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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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dir, Flame?«, fragte Flora.
    »Ich brauche irgendetwas, das ich über meine Jeans ziehen kann, weil ich immer noch den Plan mit mir herumtrage«, erwiderte sie und klopfte auf ihren Bauch.
    »Kannst du Georges Brief auch noch nehmen?«, fragte Flora und gab ihn ihr. Flame warf einen Blick auf den Umschlag. Sie bemerkte, dass er inzwischen Eselsohren bekommen hatte und etwas verknittert aussah. Dann steckte sie ihn in die Hosentasche ihrer Jeans.
    »Flame, wie wäre es, wenn du als Maharadscha gingest?«, schlug Marina vor, die kopfüber in einer riesigen Truhe steckte und nach einem Paar Schuhe aus den zwanziger Jahren suchte. »Du könntest dir einen tollen Turban aufsetzen und dich in weite, bunte Gewänder hüllen.«
    »Wahnsinn! Jetzt müssen wir uns ein Stück über einen Musketier, eine Gewichtheberin, einen Star aus den Zwanzigern und einen Maharadscha ausdenken! Wie soll das gehen?« Flame lachte.
    »Uns fällt schon etwas ein!«, sagte Marina.
    Die Cantrip-Schwestern brauchten nicht lange und sie waren so weit. Flame sah phantastisch aus. Sie hatte ihr Haar hochgesteckt und trug nun einen riesigen farbenfrohen Turban und einen langen künstlichen Bart. Über ihre Jeans hatte sie eine weite smaragdgrüne Pluderhose aus Seide gezogen. Mehrere fließende Roben reichten ihr bis auf den Oberschenkel, darunter auch ein grün-goldener Brokatmantel. Ihre Hände waren über und über mit Ringen bedeckt. In der rechten Hand hielt sie einen großen silbernen Krummsäbel. Eine weitere von Dads Kostümpartykreationen. In ihrer Linken ruhte ein kleines, juwelenbesetztes Kästchen.
    »Ich bin der Maharadscha von Kanschascharripalli!«, sagte sie stolz und verbeugte sich tief vor ihren Schwestern.
    Marina trippelte in ihrem schimmernden Perlenkleid vor. Ihre dicken dunklen Locken waren im Nacken zu einem Dutt zusammengefasst. Um ihre Stirn trug sie ein Band aus Silberperlen, aus dem drei türkisfarbenen Straußenfedern hervorragten. Elfenbeinfarbene Seidenhandschuhe bedeckten ihre nackten Arme. Ein Paar Original Zwanziger-Jahre-Pumps vervollständigte ihre Verkleidung.
    »Ich bin Loulou de Sylvester aus Chicago«, hauchte sie mit rauchiger Stimme und klapperte verführerisch mit den Wimpern. »Und ich kann den Charleston tanzen.« Sie streckte ihre Hände aus und ließ sie blitzschnell kreisen, gleichzeitig warf sie die Beine bis zum Po.
    »Ich bin die Mächtige Masitschka, die stärrrkste Frau derrr Welt!«, rief Flora mit russischem Akzent. Ihre riesige blonde Perücke verrutschte, als sie die gewaltige Langhantel über dem Kopf kreisen ließ. Unter dem blau-weiß gestreiften Gymnastikanzug trug sie ein rotes T-Shirt und knallrote Strumpfhosen. Sie hatte mehrere Oberteile zusammengeknüllt und sich unter T-Shirt und Strumpfhose gesteckt, um Muskeln vorzutäuschen, die sich nun an ihren Armen, Beinen und der Brust wölbten. Ein Paar weißer Tennissocken hatte sie bis zu den Waden hochgezogen und an den Füßen trug sie klobige braune Schnürschuhe aus Leder.
    »Haha! Habe ich dich!«, schrie Sky und griff ihre Schwester mit einem schmalen silbernen Plastikschwert an.
    Flora parierte den Angriff mit ihrer Hantel und hätte dabei beinahe Flame umgestoßen.
    »Menschenskind, ihr zwei, passt ein bisschen besser auf!«, sagte Flame. Dann sah sie Sky an. »Und wer bist du?«
    Sky nahm ihren großen Hut ab, machte einen Kratzfuß und verbeugte sich tief. »Ich bin Lord von Zahnweiß. Ich habe sehr saubere Zähne!«
    Ihre großen Schwestern lachten schallend. »Guck dir mal deine Stiefel an, Sky! Die sind doch viel zu groß für dich. Wie um alles in der Welt willst du damit laufen?«
    »Ein zu vernachlässigendes Problem für einen tapferen Musketier seiner Majestät, das versichere ich euch!«, sagte Sky mit einer weiteren tiefen Verbeugung, bei der sie fast das Gleichgewicht verlor.
    Es dauerte eine Weile, bis die vier Mädchen aufhören konnten, über ihre Verkleidungen zu kichern. Endlich sagte Flame: »Kann es losgehen?«
    Marina, Flora und Sky nickten.
    Flame lächelte. »Okay, dann lasst uns Charles Smythson an der Nase herumführen!«
     
    Die Cantrip-Schwestern marschierten eine gute Stunde lang durch das Haus. Sky stolperte in ihren Riesenstiefeln durch die Gegend und Flora schwang ihre Hantel mit so viel Enthusiasmus, dass einige Lampen nur knapp einem Zusammenstoß mit den Styroporkugeln entgingen. Hoch und runter, rein in die Zimmer und wieder raus aus den Zimmern, manchmal einzeln, dann wieder gemeinsam, zur

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