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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Foto und halten Sie die Augen offen.«
    »Sie können sicher sein, dass ich meine Augen offen halte.«
    »Finden Sie sie. Uns läuft die Zeit davon.«
    Chris’ Magen zog sich zusammen. »Sie haben mit dem Arzt gesprochen.«
    »Es ist ein Hagen-Schrittmacher. Es wird noch überprüft, ob er zu einer der Serien gehört, von denen wir ganz sicher wissen, dass sie manipuliert wurden.«
    »Es ist also nicht ausgeschlossen.«
    »Ich würde Ihnen nicht sagen, dass Sie sie finden müssen, wenn es nicht so wäre.«
    Chris folgte blind dem Strom der Touristen und spielte ein verrücktes Versteckspiel, wobei ihm niemand beiß oder kalt zurief. Er ging ins Aquarium und überflog die Hinterköpfe der Menschen, die zuschauten, wie Haie gefüttert wurden. Anschließend besichtigte er ein Haus, das ursprünglich einem US-Marschall gehört hatte, der 1886 einen Nachbarn vor dem Key-West-Feuer rettete, indem er ihre Straße sprengte. Im Hemingway-Haus sah er Katzen mit sechs Zehen, die angeblich von den Katzen des Schriftstellers abstammten. Da er vermutete, dass Lally sich sicher gerne vom Touristengetümmel entfernte, fuhr er zu einem Waldgebiet außerhalb der Stadt, und dann fuhr er wieder zurück, um einen seltsamen Friedhof zu besichtigen, auf dem Steinsärge über der Erde lagen und viele der Widmungen eher humorvoll als ergreifend waren. »Ich weiß wenigstens, wo er heute Nacht schläft«, schien eine der beliebtesten zu sein, aber Chris las sie kaum, während er von einem Grab zum anderen ging, plötzlich wieder losrannte, auf Gesichter und Rücken schaute und auf Stimmen achtete und versuchte, die eine zu finden, die er suchte, aber nicht fand.
    »Sie haben noch in keinem Flotel oder Gästehaus eingecheckt, obwohl die meisten natürlich belegt sind, aber wir werden in ein oder zwei Stunden noch einmal die Runde machen.«
    Chris war wieder auf der Polizeiwache. Es war fünf vor sechs, und die Sonne ging unter.
    »Hat man ihnen das Foto gezeigt?«, fragte er den Dienst habenden Beamten.
    »Ja, Sir.«
    Chris strich sich mit einer Hand durchs Haar und unterdrückte das Verlangen, den Beamten am Kragen zu packen. »Das ist verrückt. Ich meine, Sie sagten mir, sie seien hier, und Sie haben angeblich seit drei Uhr nach ihnen gesucht. Was um alles in der Welt machen Ihre Leute denn?«
    »Alles, was wir können, Sir.« Der Beamte war sehr freundlich und brachte ihn ebenso auf die Palme wie sein Kollege vor fast zwei Stunden. »Und ein paar von uns werden in ungefähr zehn Minuten an den Mallory Docks stehen.«
    »Was ist denn da los?«
    »Sonnenuntergang, Sir.« Der Polizist lächelte. »Wenn ihre Freundin in Key West ist, steht es so gut wie fest, dass sie und die meisten anderen Touristen dort sein werden.«
    »Wo finde ich das?« Chris war schon fast an der Tür.
    »Am nordwestlichen Ende der Duval Street.« Der Polizist grinste wieder. »Sogar die Straße ist nach ihr benannt.«
    Auf dem lärmenden Platz wimmelte es von Menschen: Männer, Frauen und Kinder, von überall her, manche wollten die Menschen unterhalten oder ihre Waren verkaufen. Aber die meisten waren dort, um sich unterhalten zu lassen oder Geld auszugeben. Chris’ Augen waren trocken und wund vom Starren. Große Menschenmengen hatte er nie gemocht, aber heute hasste er sie. Am liebsten hätte er die Menschen einfach alle weggeschickt. Wenn sie sich wenigstens alle hingelegt und ihren verdammten Mund gehalten hätten, sodass sie ihn hätte hören können, wenn er ihren Namen geschrien hätte.
    Er sah Jongleure, Akrobaten, Pantomimendarsteller, Feuerschlucker, Clowns und Straßenhändler und Hunde, die Hauben trugen, und zwei Männer, bei denen jeder sichtbare Zentimeter des Körpers mit Tätowierungen bedeckt war. Zweimal sah er junge Frauen mit langem, dunklem, braunem Haar, und er rannte auf sie zu, um dann jäh abzubremsen, als er sah, dass es nicht Lally war. Und einmal hätte er schwören können, Hugo würde ein Eis essen und lachen, doch dann war er fort, von der Straße verschwunden wie einer von Kirks Crew, der von der Enterprise weg-gebeamt worden war. Chris hätte am liebsten wie ein Verrückter geschrien und sich die Haare gerauft, und wenn er daran geglaubt hätte, Lally auf diese Weise aus der Masse herziehen zu können, hätte er es ohne zu zögern getan. Doch auf diesem Platz herrschte so ein lebhaftes Treiben, und es gab so viel Spaß und Vergnügen, Musik und Lachen und Kreischen, dass er bezweifelte, dass sie es überhaupt bemerkt hätte.
    »Sie

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