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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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angesehen.« Ihr Blick wanderte über die Passanten. Sie drehte sich um und schaute die Straße auf und nieder. »Wie sieht er aus?«
    »Er ist groß, sehr groß und...« Ihr Blick fiel auf einen schmutzigen blauen Lieferwagen, den zwei Männer gerade beluden, und als sie sah, was sie da hineinheben wollten, schrie sie: »Cyrus!«
    Ohne auf den Verkehr zu achten, stürmte sie auf die Tha-PaeStraße, die Kakophonie von schrillen Hupen und quietschenden Bremsen hörte sie kaum. »Halt!« brüllte sie. »Halt!«
    Die Männer am Lieferwagen drehten sich erschrocken um. Sie waren dabei gewesen, einen reglosen Cyrus unbeholfen hochzuheben, um ihn durch die hintere Tür in ;den Wagen zu verfrachten, aber Cyrus war groß und kräftig, und sie klein und schmächtig. Nun beeilten sie sich und schoben ihn brutal hinein, schmetterten die Tür zu, rasten nach vorn, sprangen in den Wagen und gaben bereits Gas, ehe Mrs. Pollifax sie erreichte. Fast hätten sie sie zusammengefahren.
    Vor Wut und Erregung zitternd, blieb sie auf der Straße stehen. »Wie können sie es wagen!« rief sie. »Was geht hier vor?«
    Ihr Begleiter erreichte sie und faßte sie am Arm. »Runter von der Straße!« mahnte er. »War das Ihr Mann?«
Sie nickte, und Tränen glänzten in ihren Augen.
»Dann kommen Sie - schnell!«

4
    »Wohin?« rief sie gereizt. »Was wollen Sie von mir? Das war
    Cyrus!«
»Beeilen Sie sich! Wir müssen hinterher!« Er zog sie mit sich,
den Bürgersteig entlang.
»O Gott sei Dank!« keuchte sie und rannte mit ihm die Straße
hoch.
»Hier!« Er riß die Tür eines uralten Lastwagens auf. Sie raste
zur anderen Seite und kletterte ins Führerhaus neben ihn. Er
fummelte mit den Schlüsseln, startete, wendete in großem
Bogen, brauste um Haaresbreite an entgegenkommenden Wagen
vorbei und entging nur knapp einem Zusammenstoß mit einem
Bus. Das Ganze war für Mrs. Pollifax um so
schreckenerregender, weil sie vergessen hatte, daß in Thailand
Linksverkehr herrschte. »Können Sie sie sehen?« schrie sie in
sein Ohr, als sie sich an die Verfolgung des blauen Lieferwagens
machten. »Ja, sie sind nach rechts abgebogen«, brüllte er zurück.
Er mißachtete ein Stoppschild und schnitt tollkühn den Verkehr,
um nach rechts abzubiegen. »Ich sehe sie!« rief sie, auf der
Kante des Sitzes kauernd. »Sie sind nach links abgebogen!« Sie folgten ihnen nach links, und ein Rad des Lasters holperte
über den Bordstein; dann bogen Sie erneut nach rechts und
wieder nach links. Motorräder, Motorroller und Fahrräder teilten
sich vor ihnen wie das Rote Meer, Wagen hielten kreischend an,
Fußgänger rasten zur Straßenseite; ihr Begleiter beugte sich über
das Lenkrad, mit einer Hand ständig auf der Hupe; der blaue
Lieferwagen war gut zu sehen, doch immer noch zu weit
entfernt. Für eine Verfolgungsjagd war dieser alte Teil der Stadt
wahrhaftig nicht die richtige Gegend, denn hier ließen die Leute
sich Zeit beim Überqueren der Straße, ja sie blieben sogar
stehen, um miteinander zu plaudern - bis der Lastwagen auf sie
zubrauste und sie hastig auseinanderstoben. Im Vorbeirasen sah Emily Verkaufsstände mit Baumwollstoffen, Körben, Töpfen, Fisch, Gemüse, Obst; Seitengassen; winzige Läden mit vergoldeten Buddhas, Räucherstäbchen, Papierblumen, Glücksbringern; Männer, die über Räucherpfannen auf dem Bürgersteig kauerten. Plötzlich waren sie wieder auf einer Straße, die sich zum Boulevard weitete. Sie kamen an einer Schule vorbei, einem College, einer Brücke über den Fing und
einem Straßenschild.
»Sie entkommen uns!« rief sie und beugte sich vor. »Können
Sie nicht schneller fahren?« Er murmelte etwas
Unverständliches. »Was?«
»Er fährt nicht schneller - er ist alt.« Das war unverkennbar.
Seit sie eingestiegen waren, gab er entsetzliche Geräusche von
sich, weshalb sie auch brüllen mußten, um sich zu verständigen;
aber sie wollte sich nicht geschlagen geben. Schließlich war
Cyrus in dem blauen Lieferwagen, auch wenn sie sich den
Grund nicht vorstellen konnte, und den Wagen aus den Augen
zu verlieren bedeutete soviel wie Cyrus zu verlieren! »Bitte,
fahlen Sie schneller!« flehte sie ihn an und biß sich verzweifelt
auf die Lippe. Schneller, schneller, flüsterte sie immer wieder
vor sich hin. Aber es half nichts. Plötzlich sah es aus, als setze
der Lieferwagen zum Spurt an, und er verschwand außer Sicht
um eine Kurve. »Verdammt!« rief sie. Der Mann neben ihr warf
ihr einen flüchtigen erstaunten Blick zu.
Die Straße

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