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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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vorsichtig!«, rief Flame. »Charles, nein!«
    Aber es war ein zweites Mal zu spät. Charles war zu nahe an das Portal herangetreten, und auch er war plötzlich verschwunden.
    Flame, Marina und Flora schrien und klammerten sich verzweifelt aneinander.
    Flora spürte den Stein in ihrer Hand. Er vibrierte erneut. Sie dachte, wie seltsam es war, dass Mum und Dad noch nicht in den Raum gestürzt waren. Sie müssen uns doch gehört haben, überlegte sie und drehte sich zur Tür um.
    Sie sah wieder nach unten auf den Stein in ihrer Hand. Was geschieht hier gerade?, fragte sie sich. Der Stein … der Stein versucht uns etwas zu sagen …
    Flora schnappte nach Luft, das Herz schlug ihr bis zum Hals. »Wartet!«, rief sie und streckte ihre Hand aus. Flame und Marina fuhren herum.
    »Was?«, schrie Flame. Marina an ihrer Seite schluchzte.
    »Wartet!«, sagte Flora. »Wartete einfach ab …«
    Dann sagte sie: »Lasst uns ein paar Schritte zurücktreten. Zurück an die Wand.«
    Die drei Schwestern gingen langsam rückwärts.
    »Wartet einfach ab«, sagte Flora – sanft, aber bestimmt. Flame und Marina schluckten und atmeten hörbar aus.
    Wie lange sie so dastanden und warteten, hätten sie nicht sagen können. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.
    Dann sah Flame zu der Stelle hoch, wo die Brücke aus Licht die Wand durchbrach.
    »Da!«, rief sie und streckte den Finger aus. »Guckt doch! Guckt mal da oben!«
    Marina und Flora schnappten verwundert nach Luft.
    Eine Gestalt bewegte sich über die Stufen auf sie zu. In den Armen hielt sie eine kleine, in sich zusammengesackte Person.
    Die Schwestern starrten mit offenem Mund.
    Ein junger Mann – ein großer, junger Mann mit dunkelblondem Haar, der eine Soldatenuniform trug – kam die Stufen hinunter auf sie zu. Er trug Sky. Hinter ihm stolperte Charles die Stufen hinab.
    Flame, Marina und Flora verschlug es die Sprache.
    Als er die unterste Treppenstufe erreicht hatte, verharrte der junge Mann schweigend. Sky lag regungslos in seinen Armen, als würde sie schlafen.
    »George!«, flüsterte Flame. »Es ist George Cantrip!«
    »Tatsächlich!« Flora erkannte den Mann, dessen Brief sie in ihrer Hosentasche mit sich herumgetragen hatte, sofort.
    George Cantrip strahlte sie alle an. Die Schwestern erwiderten sein Lächeln.
    Dann stellte George Sky auf ihre Füße. Sie schwankte und er stützte sie, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Sky drehte sich, um ihn anzusehen, und er lächelte ihr aufmunternd zu. Dann schob er sie sanft nach vorn, so dass sie den Bogen aus Licht nicht länger berührte.
    Als Sky die Dielenbretter des Westturms betrat, trat George zur Seite, um Charles vorbeizulassen, dann wandte er sich um und ging die Treppe wieder hinauf, zurück in seine eigene Zeit.
    Flame, Marina und Flora umarmten ihre kleine Schwester, strichen ihr über das Haar und lachten vor Freude. Sie sah verwirrt aus, als wäre sie noch nicht wieder im Hier und Jetzt angekommen.
    Charles Smythson lehnte sich haltsuchend und völlig benommen an die Turmwand.
    Das Regenbogenlicht wurde schwächer. Als die Cantrip-Schwestern erneut zur Brücke aus Licht hinübersahen, war die Gestalt des jungen Mannes verschwunden.
    »George ist weg!«, sagte Flora. »Und wir haben uns nicht mal bei ihm bedankt!«
    »Seht doch! Die Brücke verblasst!«, sagte Marina.
    Die Schwestern beobachteten, wie das Licht schwächer wurde, bis sie vollkommen im Dunklen standen. Mit einem Mal waren alle Geräusche wieder deutlich zu hören: der Wind, der draußen durch die Bäume fuhr und das Ächzen und Stöhnen des Hauses. »Sch…!«, warnte Flame. Ihr war plötzlich wieder bewusst geworden, wo sie sich befanden und was gerade geschehen war. »Seid ganz leise!«
    Sie zog ihre kleine Schwester in ihre Arme und flüsterte: »Gott sei Dank ist dir nichts passiert, Sky!«
    Sky lächelte verträumt.
    Die vier Schwestern umarmten sich fest. Als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen sie sich um.
    »Wo ist Charles?«, fragte Marina.
    »Er ist weg, seht doch, die Tür steht offen!«, flüsterte Flame.
    Der Gedanke, dass Charles Smythson gesehen hatte, was sie gesehen hatten, erfahren hatte, was sie erfahren hatten, machte ihr Angst. Er kennt jetzt unser Geheimnis, dachte sie. Er weiß alles …
    Würde er ihren Eltern erzählen, was vorgefallen war?, fragte sie sich. Und was würde er Glenda verraten?
    Mit einem Mal spürten die Schwestern die Kälte des Turmzimmers bis in die Knochen und ihnen

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