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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Habin?«
    »Er ist ein internationaler Terrorist mit Stützpunkt in Libyen.
    Seine Motive sind politischer Natur. Seit vergangenem Jahr versucht er, auf die Vereinigten Staaten Druck auszuüben, damit sie bei Israel ihren Einfluß für die Freilassung palästinensischer Gefangener geltend machen.«
    Sie war schockiert. »Die Vereinigten Staaten.«
    »Ich haben Ihnen doch gesagt, daß Tenajo nur ein Test war.«
    »Sie haben mir aber nicht erzählt, daß die Vereinigten Staaten das eigentliche Ziel sein würden.«
    »Ich bin davon ausgegangen, daß Sie sich das denken könnten.«
    Vielleicht hatte sie es sich gedacht, aber sie hatte es sich nicht eingestehen wollen. »Sind Sie sicher?«
    »Vor eineinhalb Jahren sind aus der Schatzkammer in Denver Druckplatten für Zwanzig-Dollar-Scheine verschwunden.«
    »Aber soweit ich weiß, ist es unmöglich, unsere Währung zu reproduzieren.«
    »Sie könnten ziemlich gute Blüten hinbekommen, und es würde genauso ablaufen wie in Tenajo.«
    »Und in welcher Stadt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß ja nicht einmal, ob es überhaupt schon beschlossene Sache ist.«
    »Wir müssen irgend jemanden warnen.«
    »An wen wollen Sie sich denn wenden? An den Präsidenten?
    Wenn er Kontakt mit der mexikanischen Regierung aufnimmt, wird man ihm versichern, daß Tenajo durch die Cholera ausgelöscht wurde. Und das CDC wird es bestätigen.«
    »Aber Sie haben doch das verseuchte Geld.«
    »Das ist ein weiterer Nachteil. Selbst wenn der Präsident die Tatsache akzeptiert, daß eine Gefahr droht, kann er es nicht öffentlich bekanntgeben. Würden in der Öffentlichkeit Zweifel an unserer Währung aufkommen, würde das zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft führen. Können Sie sich vorstellen, was an der Börse los wäre?« Seine Hände umklammerten die Tasse. »Das würde Habin gefallen. Damit hätte er sein Ziel erreicht, und zwar ohne den Aufwand, die Bakterien freizusetzen.«
    »Das heißt, Sie wollen in Kauf nehmen, daß noch mehr Leute sterben?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Wir müssen uns einfach mehr Klarheit verschaffen, bevor wir irgendwelche Warnsignale aussenden.«
    »Und wie bekommen wir mehr Klarheit? Sie können nicht zu Esteban zurück.«
    »Ich könnte es, wenn ich ihm Ihren Kopf brächte.«
    Sie trat einen Schritt zurück.
    »Das war ein Scherz«, sagte er grob.
    Sie starrte ihn an. »Woher soll ich das wissen? Ist ein Lächeln zuviel verlangt?«
    »Vielleicht.«
    »Und was ist mit Ihren Freunden bei der CIA? Hat denn von denen niemand Zugang zu jemandem im Weißen Haus, der helfen könnte?«
    »Paul Ramsey. Er ist der stellvertretende CIA-Chef und mit dem Präsidenten zur Schule gegangen. Ich habe ihn vom Johns Hopkins angerufen und ihm von meinem Verdacht erzählt.«
    »Wird er etwas unternehmen?«
    »Noch nicht. Ich habe ihm erklärt, ich würde noch mehr Zeit brauchen, doch ich konnte ihn nicht überzeugen. Er möchte dem Präsidenten nicht sagen müssen, wie machtlos wir sind. Ich soll mich bei ihm melden, wenn ich ihn brauche.«
    »Wir brauchen ihn.«
    »Ich werde ihn auf jeden Fall anrufen und ihm sagen, daß Ed das Anthrax identifiziert hat.«
    »Und daß etwas Offizielles dagegen unternommen werden muß.«
    Er starrte sie ausdruckslos an. »Trinken Sie eine Tasse Kaffee.«
    »Ich will Ihren verdammten Kaffee nicht!« Sie holte tief Luft und bemühte sich, mit ruhiger Stimme zu sprechen.
    »Rufen Sie diesen Ramsey an, und sagen Sie ihm, er soll das Weiße Haus benachrichtigen. Ich möchte eine solche Verantwortung nicht mit mir herumtragen.«
    »Dann lassen Sie es. Ich werde sie tragen.« Er trank seinen Kaffee aus. »Ich mache das schon ziemlich lange. Ein paar Tage mehr werden mich auch nicht umbringen.«
    »Dann rufe ich jemanden an.«
    »Das werden Sie nicht tun«, sagte er mit Nachdruck. »Und wenn ich Sie fesseln und knebeln muß. Ich habe schon zu viele Operationen erlebt, die von Bürokraten durch Geschwätzigkeit oder pure Dummheit vermasselt wurden.«
    »Sie werden es nicht wagen, mir Gewalt anzutun.«
    »Noch vor einem Moment waren Sie sich da nicht so sicher.«
    »Sie werden es nicht tun.«
    »Sie haben recht, ich werde es nicht tun. Ihnen gegenüber bin ich wehrlos.«
    Sie starrte ihn verblüfft an. »Wie ein Tiger. Ich bezweifle, daß Sie jemals in Ihrem Leben wehrlos gewesen sind.«
    »Nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ.« Und dann fügte er hinzu: »Ich kann es nicht ändern. Die Sache ist einfach zu wichtig. Tenajo war zwar kein voller

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