotage dort verübt worden war. Hagen und Schwartz lagen noch immer krank zu Hause. Hagen hatte sich telefonisch bei Cynthia Alesso gemeldet. Er hatte eine Brustfellentzündung, und es bestand die Gefahr, dass es sich zu einer Lungenentzündung entwickelte. Linda Lipman jedoch, die jünger und robuster war und eine bessere Konstitution hatte, war schon wieder zur Arbeit erschienen und hatte Ashcroft und Leary zu Hause aufgesucht. Olivia Ashcroft hatte ihre Erwartungen voll und ganz erfüllt, aber Lipman war überrascht, einen Howard Leary anzutreffen, der sich von dem Mann in der Firma vollkommen unterschied. Er war ein erstaunlich überzeugender Familienvater mit einer hübschen Frau, die Lehrerin war, einer zufriedenen spanischen Haushälterin, die schon sehr lange im Hause war, und drei normal lärmenden, pubertierenden Kindern mit unterschiedlichen Zahnspangen.
    Joe wollte unbedingt Hausdurchsuchungen bei Hagen und Schwartz durchführen, aber er kümmerte sich noch nicht einmal darum, einen Antrag für einen Durchsuchungsbefehl auszustellen, denn er wusste genau, dass kein Richter ohne handfeste Beweise den Antrag unterschreiben würde. Je länger Joe darüber nachdachte, desto mehr spürte er, dass die Krankheit der beiden Männer so verdammt gelegen kam, aber da fast halb Chicago die Grippe hatte, war auch

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