... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman

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aber das war nicht so wichtig, weil sie nun, da sie ihr Autokennzeichen hatten, schon einen großen Schritt weiter waren. Als Chris ihnen sagte, dass er beschlossen habe, alleine zu suchen,
    statt sich irgendeiner Gruppe von Polizisten anzuschließen, widersprach niemand.
    »Sind Ihre Männer auf allen Inseln?«, hatte er einen jungen Polizisten mit blonden, kurz geschorenen Haaren und Stupsnase gefragt.
    »Es sind ziemlich viele.«
    »Was verstehen Sie unter ziemlich viele?«
    »Wir haben Informationen rausgegeben, Sir. An alle Campingplätze und alle Touristeninformationen.«
    »Und was ist mit den Hotels?«
    »Es gibt Hunderte von Hotels und Motels, Mr. Webber. Wir können nicht an alle detaillierte Suchmeldungen schicken, aber sie werden alle zu gegebener Zeit überprüft.« Der Polizist hatte ihn gönnerhaft angesehen und in einem herablassenden Ton gesprochen.
    »Wie lange dauert das?«, hatte Chris gefragt.
    »So lange es eben dauert, Sir.«
    »Sie wissen, wie wichtig es ist, Miss Duval zu finden, nicht wahr?« Chris war kein gewalttätiger Mensch, aber plötzlich hatte er den starken Wunsch verspürt, dieses Arschloch gegen die Mauer zu stoßen und ihm seine Faust vor die Nase zu halten.
    »Ja, Sir, das wissen wir, und wir werden unser Bestes tun.«
    »Dann wird es Ihnen nichts ausmachen, wenn ich auf eigene Faust nach ihr suche.«
    »Solange Sie sich keinen Arger aufhalsen, Sir. Sie wollen doch sicher nicht, dass wertvolle Polizeikräfte ihre Zeit vergeuden, nicht wahr?«
    Chris biss die Zähne zusammen. »Ich werde mich mit Ihnen in Verbindung setzen, um zu erfahren, ob Sie Neuigkeiten für mich haben.«
    »Tun Sie das, Sir.«
    Selbst wenn man annahm, dass sie sich in den Everglades aufgehalten hatten, konnten sie inzwischen längst nach Süden gefahren sein, die Sumpfgebiete verlassen und zu den Keys aufgebrochen sein, und Chris hatte daher Freitagnacht in einem Hotel in Florida City verbracht. Obwohl es am Samstagmorgen heißer gewesen war als erwartet, zog sich Chris wie ein zivilisierter Mensch an. Seine Jeans und seine Turnschuhe waren zu warm, aber er hatte nicht die Absicht, Zeit zu vergeuden, um Shorts oder Sandalen zu kaufen, und allmählich hatte er sich an die Hitze gewöhnt. Im Laufe des Tages hatte er überall, wohin er sah, junge Frauen mit langen, glatten, dunklen Haaren gesehen, aber immer, wenn er zu ihnen rannte oder auf die Hupe des Mercedes’ drückte, den er sich gemietet hatte, oder ihnen auf die Schulter tippte, drehten sie sich um und sahen ihn erschreckt, belustigt oder ängstlich an. Keine von ihnen hatte jedoch diese sanften grauen Augen, diesen bezaubernden schlanken Körper oder diesen wundervollen Hals einer Tänzerin. Es war einfach hoffnungslos, schlimmer als die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, weil er nicht in Erfahrung bringen konnte, ob sie sich in diesem speziellen Heuhaufen oder in einem anderen zwanzig oder vierzig oder sogar hundert Meilen entfernt aufhielt.
    Er hatte von Anfang an versucht, die Reise mit Lallys Augen zu betrachten. Sie war seiner Meinung nach eine energische junge Frau mit einem impulsiven Charakter, die sich aufgrund ihrer Krankheit sicherlich etwas zurückhaltender verhielt. Vermutlich würde Hugo Barzinsky auf Lally aufpassen, selbst wenn sie es nicht wollte. Chris hatte bemerkt, wie Hugo sie angesehen hatte und wie sich seine Augen veränderten, wenn er über sie sprach. Diesen Blick kannte er, da er ihn in den letzten zwei Wochen in seinen eigenen Augen im Rasierspiegel gesehen hatte.
    Es gab zwei Möglichkeiten, die Floridakeys zu bereisen. Entweder waren Lally und Hugo die ganze Strecke bis zur letzten Insel, Key West, durchgefahren und denselben Weg gemütlich zurückgefahren, oder sie hatten auf ihrem Weg hinunter zur Spitze kurz einen Blick auf einige oder sogar alle Keys geworfen. Er war sich in Bezug auf Barzinsky nicht sicher, aber er glaubte nicht, dass Lally diese Reise von Anfang bis Ende durchgeplant hatte, und daher hatte Chris sein Glück mit der zweiten Möglichkeit versucht. Key Largo hatte er in der Annahme umgangen, dass sie diese Insel wie auch die Everglades schon besichtigt und inzwischen wieder verlassen hatten, und daher fuhr er geradewegs zur Islamorada-Inselgruppe.
    »Haben Sie diese Frau gesehen?«
    Er stellte diese Frage immer wieder und kam sich vor wie ein zweitklassiger Privatdetektiv in einem schlechten Film, außer dass die meisten Leute, die er fragte, erfreut waren, Lallys Bild zu betrachten, oder zu