Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
Vom Netzwerk:
einen Schluck des bernsteinfarbenen Getränks nahm, das in seiner Kehle wie Feuer brannte, starrte er abwesend ins Leere. Es war ein langer, anstrengender Tag für ihn gewesen, an dem er trotz der vielen Unterbrechungen durch die Cantrip-Schwestern einen großen Schritt mit seiner Arbeit vorangekommen war.
    Dann hatte er das Theaterstück der Mädchen über sich ergehen lassen müssen. Jetzt wollte er einfach den Abend ausklingen lassen, ins Bett fallen und seinen wohlverdienten Schlaf genießen.
    Doch da klingelte das Telefon. Er wusste, dass es Glenda sein würde, die von ihm über die neuesten Entwicklungen informiert werden wollte. Da ihm nichts anderes übrigblieb, nahm er das Gespräch an und beschrieb ihr, was er an diesem Morgen gesehen hatte, und wie die Magie auf Cantrip Towers allmählich stärker wurde.
    »Die Magie der Mädchen ist unglaublich mächtig«, sagte er. »Es fühlte sich an, als würde das Dach jeden Moment abheben!«
    Dann erzählte er Glenda, was er gesehen hatte, als er an Mum vorbei in das Turmzimmer geguckt hatte. »Ich bin mir sicher, dass sie ihre Kräfte ausbalancieren, indem sie die vier Himmelsrichtungen für sich nutzen. Die Mädchen lehnten an der Turmwand. Flame im Osten, Flora im Westen, Marina im Süden und Sky im Norden.«
    Als Glenda das hörte, fluchte sie und setzte Charles unter Druck. »Die Mädchen werden bestimmt so schnell wie möglich weitermachen«, sagte sie. »Sie haben ihr Ziel fast erreicht. Du musst unbedingt heute Nacht nach Cantrip Towers. Ich bin sicher, sie wollen es angehen, während du weg bist.«
    »Aber Glenda, ich kann doch nicht auf Cantrip Towers einbrechen!«, protestierte er. »Es ist eine Sache, tagsüber dort herumzuschnüffeln, aber eine ganz andere, mich nachts ins Haus zu schleichen, während alle schlafen!«
    »Charles, ich will das Geheimnis der Türme für mich«, sagte Glenda kalt. »Also gehe dorthin zurück und hol es mir, oder ich werde dich nicht bezahlen.«
    Die Leitung war plötzlich tot.
    Charles schüttelte abwehrend den Kopf. Verflixt und zugenäht, dachte er. Wie soll ich denn ins Haus kommen? Und was ist mit dem verdammten Köter? Er bellt womöglich … Wie bin ich bloß in diesen Schlamassel geraten …
    Er sah auf seine Uhr. Elf. Okay, ich lege mich jetzt drei Stunden aufs Ohr und fahre dann zurück. Falls die Mädchen tatsächlich in den Turm steigen, werden sie damit warten, bis ihre Eltern schlafen.
    Dann stellte er den Wecker seines Handys, lehnte sich im Sessel zurück und schloss die Augen.
    Um zwei Uhr früh am Mittwochmorgen, während Mum, Dad und Grandma tief und fest in ihren Betten schliefen, trafen sich die Cantrip-Schwestern in Flames Zimmer. Trotz der späten Stunde waren sie vor Aufregung hellwach. Sky hüpfte unruhig auf und ab.
    »Sch…!«, machte Flame. »Krieg dich wieder ein, Sky! Wir wollen doch nicht entdeckt werden. Nicht jetzt, wo wir so nah dran sind …«
    Während die schmale Sichel des Mondes über den Himmel wanderte, stiegen die vier Schwestern die Stufen zum Dachboden hinauf und öffneten die Tür zum Westturm.
    Zur selben Zeit parkte Charles Smythson seinen Wagen an der Einfahrt zu Cantrip Towers und ging auf das Haus zu.
    Als die Mädchen die Tür des Westturms hinter sich schlossen und im Schneidersitz auf dem Boden Platz nahmen, erreichte Charles gerade die Hintertür.
    Wie komme ich jetzt hinein und was mache ich mit dem Hund, fragte er sich.
    Aber er hatte Glück. Dad hatte sich so daran gewöhnt, die Hintertür für die Mädchen offen zu lassen, wenn sie im Campingwagen schliefen, dass er sie auch an diesem Abend nicht abgeschlossen hatte. Charles drückte die Türklinke hinunter und öffnete die Tür.
    Als Bert aufwachte und sich anschickte zu bellen, benutzte Charles seine magischen Kräfte, um ihn zum Schweigen zu bringen. Der kleine Hund kehrte in sein Körbchen zurück und schlief wieder ein. Die Erinnerung an den Eindringling war aus seinem Gedächtnis gelöscht.
    Charles öffnete die Tür zur Dienstbotentreppe und schloss sie sorgfältig hinter sich. Auf Zehenspitzen schlich er sich die enge Wendeltreppe hinauf, sein schwarzes Notizbuch unter dem Arm.
     
    Der Westturm erstrahlte in blendendem Licht. Alle Farben des Regenbogens pulsierten in Wellen durch den Raum. Erst Rot, dann Orange, dann Gelb, dann Grün, dann Blau und Lila. Die Schwestern saßen reglos in ihren Positionen, die Beine gekreuzt, den Rücken gegen die Wand gepresst. Sie waren vollkommen überwältigt von der

Weitere Kostenlose Bücher