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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Augenblick später sah sie leuchtendes Rosa vor sich. Sie hatte ihr Ziel erreicht.
Bougainvilleen wucherten, genau wie beschrieben, über den baufälligen Zaun - eine leuchtende Farbexplosion im Vordergrund einer Szene in düsterem Rotbraun. Sie ging durch die Lücke im Zaun und überquerte einen kahlen Hof aus festgestampfter braunroter Erde, bis sie vor der Hütte auf Pfählen stand, die sich windschief leicht nach links neigte, Bambuswände und ein Strohdach hatte. Direkt in der Mitte befand sich eine Öffnung ohne Tür, wie sie bemerkte, mit einem Fenster links und rechts davon, sehr symmetrisch. Mrs. Pollifax stieg fünf Stufen hoch und spähte in ein dunkles, rauchverfärbtes Zimmer. Durch ein Fenster in der hinteren Wand, direkt gegenüber, sah sie strahlenden Sonnenschein, doch da nicht ein Hauch davon ins Zimmer fiel, erinnerte es eher an einen hellen Wandbehang. Sie trat ein, und als ihre Augen sich an die Düsternis gewöhnt hatten, sah sie ein leeres Zimmer, in dem nur einige Scherben herumlagen. Eine geflochtene Bambuswand unterteilte den Raum in zwei Hälften. Sie rief gedämpft: »Ist jemand hier?« Nur Stille antwortete ihr, bis sie ein kleiner Gecko erschreckte, der über den Boden kroch. Wo, fragte sie sich, war Cyrus, und warum brauchte er so lange, um hierherzukommen?
Sie ging um die Bambusabtrennung herum und blickte in den Raum dahinter, der ebenso düster war, denn auch hier fiel der Sonnenschein nicht durch das Fenster. Dieser Teil des Zimmers war bewohnt. Sie blieb stehen, als sie den Schlafenden sah. Er lag auf dem Rücken in der Mitte des abgetrennten Raums und hatte ein helles Tuch über seinem Gesicht, um sich vor dem Licht zu schützen. Leicht gereizt fragte sie sich, welches Licht ihn in einem so dämmrigen Zimmer stören könnte. Er wirkte so entspannt - als hätte der Schlaf ihn plötzlich überwältigt und er sich einfach auf den Boden fallenlassen. Sie zögerte, ihn zu wecken.
Taktvoll hüstelte sie; als er sich nicht rührte, sagte sie »Guten Morgen!« Und dann - sie hoffte, daß sie es richtig aussprach »Sawadee?«
Als ihre Augen nähere Einzelheiten aufnahmen, kehrte ihr Blick zu dem zurück, was unmittelbar über seinem Herzen aus dem Hemd ragte, und was sie auf den ersten Blick für eine Musterung des Hemds gehalten hatte. Es war jedoch keineswegs ein Muster, sondern ein Messer. Mrs. Pollifax erstarrte flüchtig. »Oh!« hauchte sie, rannte zu der Gestalt und kniete sich neben sie. Vorsichtig, ängstlich, zog sie das helle Tuch weg und starrte nun entsetzt auf den Mann, denn seine Augen waren weit aufgerissen und stierten blicklos zur Decke. Sie streckte eine Hand aus, um nach seinem Herzschlag zu fühlen, doch ihre Finger zuckten vor dem Messer in seiner Brust zurück und sie legte sie statt dessen um sein Handgelenk: Kein Puls! Ruamsak war tot. Vor der Hütte krähte ein Hahn, und irgendwo rief ein Kind. Sie dachte: Das wird Carstairs gar nicht gefallen... Mir gefällt es auch nicht. Und dann: Ich muß ruhig bleiben, tun kann ich nichts mehr! Doch als sie den ersten Schock überwunden hatte, wurde ihr klar, daß sie doch noch etwas tun mußte: Ruamsaks Leiche durchsuchen, vielleicht fand sie das, was immer es war, was er ihnen hätte geben sollen.
    Sie kauerte sich auf die Fersen und betrachtete den Toten. Er war ein kräftiger Mann, etwa dreißig, schätzte sie, mit hagerem, hungrigem Gesicht, den hohen Wangenknochen seiner Rasse und einem langen Kinn. Sein Mund war verzerrt - vor Schock oder Schmerzen. Er trug unauffällige Kleidung: eine staubige schwarze Baumwollhose, Sandalen und ein graues Hemd, das, von den Blutflecken um das Messer abgesehen, sauber war. Sie fragte sich, wie lange er bereits tot war. Wieder griff sie nach seiner Hand, und jetzt wurde ihr bewußt, daß sie noch warm war und die Totenstarre nicht eingesetzt hatte. Das war etwas beunruhigend, denn es bedeutete, daß er noch nicht lange tot sein konnte, daß er vielleicht noch gelebt hatte, als Cyrus und sie das Hotel verlassen hatten, und das wiederum bedeutete... Doch sie wollte nicht darüber nachdenken, was es bedeutete, je schneller sie von hier verschwand, desto besser, nur, wo war Cyrus? Sie schob die Hand in Ruamsaks linke Hosentasche - sie Sie schob die Hand in Ruamsaks linke Hosentasche - sie Baht-Scheine; keiner sah aus, als verberge er eine Botschaft, trotzdem steckte sie sie in ihre Handtasche, um sie später in Ruhe zu untersuchen. In diesem Moment, während sie noch neben Ruamsak kniete,

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