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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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eine kluge Idee von ihm gewesen war, sich Talismane und Weißer Magie zu bedienen. Er hatte es sehr sorgfältig geplant: Zunächst hatte er den Brief zugeschnitten, daß er so groß war wie das Yantra, das er sich von seiner Schwester auslieh - es war eines von mehreren, das an einer Schnur über ihrem Neugeborenen hing, um es vor bösen Geistern zu beschützen. Da das Yantra von Mönchen geweiht war, glaubte er auch, daß es ihn nicht nur schützen, sondern ihm obendrein Glück bringen würde, und Glück konnte man gar nicht genug haben. Dieses besondere Yantra, Yan Trinishinghe genannt, war ein Bogen Papier, ein Quadrat, auf das vier Quadrate diagonal gezeichnet waren, so daß an jeder Ecke Halbquadrate blieben, in die mystische Zahlen und Zeichen gefügt waren. Daran hatte er den zugeschnittenen Brief geheftet und das Ganze zu einer abgelegenen Lackwarenfabrik gebracht. Er hatte dem Mann dort das Yantra gezeigt, nicht jedoch den dahinter verborgenen Brief, dann hatte er diese beiden dünnen Papierbogen ganz eng zusammengerollt und gebeten, daraus einen Phyot-Armreif zu machen.
    »Das ist wahrhaftig ein mächtiger Schutz!« hatte der Mann gerufen. »Ein Yantra und ein Phyot-Armreif!« Doch trotz der Summe, die er auf den Tisch legte, hatte der Mann sich außerstande gesehen, die Arbeit bis zum Abend fertigzustellen. Es stimmte, erklärte er, daß das Papierröhrchen in einer oder zwei Stunden mit Baumwollgarn umwickelt werden konnte, doch der Lack, der es in Form eines Armreifs zusammenhalten würde, brauchte seine Zeit im Trockenkeller. Wenn es nicht richtig gemacht würde, hatte er hinzugefügt, bröckle der Lack ab
- laly! und am nächsten Tag wäre nur noch das Stück Papier und eine Handvoll Baumwollgarn da. Er sei ein guter Handwerker, und in dieser Sache müsse man ihm schon glauben!
    Also hatte Ruamsak die Hälfte der Summe auf den Tisch wieder eingesteckt und versprochen, daß der Mann sie bei Lieferung bekäme, außerdem hatte er ihm noch mehr versprochen, je früher er den Reif am Morgen erhielt. Er hatte ihm auch eine Skizze gezeichnet, wohin er geliefert werden sollte.
    Er fand, daß er seine Sache gut gemacht hatte, wenn man von dieser Verzögerung absah. Selbst wenn der Mann in der Lackwarenfabrik das Yantra aufrollte und den Brief dahinter entdeckte, würde er ihn nicht lesen können, da er in einer fremden Sprache geschrieben war - dessen hatte Ruamsak sich vergewissert, ehe er diese Fabrik auswählte. Außerdem wurde der Mann gut bezahlt. Er würde vor acht Uhr hier sein - Ruamsak schaute auf die schräg einfallende Sonne - und danach konnte er den Armreif dem Fremden aushändigen, der hierherkam; und er würde dafür sein Gold kriegen.
    Er drehte den Kopf; seine scharfen Ohren hatten das schwache Rauschen von Stoff wahrgenommen und das leichte Knarren von Bambus: Jemand betrat das Haus! Lautlos erhob er sich und wartete. Die Schritte hielten kurz an, danach kamen sie auf die Trennwand zu. Ein Kopf erschien, dann trat sein Besitzer in die Zimmerhälfte, in der sich Ruamsak befand.
    Es war nicht der Mann aus der Lackwarenfabrik, sondern jemand, den Ruamsak noch nie gesehen hatte, und er fragte sich, ob das der Fremde war, dem er den Brief aushändigen sollte. Er wollte ihn schon begrüßen, als der Mann einen Schritt näher kam und Ruamsak das Messer in seiner Hand sah - ein Messer zum Töten... Eisiger Schauder rann über Ruamsaks Rücken.
    Jacoby, dachte er... Jacoby hat es die ganze Zeit gewußt, sein Geist muß doch klar genug gewesen sein, und er hat gemerkt, daß etwas aus seinen Akten fehlte. Und jetzt hatte er diesen Mann geschickt, ihn zu töten! Er verfluchte sich, weil er unbewaffnet hierhergekommen war! Wie ein Vogel, den man mit einer Handvoll Reis in den Käfig lockt, war er in die Falle gegangen! toi yen yen, mahnte er sich: Ruhe bewahren! Er wartete, denn ihm war klar, daß draußen weitere lauerten und sie ihn bestimmt nicht lebend hinauslassen würden. Der Tod hatte dieses Zimmer betreten.
    Ihre Fotoapparate unübersehbar in der Hand, stiegen Mrs. Pollifax und Cyrus um zehn nach acht in ein Taxi, um zur ThaPae-Straße zu fahren. Sie hatten sich gestern schon ein bißchen in Chiang Mai umgesehen, und es gefiel ihnen sehr. Sobald sie das Treffen hinter sich hatten, wollten sie die restlichen Stunden hier noch nutzen. Ganz gewiß war es eine gemütlichere Stadt als Bangkok, so gemütlich, daß Cyrus sich nach ihrer Ankunft sogar bereit erklärt hatte, sich in ein Tuk-tuk zu setzen.

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