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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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hätte er ihre Gedanken gelesen, warf Charles ihr einen Blick zu und sagte: »Ich bin sicher, ich werde bald alle in Frage kommenden Porträts gefunden haben.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Flame höflich.
    Charles sah sie prüfend an, bevor er ganz beiläufig fragte: »Suchst du nach einem bestimmten Porträt?«
    Flame schüttelte den Kopf, obwohl sie wusste, dass es wahrscheinlich nicht sehr überzeugend wirkte. Es fiel ihr schwer zu flunkern, ihr Gesichtsausdruck verriet sie jedes Mal.
    »George!«, platzte Sky heraus. »Wir suchen nach George!«
    »Sky«, zischte Flame entsetzt.
    Charles beobachtete amüsiert die wütenden Blicke, die Marina und Flora ihrer kleinen Schwester zuwarfen.
    »Flame steht auf diesen Jungen namens George!«, versuchte Marina die Situation zu retten.
    »Ich dachte, du magst Quinn, Flame«, wunderte sich Mum. »Du steckst voller Überraschungen!«
    Flame lief tiefrot an. Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken. Der Blick, den sie Sky zuwarf, versprach handfesten Ärger.
    »Flame wird jedes Mal rot wie eine Tomate, wenn man den Namen George erwähnt«, sagte Sky.
    »Tu ich nicht!«, zischte Flame erbost. Sie setzte sich kerzengrade hin und spießte mit ihrer Gabel ein Stück Möhre auf.
    »Halt den Mund, Sky!«, fuhr Marina sie an.
    »Nun, dann werde ich mal nach einem Mann namens George Ausschau halten«, sagte Charles lachend und nahm sich eine zweite Portion Pilzpastete.
     
    Sky musste sich an diesem Nachmittag einiges von ihren Schwestern anhören und ihnen versprechen, dass sie Georges Namen Charles gegenüber nicht mehr erwähnen würde.
    Um sieben Uhr, als Mum, Dad und Charles zum Abendessen zu ihnen stießen, war die Stimmung am Lagerfeuer wieder bestens. Bert hoppelte mit fliegenden Ohren hinter den Erwachsenen her.
    »Herzlich willkommen!«, sagte Sky und hob das Seil an, mit dem sie ihr Lager eingezäunt hatten, damit ihre Eltern und Charles darunter durchschlüpfen konnten.
    »Vielen Dank für die Einladung«, erwiderte Mum lachend. »Wir fühlen uns geehrt.«
    »Sehr sogar«, fügte Dad hinzu.
    »Bitte nehmt Platz«, sagte Marina und zeigte auf die Campingstühle.
    Mum, Dad und Charles setzten sich an das hellflackernde Lagerfeuer.
    »Ein mächtiges Feuer habt ihr da«, kommentierte Dad. »Könnte ein bisschen zu heiß zum Kochen sein. Soll ich euch helfen, es kleiner zu bekommen?«
    »Auf keinen Fall, Dad!«, sagte Flame. »Wir regeln das schon.«
    Dad zog eine Grimasse und salutierte scherzhaft. »Zu Befehl! Du bist der Boss.«
    Sky verteilte Teller und Besteck, während Marina das Brot herumreichte. Flora goss allen Mums selbstgemachte Holunderlimonade ein und Flame briet die Würstchen in der riesigen gusseisernen Pfanne.
    Charles lächelte. »Das macht solchen Spaß!«, sagte er, seinen Teller in beiden Händen haltend. »Ich habe schon ewig an keinem Lagerfeuer mehr gesessen.«
    Wenig später hob Flame die Pfanne vom Feuer und setzte sie auf dem Rasen ab. Die ursprünglich langen, dicken Würstchen waren zu verkrusteten schwarzen Briketts zusammengeschrumpelt. Flames Gesicht war hochrot und erhitzt. Sie warf ihr Haar über die Schulter und hob die Pfanne noch einmal an, damit Marina die Würstchen verteilen konnte.
    »Gut gemacht, Mädchen!«, sagten Mum und Dad und bemühten sich, nicht zu lachen.
    Alle versuchten ihre Würstchen aufzuspießen, aber die verkohlten Dinger waren so hart, dass ihre Gabeln auf großen Widerstand stießen. Mums Würstchen schoss bei einem dieser Versuche von ihrem Teller. Es wurde von Bert noch in der Luft geschnappt und mit einem Happs verschlungen.
    Charles’ Würstchen machte Bekanntschaft mit seinem Kaschmirpullover, bevor es auf seine Leinenhose fiel. Er klaubte es von der Hose und lächelte höflich.
    Dad gelang es zwar, sein Würstchen aufzuschneiden, doch dann musste er feststellen, dass es innen noch roh war. Er rieb sich das Kinn mit der Hand, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er nicht sicher war, was er nun tun sollte.
    Gott sei Dank brach Flame in Gelächter aus, und alle lachten erleichtert mit ihr.
    »Es war ein guter erster Versuch!«, sagte Mum. »Warum gehen wir nicht alle in die Küche und ich mache uns ein paar Omeletts.«
    Sie sammelten ihre Sachen zusammen und gingen zum Haus zurück. Bert jedoch verschlang die verschmähten Würstchen mit Genuss. Ein Würstchen war schließlich immer noch ein Würstchen, egal wie verkohlt es sein mochte.

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