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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Pollifax.
Bonchoo lächelte. »Was Sie ›großer Mann‹ nennen würden. Ich versuche ehrlich zu sein, aber viele Phu yai ban sind es nicht. Jemand in Bangkok sagt, daß die Bauern eine Kooperative gründen sollen, und sie wird gegründet. Dem Gemeindevorsteher wird die Leitung übertragen, und häufig steckt er den ganzen Profit ein. Wer beschwert sich? Wir sind es nicht gewöhnt, uns zu beschweren. Der Vorsteher ist durch die Kooperative reich geworden? Mai pen dai, dann ist er der Mann, dem man jetzt dient - er hat das Geld, er hat die Macht.« Bonchoo seufzte tief. »Vielleicht eines Tages, wenn meine Kinder groß sind...«
Ein warnendes Zischen von Anu unterbrach ihn. Der Junge hob eine Hand, sein Gesicht wirkte angespannt, er lauschte und spähte in den Wald ringsum. »Yai!« brüllte er plötzlich und sprang auf. Sein Schrei war gellend und erschreckend.
Es war ein beängstigender Augenblick. Bonchoo, der beim Erzählen hin-und hergegangen war, setzte sich abrupt auf den Boden. Mornajay sprang von seinem Baumstamm auf die Füße. Und Mrs. Pollifax rollte sich im Sitzen instinktiv zu Bonchoo herum, als etwas aus dem Schlingpflanzendickicht flog und die Luft sirrend durchbohrte.
Es war ein Pfeil! Er traf den einzigen Stehenden - Mornajay und drang in die leere Kameratasche um seinen Hals. Vibrierend steckte er da, während Mornajay entsetzt darauf starrte.

12
    »Runter!« brüllte Bonchoo. »Auf den Boden!«
     
    »Ziehen Sie den Pfeil heraus!« schrie Mornajay. »Verdammt, ziehen Sie ihn raus!«
    Wütend und brummend entriß Bonchoo Anu das Gewehr und stürzte in den Dschungel, ohne auf Mornajay zu achten, der wie angewurzelt stand und entsetzt auf den Pfeil starrte. Mrs. Pollifax stand auf und rannte, erschrocken über seine Blässe, zu ihm. Einen Augenblick hatte sie angenommen, daß er bleich vor Schreck war, bis sie sah, daß Blut unter dem Kameraetui hervorsickerte. Die Wucht des Aufschlags war so groß gewesen, daß der Pfeil sowohl durch die Vorder-wie Rückseite der Lederhülle gedrungen war und offenbar zumindest ein Teil der Spitze in Mornajays Zwerchfell steckte. Einen Augenblick wurde ihr fast Übel; es hätte sein Tod sein können! »Setzen Sie sich hin«, wies sie ihn an. »Nein, legen Sie sich hin. Sofort!«
    Er gehorchte, ohne die Augen von dem herausragenden Pfeil zu nehmen. Er sah auch erschreckend aus. Die sichtbare Länge betrug bestimmt gut vierzig Zentimeter - und wieviel wohl in und unter der Kameratasche steckte? Doch trotz des Schreckens konnte sie nicht umhin, seine eigenartige Schönheit zu bewundern: Dünne Bambusstreifen, mit großer Kunstfertigkeit gefaltet, um Flugweite und Geschwindigkeit zu erhöhen, gingen wie Federn vom Schaftende aus.
    »Anu?« rief Mrs. Pollifax, aber er wich verstört zurück. Bonchoo stolperte durch das Rankengewirr. »Sie sind fort!« »Wer waren sie?«
Er schwenkte einen Fetzen roter Baumwolle. »Das haben die
    Naklengs zurückgelassen.«
»Sie haben uns also gefunden. Mornajay blutet«, erklärte sie
ihm. »Der Pfeil ist durch das Leder gedrungen.«
    »Oh! Er war natürlich für mich bestimmt!« Bonchoo beugte sich über Mornajay und verzog das Gesicht. »Mai dai! sieht nicht schön aus! Das schafft nur eine Armbrust!«
    »Wie tief ist er eingedrungen? Können Sie das erkennen? Oder schätzen?«
     
    Mornajay preßte zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus: »Tief genug. Wer waren sie, verdammt?«
    »Später.« Bonchoo holte sein Schan-Messer hervor. »Erst schneiden wir ein Stück des Pfeils ab, damit wir die Wunde sehen können.« Er wandte sich an Mrs. Pollifax. »Halten Sie bitte den Pfeil ganz fest.«
    Sie knieten sich neben Mornajay, einander gegenüber, und Bonchoo kürzte den Schaft behutsam um etwa fünfundzwanzig Zentimeter. Während Mrs. Pollifax den Pfeil unmittelbar über der Wunde hielt, schnitt Bonchoo das Kameraetui auf und entfernte es. Er blickte Mrs. Pollifax eindringlich an, nahm ihre Finger vom Pfeil und zog ihn ohne Warnung mit einem schnellen Ruck aus Mornajays Zwerchfell. Mornajay schrie auf.
    »Er mußte heraus«, erklärte ihm Bonchoo und wischte sich die Stirn mit dem Ärmel ab. »Mir gefällt diese Situation gar nicht, Mrs. Emily.«
    »Verständlich«, antwortete sie trocken. »Wie fühlen Sie sich?« fragte sie Mornajay. »Je schneller wir von hier wegkommen...«
    »Ich kann durchaus gehen!« versicherte er ihr heftig. Sie blickte ihn zweifelnd an. »Könnte Anu ihn ins Akhadorf zurückbringen?«
    Bonchoo seufzte. »Anu

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