neugierige Nase ins Zimmer hereinsteckte.
»Schönes Wochenende gehabt?«, fragte ich, um ein Gespräch zu beginnen.
»Ganz okay. Und du?«
»Großartig. Wir hatten einen Auftritt bei der Hochzeit von Freunden in Shropshire.«
»Nett. Also, ich wurde am Samstagabend angequatscht.«
»Echt? Ist ja super! Erzähl!«
Mick grinste verlegen: »Eigentlich kenne ich sie schon eine ganze Weile. Sie kommt oft mit ihren Freunden in meine Stammkneipe, und da haben wir schon häufiger ein paar Worte gewechselt. Ist echt witzig.«
»Hast du sie schon um ein Date gebeten?«
»Nein.«
»Warum nicht?«
Er starrte auf seinen Bildschirm. »Es war einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt.«
»Aber du glaubst, sie würde Ja sagen, oder?«
»Irgendwie schon.«
»Worauf wartest du dann? Wenn du nichts sagst, woher soll sie es dann wissen?«
Er räusperte sich: »Vielleicht kriegt sie das ja irgendwie mit.«
»Mick!« Ich lachte. »Wenn du sie magst, solltest du dich mit ihr verabreden. Sonst kommt dir noch ein anderer zuvor.«
Er wirbelte in seinem Stuhl zu mir herum. »Seit wann bist du denn so eine Expertin?«
Ich beugte mich vor, um meinen verspannten Rücken zu dehnen. »Seitdem ich fast ein Jahr lang auf der Suche nach jemandem bin, den ich um seine Telefonnummer hätte bitten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.«
In letzter Zeit war mir mehr als ein Mal der Gedanke gekommen, dass ich damals vielleicht mehr hätte tun müssen. Ich hätte ihm durch die verschneiten Straßen hinterrennen oder mit Eyeliner meine Telefonnummer auf seinen Handrücken schreiben sollen – eben irgendwas in der Art, wie es die Frauen in Liebesfilmen taten, wenn der Mann ihrer Träume zu entschwinden drohte. Doch es war alles so schnell gegangen, und bis ich aus meiner Erstarrung wieder erwacht war, hatte ihn bereits die Menge verschluckt.
Seit Frankies und Owens Hochzeit machten mir die unklaren Gefühle, die ich Charlie gegenüber empfand, schwer zu schaffen – nicht zuletzt deshalb, weil ich dachte, ich hätte mit dieser Sache schon vor Monaten abgeschlossen. Aber ich wollte nicht an Charlie denken: Ich wollte mich einzig und allein auf die Suche nach PK konzentrieren, all meine Hoffnungen, Träume und Energie nur darauf verwenden. Nach Charlies ambivalentem Verhalten am Wochenende konnte ich nicht mehr ein schätzen, wie er zu mir stand, und ich war mir sehr wohl bewusst, dass die einzige Person, der das schlaflose Nächte bereitete, meine Wenigkeit war.
Als ich am Abend gemütlich vor dem Fernseher saß, wanderten meine Gedanken zum Glück nicht zu Charlie, sondern zu PK. Die Erinnerung daran, wie er mich umarmt hatte, musste zum Mittelpunkt meines Denkens werden, beschloss ich. Wenn ich das richtig hinbekäme, würden die Grübeleien über Charlies wie auch immer geartete Befindlichkeiten von selbst aufhören.
Und bis dahin sollte Charlie wieder die Rolle einnehmen, die er früher in meinem Leben innegehabt hatte: die meines besten Freundes.
Von:
[email protected] An:
[email protected] Hi Romily,
ich weiß, du wirst vermutlich nicht mit mir reden wollen, aber ich möchte dir sagen, wie aufrichtig leid es mir tut, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe.
Ich kann mein Tun nicht rechtfertigen, also versuche ich es gar nicht erst. Ich wurde von dem Strudel der Ereignisse mitgerissen, und mein dummer Ehrgeiz hat die Oberhand gewonnen. Doch ich hatte wirklich keine Ahnung, welchen Schaden ich damit anrichten würde, sowohl in Bezug auf deinen Ruf als auch auf mein Privatleben. Ich habe es verdient, das stimmt, und ich bin mir auch vollkommen klar darüber, dass die Schuld allein bei mir liegt.
Aber ich habe Tom dadurch verloren, und es macht mich ganz krank, dass ich einen Menschen, der mir so viel bedeutet, einfach für eine Schlagzeile geopfert habe. Ich liebe ihn und bin ohne ihn verloren. Ich würde ihm gern alles erklären. Ich glaube nicht, dass ich ihn dadurch zurückgewinnen werde, doch dieses Gespräch wäre mir sehr wichtig. Im Moment würde er mich nicht anhören, aber vielleicht hört er dir zu.
Ich weiß, dass er dich unglaublich lieb hat und respektiert. Wenn du mir verzeihen könntest, dann wäre er vielleicht bereit, mir zuzuhören. Das ist alles, worum ich bitte – und ich weiß, es ist eine sehr große Bitte. Es ist nicht dein Problem, und eigentlich verdiene ich es nicht einmal, dass du diese E-Mail liest (was du vielleicht auch nicht tust).
Bitte, verzeih mir. Ich weiß nicht, wie ich den