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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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wir haben?«
    »Das weiß nur der liebe Gott. Wir sind wahrscheinlich jetzt schon zu spät dran. Ich glaube, Esteban wird bald losschlagen.«
    Er zögerte. »Aber auf irgend etwas wartet er noch.«
    »Und worauf?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ist es Ihnen gelungen, sein Telefon anzuzapfen?«
    »Sein Handy nicht. Nur das in seinem Büro.«
    »Was haben Sie über Morrisey herausgefunden?«
    »Nicht viel. Er steht eindeutig auf Estebans Gehaltsliste.
    Wir haben den Verdacht, daß er jemanden für Esteban suchen soll. Kürzlich hat er ihn mehrmals aus verschiedenen Städten in den Vereinigten Staaten angerufen. Ist er wichtig?«
    Kaldak wurde das Gefühl nicht los, daß Morrisey außerordentlich wichtig war. »Kann sein. Galvez hat behauptet, er stünde schon seit längerem per Fax und Telefon mit Esteban im Kontakt. Machen Sie ihn ausfindig.«
    »Was glauben Sie, was wir die ganze Zeit versuchen?«
    »Verstärken Sie Ihre Bemühungen. Was ist mit dem Labor in Iowa?«
    »Herrgott noch mal, Sie haben mir doch erst vorgestern davon erzählt. Ich mußte das FBI einschalten. Die haben mehr Kontakte vor Ort.«
    »Hat die Verbindung nach Cheyenne etwas ergeben?«
    »Bisher nicht. Noch keine Anzeichen dafür, daß irgendwelche Blüten gedruckt werden. Keinerlei Hinweise auf Anthrax.«
    »Wahrscheinlich wird es auch keine Fälle geben, bevor er diesmal zum Schlag ausholt. Esteban steht kurz vor dem Ende seiner Experimente. Was ist mit De Salmo? Gibt’s über ihn irgendwas Neues?«
    »Nur, daß wir ihn aus den Augen verloren haben.« Er zögerte.
    »Ich will Bess Grady, Kaldak«, fügte Ramsey dann hinzu.
    Er hatte gewußt, daß das kommen würde. »Esteban könnte mich höchstens über das CDC ausfindig gemacht haben, aber ich habe dafür gesorgt, daß mir niemand gefolgt ist. Morgen bringe ich sie an einen sicheren Ort. Sie können sie nicht haben.«
    »Ich könnte sie festnehmen lassen.«
    »Das könnte Ihnen so passen.« Dann fuhr er leise fort:
    »Sind Sie denn wirklich so erpicht darauf, mich wütend zu machen, Ramsey?«
    »Kommen Sie mir nur nicht so. Vergessen Sie nicht, daß ich Sie zu dem gemacht habe, was Sie sind.«
    Ramsey war tatsächlich stolz auf den Killer, den er ausgebildet hatte. Das war Kaldak bisher gar nicht klar gewesen.
    »Den Teufel haben Sie getan. Sie haben mir die Werkzeuge bereitgestellt und mir gezeigt, wie ich sie benutzen soll. Nakoa hat mich zu dem gemacht, was ich bin.«
    Wieder herrschte Schweigen. »Sie können von Glück reden, daß Sie bei dieser Operation in einer unangefochtenen Position sind. Ich gestatte Ihnen, Ihr Vorgehen selbst zu entscheiden …
    vorerst. Halten Sie mich auf dem laufenden.«
    Ramsey legte auf.
    Von Glück reden? Kaldak lehnte sich müde auf dem Sofa zurück. Niemand, der mit diesem Schlamassel zu tun hatte, hatte Glück. Er nicht, die Menschen in Tenajo nicht und schon gar nicht Bess Grady.
    Er konnte nur hoffen, daß De Salmo auf dem Weg nach Timbuktu war, und nicht nach Atlanta.
    In dieser Nacht träumte Bess nicht von Emily. Sie träumte von Danzar. Mitten in der Nacht erwachte sie tränenüberströmt. Und Kaldak stand im Dunkeln über sie gebeugt.
    Sie fuhr aus dem Schlaf, ihr Herz pochte wie wild. Im ersten Moment wähnte sie sich im Krankenzimmer in San Andreas.
    »Ich habe Sie schreien hören«, sagte er ruhig. »Ich dachte, es täte Ihnen gut, wenn ich Sie wecke.«
    Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen vom Gesicht.
    »Danke.«
    Er zuckte die Achseln. »Wir werden schon tagsüber mit genug Alpträumen konfrontiert, wir sollten uns nicht auch noch nachts damit herumplagen müssen.« Er wandte sich um und ging zur Treppe. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Keine Fragen. Kein Gespräch. Einfach nur diese Geste des Verstehens.
    Sie legte sich wieder hin. Sie hatte geglaubt, es ginge ihr besser. Sie hatte schon fast drei Wochen lang nicht mehr von Danzar geträumt. Es ging ihr besser. Etwas anderes konnte sie nicht akzeptieren.
    Sie schloß die Augen und atmete tief und gleichmäßig. Das half für gewöhnlich.
    Diesmal nicht. Sie fing an zu zittern. Nach einigen Minuten stand sie auf und ging ins Bad. Sie nahm ein Aspirin und trank ein Glas Wasser. Dabei zitterte sie so heftig, daß ihr fast das Glas aus der Hand fiel.
    Warum hörte das nicht auf? Sie ließ sich auf den Fliesenboden sinken, schlang die Arme um die Knie und blieb zusammengekauert sitzen. An etwas anderes denken. An Tyngate. An Julie oder Emily oder – »Alles in Ordnung?«
    Kaldak

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