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und das geheimnisvolle Erbe

und das geheimnisvolle Erbe

Titel: und das geheimnisvolle Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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»Vielleicht hattest du eine feuchte Stelle erwischt oder so was. Holz kann ganz schön launisch sein.«
    Emma wechselte einen Blick mit Derek, dann nahm sie zwei Toastgabeln und kniete sich neben mich hin. »Jetzt passen Sie auf, ich zeige Ihnen, wie es geht.«
    Sie war eine gute Lehrerin, und bald hatten wir einen beachtlichen Stapel Crumpets fertig, die nur noch mit Butter bestrichen und gegessen werden mussten. Ich hatte keinen einzigen der kleinen Tee-kuchen verbrannt – ein Meilenstein in meiner Kochkarriere.
    »Mein Vater erzählte mir, dass Sie bei der Restaurierung hier geholfen haben«, sagte Bill.
    »Na ja, geholfen ist der falsche Ausdruck«, sagte Emma. »Derek hat die Restaurierung geleitet. Er ist selbstständiger Bauunternehmer.«
    »Ich bin auf aussterbende Handwerkstechniken spezialisiert«, erklärte Derek. »Strohdächer, Tro-ckensteinmauern, Buntglasfenster …«
    »Alles das, was ein Haus wie dieses zu etwas Be-sonderem macht«, schloss Emma stolz. »Ich glaube, die Restaurierung dieses Cottages war die schönste Aufgabe, die mein Mann je hatte.«
    »Ich sehe, was Sie meinen«, stimmte Bill zu, indem er sich mit der Serviette Butter aus dem Bart tupfte. »Es ist großartig. Und Sie, Emma, worin bestand Ihr Teil hier?«
    Sie lächelte bescheiden. »Dimity hat mich den Garten machen lassen.«
    »Machen lassen?«, wiederholte Derek empört.

    »Emma, sie hat dich angefleht, den Garten zu übernehmen.«
    »Oh, Derek …«
    »Sie sind Gärtnerin?«, fragte Bill.
    »Naja …«
    Als Emma ins Stocken geriet, nahm ihr Mann den Faden auf. »Meine Frau ist eigentlich bei Caltech als Informatikerin ausgebildet worden«, erklärte er.
    »Als wir uns kennen lernten, arbeitete sie als Pro-jektmanagerin bei einer Firma in Boston, und sie hält es immer noch für nötig, sich hinter dieser Be-rufsbezeichnung zu verstecken, obwohl sie schon lange nichts dergleichen mehr tut. O ja, sie wird ab und zu als Beraterin in London gebraucht, aber die meiste Zeit läuft sie in der Wildnis umher oder pflegt und hegt ihre Blumen. Emma ist mit Leib und Seele Gärtnerin. Wenn sie sich schneidet, tropft Harz heraus.«
    »Das stimmt schon«, sagte Emma. »Wenn ich im Garten arbeite, bin ich mit mir und der Welt im Frieden.«
    »Dann sind Sie hier richtig«, sagte ich, indem ich ihre Tasse wieder füllte.
    »Wie meinen Sie das?« Dereks blaue Augen waren plötzlich hellwach.
    »›Dies zweite Eden, andre Paradies‹«, zitierte ich stolz.
    »Oh«, sagte Emma, indem sie auf Dereks Knie klopfte, »Sie meinen England. Ja, das stimmt. Die Engländer graben und pflanzen leidenschaftlich gern, aber Dimitys Garten ist etwas Besonderes, selbst für England.« Ihr Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. »Hier zu arbeiten war wirklich ein Erlebnis.«
    »Dasselbe gilt für das Haus«, sagte Derek. »Das war auch ein Erlebnis.« Er schüttelte den Kopf, als ich ihm mehr Tee anbot, und stellte seine Tasse auf das Tablett. Dann betrachtete er das Feuer, lehnte sich zurück und sah irgendwie unbehaglich aus.
    »Also, eigentlich sind wir nicht nur herübergekommen, um Ihnen das Auto zu bringen.«
    »Obwohl wir das natürlich auch wollten«, sagte Emma.
    »Ja, natürlich«, sagte Derek. »Aber wir wollten auch fragen …« Er räusperte sich.
    »… ob Sie etwas bemerkt haben«, ergänzte Em-ma. »Das heißt, seit Sie angekommen sind.«
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte ich.
    »Oh … irgendetwas Außergewöhnliches«, sagte Derek leichthin.
    Ich dachte einen Moment nach. »Das Schloss an der Haustür scheint nicht richtig zu funktionieren.
    Ich meine, manchmal funktioniert es, und manchmal klemmt es.«
    »Haben Sie Schwierigkeiten damit gehabt, Lo-ri?«, fragte Derek.

    »Nein, aber …«
    »Sonst noch etwas Außergewöhnliches?«
    Ich zuckte die Schultern. »Alle Lampen brannten, als wir ankamen, aber ich ging davon aus, dass Sie …«
    »Nein, das waren wir nicht«, sagte Emma. »Sehen Sie … also … ich weiß nicht genau, wie ich das erklären soll. Es ist keine Sache, mit der ich viel Erfahrung habe.«
    »Da war die Sache mit der Marienkapelle in Cornwall«, erinnerte Derek sie.
    »Ja, aber das betraf niemanden, den wir kannten , Derek. Das hier ist etwas völlig anderes.« Emma wandte mir das Gesicht zu. »Und außerdem wussten wir nichts über Sie, und wir machten uns Sorgen, dass Sie … sich hier unwohl fühlen könnten.«
    »Unwohl fühlen, weswegen?«, fragte ich misstrauisch.
    »Wir wollten Ihnen nur sagen, dass Sie sich

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