Und dann der Tod
in Empfang nehmen, wenn sie wieder aus dem Wald kommen.«
»Das ist eine gute Idee.« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
»Und jetzt erzählen Sie mir, was wir eigentlich in Atlanta machen, Kaldak.«
»Ich habe Ihnen schon gesagt, daß ich die Unterstützung eines Freundes brauche.«
»Welche Art von Unterstützung?«
Er antwortete nicht.
»Welche Art von Unterstützung?«
Er seufzte entnervt. »Sie lassen ja wirklich nicht locker?«
»Warum sollte ich? Es geht schließlich um mein Leben. Und es geht um Emilys Leben. Sie sind sehr nett zu mir, aber ich will nicht beschützt werden, wenn man mich darüber im unklaren läßt, um was es eigentlich geht. So funktioniert das mit mir nicht. Die Karten müssen offen auf dem Tisch liegen. Sie haben mir doch längst nicht alles erzählt, oder?«
»Ich kann Ihnen nicht alles erzählen. Noch nicht.«
»Und wann?«
»Ich bin nicht sicher.«
»Das reicht mir nicht, Kaldak. Bisher habe ich es zugelassen, daß Sie mich herumschubsen, mich antreiben und den Chef spielen. Von jetzt an arbeiten Sie mit mir zusammen, wenn Sie wollen, daß ich mit Ihnen zusammenarbeite.«
Er musterte sie prüfend und nickte dann langsam. »Also gut.
Aber ich weiß selbst noch nicht alles. Ich könnte nur spekulieren. Ich möchte erst meinen Freund treffen, und danach reden wir miteinander.«
»Ich möchte dabeisein.«
»Er bekleidet einen sehr heiklen Posten. Ich werde ihn um die Erlaubnis bitten, einige Vorschriften zu übertreten. Er läßt sich möglicherweise nicht darauf ein, wenn noch jemand dabei ist.«
Er räumte das Geschirr in die Spüle. »Keine Sorge, ich werde schon nicht abhauen. Morgen abend bin ich wieder zurück.«
Das hatte sie auch nicht befürchtet. »Und ich soll hier solange herumsitzen und Däumchen drehen?«
»Tut mir leid.«
Ihr tat es genauso leid, aber offensichtlich war er zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit. »Und Sie versprechen, ehrlich mit mir zu sein?«
»Würden Sie mir denn glauben, wenn ich Ihnen mein Wort gäbe?«
»Ja.«
Er machte eine Verbeugung. »Ich fühle mich geehrt. Ich verspreche Ihnen, alles über mein Treffen zu berichten, sobald ich morgen abend zurückkomme.«
Sie spürte den ausweichenden Unterton in seinen Worten.
»Die Wahrheit.«
»Die Wahrheit.« Er verzog das Gesicht. »Sie sind ganz schön gründlich. Kein Wunder, daß Sie so viele Preise gewonnen haben.«
Sie sah ihn überrascht an. »Sie wissen eine ganze Menge über mich. Esteban meinte, sie hätten nicht viel herausbekommen.«
»Ich wollte ihn nicht mehr wissen lassen als unbedingt nötig.«
Er zuckte die Achseln. »Eine Zeitlang habe ich Ihre Arbeiten bewundert. Mir haben besonders die Fotos gefallen, die Sie von diesem Banditen in Somalia gemacht haben.«
»Mir auch.« Sie stand auf. »Da fällt mir ein, ich muß John Pindry anrufen und ihm sagen, daß ich den Artikel für seine Zeitschrift nicht fertigstellen kann.«
Er schüttelte den Kopf.
»Er muß Termine einhalten. Es wäre verantwortungslos, ihn einfach hängenzulassen.«
»Warten Sie noch ein bißchen. Wir wollen noch nicht, daß irgend etwas über Tenajo durchsickert.«
»Ich würde nichts erzählen über –« Na gut, sie erwarteten ohnehin noch nicht, von ihr zu hören. »Ich schreibe noch Emilys Adresse auf den Notizblock und gehe dann ins Bett. Ich bin so müde, ich falle bestimmt gleich ins Koma.«
»Ich wundere mich sowieso, daß Sie so lange durchgehalten haben.« Er fing an, das Geschirr zu spülen. »Sie haben verdammt viel durchgemacht letzte Woche. Sie haben sich gut geschlagen.«
Sie war überrascht und erfreut zugleich. »Wir tun doch nur, was zu tun ist.«
»Stimmt.« Und mit feierlicher Miene fügte er hinzu:
»Auch wenn wir nicht so perfekt sind wie Schwester Emily.«
Wollte er sie aufziehen? Schwer zu sagen. »Sie ist perfekt.
Zumindest fast.«
»Und Sie sind nur ein armes Würstchen?«
Er wollte sie wirklich aufziehen. Sie lächelte, als sie Emilys Adresse und Telefonnummer aufschrieb. »Von wegen. Ich bin eine verdammt gute Fotografin und ein netter Mensch.«
»Mir fällt auf, daß Sie den Beruf zuerst nennen.«
Ihr Lächeln verschwand. »Und?«
»Nichts. Ich fand es einfach interessant.«
Er versuchte, so lange zu bohren, bis das, was er für die Wahrheit hielt, zum Vorschein kam. »Es reicht, Kaldak.«
Er nickte. »Okay, tut mir leid. Ich habe halt auch einen analytischen Verstand. Es passiert automatisch, daß ich die Dinge ergründen will.«
Hatte er
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