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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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aber es gibt keine Unterlagen darüber, dass er überhaupt je existiert hat.«
    »Dann hat er also gelogen, weil er ein uneheliches Kind war, oder vielleicht wusste er es selbst nicht einmal.«
    Joe versuchte, seine wachsende Wut zu zügeln. »Seine Kindheit war wahrscheinlich die reinste Hölle, Commander. Seine Mutter, seine einzige Verwandte, war nicht nur eine kleine Nutte, sondern sie unterhielt ihr eigenes Freudenhaus. Weiß Gott, was der Junge durchgemacht haben mag, und das war bevor seine Mutter mitten in ihrer eigenen Einäscherung in die Luft flog, als er noch ein Junge war.«
    »Das alles sind nur Vermutungen, Duval, und keine handfesten Beweise.«
    »Es ist ein Motiv. Er passt fast perfekt in das Täterprofil. Vermutlich hat er seine Besessenheit Jahrzehnte genährt. Herrgott noch mal, wir sprechen über Rache.«
    Jackson blieb unnachgiebig. »Sie haben vielleicht hundertprozentig Recht, und ich bin weiß Gott genauso begierig darauf wie Sie, in dieser Sache Ergebnisse zu erzielen ...«
    »Daran habe ich ernste Zweifel«, erwiderte Joe bissig. »Ihre Schwester wird nicht fast verrückt, weil sie sich fragt, ob ihr Herz in der nächsten Sekunde explodiert.«
    Jacksons Ton wurde schneidender. »Erlauben Sie mal, Lieutenant, vielleicht sind Hunderte von Menschen dort draußen in der gleichen Lage, nur dass für sie kein erstklassiges Chirurgenteam, Beamte vom Bombendezernat und eine halbe Privatklinik bereitstehen.«
    Joe versuchte, sich zu beherrschen. Für Lally wäre es mit Sicherheit keine Hilfe, wenn er jetzt die Nerven verlor. »Ich muss in seine Wohnung, Commander. Er ist im Krankenhaus. Es ist eine erstklassige Gelegenheit.«
    »Das können Sie nicht. Nicht jetzt. Bringen Sie mir weitere Beweise.«
    Joe öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder.
    »Sprechen Sie mit ihm, sobald Sie können, Duval. Sie müssen warten, bis die Arzte ihr Einverständnis geben. Wenn er wirklich krank ist, werden die Ärzte Sie noch nicht zu ihm lassen. Nehmen Sie Cohen mit oder noch besser Lipman. Sie soll ihm anbieten, ihm etwas von zu Hause zu holen. Sprechen Sie mit ihm über seine Mutter, machen Sie Schönwetter, sticheln sie ein wenig, wenn Sie müssen. Treiben Sie es so weit Sie können, aber seien Sie um Himmels willen vorsichtig.«
    »Uns rennt die Zeit davon, Commander.«
    »Tun Sie uns allen einen Gefallen, Duval. Essen Sie etwas und beschäftigen Sie sich. Kümmern Sie sich um den gan zen Papierkram, der auf Ihrem Schreibtisch liegt.«
    Joe hielt den Hörer noch in der Hand, aber der Comman der hatte schon aufgelegt.

32. Kapitel
    Montag, 25. Januar
    L ally, Chris und Hugo verließen Miami um elf Minuten nach neun. Lally geriet ein wenig in Panik, als sie an Bord der Cessna gingen. Plötzlich entsetzte sie der Gedanke, dass ihr Schrittmacher mitten in der Luft explodieren und sie alle - und Gott weiß, wen noch alles auf der Erde -töten könnte. Auch Hugo war mulmig zumute, aber Chris hatte die Sache in die Hand genommen, und der Pilot, ein wortkarger Mann Ende fünfzig mit kantigem Kinn und grauem Haar, schien entspannt zu sein und sich keine Sorgen zu machen, und daher ließ Lally einfach alles über sich ergehen.
    Über Florida und die meiste Zeit des Fluges war der Himmel klar, doch über Georgia trafen sie auf eine kleine Turbulenz. Beim Landeanflug auf O’Hare bockte und schaukelte das kleine Flugzeug mehrmals, als ihr Pilot sich seinen Weg durch Schnee und starken Wind erkämpfte. Nach der Landung war Hugo erbsengrün, Lallys Gesicht war so weiß wie ihre Fingerknöchel, und nur Chris war gefasst und unerschütterlich.
    »Alles in Ordnung?«, fragte der Pilot aus dem Cockpit.
    »Bestens«, versicherte ihm Chris.
    »Gnädige Frau?«
    »Ja, danke«, erwiderte Lally ein wenig unsicher.
    »Es tut mir Leid, aber es war eine Weile etwas stürmisch, Miss Duval«, entschuldigte sich der Pilot.
    »Nicht so schlimm.«
    Der Pilot öffnete die Tür.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Chris Lally liebevoll.
    Sie schluckte. »Alles heil geblieben.« Sie versuchte zu lächeln. »Vielen Dank.«
    »Dort oben war es etwas turbulent.«
    »Zumindest war es wirklich.«
    »Wirklich?«
    Sie versuchte es zu erklären. »Die Turbulenzen, das ganze Ruckein. Ich hatte das Gefühl, dass es ein Teil von mir ist, weil ich deutlich spürte, dass mit mir etwas geschah.« Sie schüttelte den Kopf. »Alles andere ist so unrealistisch. Verstehst du?«
    Chris schaute sie an. »Ich glaube ja.«
    Hugo stand auf. Er hasste die Nähe

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