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Und das ist das Schlafzimmer!

Und das ist das Schlafzimmer!

Titel: Und das ist das Schlafzimmer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Grundstückes so geschickt durch Holdinggesellschaften und Makler verschleiert werden, dass wir den Besitzer einfach nicht ausfindig machen konnten.” Sie bedachte das Publikum und die Ratsmitglieder mit einem großmütigen Lächeln. “Ich würde gern glauben, dass es nur ein Versehen war, uns den genauen Einblick zu verwehren, aber ich bezweifle es.”
    Sie verstand es, mit dem Publikum umzugehen. Zwei Ratsmitglieder warfen missbilligende Blicke in seine Richtung. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass die Ladenbesitzer in die Irre geführt oder ignoriert worden waren.
    Lana Martina legte ihre Folie auf den Sanierungsplan. “Was Mr. Healey Ihnen nicht gesagt hat, ist, dass um die leer stehenden Gebäude, hier, hier und hier, über ein Dutzend lebensfähige Geschäfte existieren, deren Inhaber beachtlich in ihre Läden investiert haben und die ihren Lebensunterhalt verlieren werden, wenn sie zum Umzug gezwungen werden.”
    Gregs Miene verfinsterte sich.
    Lana legte eine weitere Folie auf den Projektor, diesmal mit Statistiken. “Die Grafiken zeigen, dass ähnliche Sanierungsprojekte in Dukeville und Franklin zu einer Verminderung der städtischen Einnahmen geführt haben, weil man für die Wohnungen keine Käufer fand. Der Grund war der, dass die Geschäftspassagen, die den Charakter der Innenstadt ausmachten, reduziert worden waren. Somit gab es nicht mehr genug Anreiz für Käufer.”
    Greg blinzelte.
    Vierzig Minuten später hatte er den Überblick verloren über die Grafiken und Statistiken, ganz zu schweigen von den verteilten Handzetteln mit den möglichen negativen Auswirkungen seines Plans, falls erstens die Zinsen stiegen, zweitens die Arbeitslosigkeit zunahm oder drittens die Grundsteuern stiegen.
    “Wie Sie also sehen können”, schloss sie schwungvoll, “geht es um weit mehr als nur eine Sanierung. Sie vom Stadtrat, Ladys und Gentlemen, müssen sich möglicherweise dafür verantworten, einem Antrag zugestimmt zu haben, der zum Rückgang der gesamten Wirtschaft der Innenstadt führt und lediglich Regal Properties Profit einbringt.” Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. “Und Mr. Healey.”
    Die Ladenbesitzer applaudierten, und Greg rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. Trotz der emotionalen Argumentation der Frau war er überzeugt, dass der Stadtrat auf seiner Seite stand. Nichts zu unternehmen würde schließlich nur zu einem weiteren Niedergang der Gegend führen.
    “Ist das alles, Mrs. Martina?”, fragte Mrs. Wheeler
    “Eine Sache noch”, erwiderte sie in freundlichem Ton.
    Greg schlug das Herz bis zum Hals. Jetzt würde sie von ihrer Begegnung mit ihm erzählen.
    Lana beugte sich näher über das Mikrofon und meinte: “Ich möchte gern zu Protokoll geben, dass selbst der Zeitpunkt des Antrags verdächtig ist, da wir Ladenbesitzer momentan die betriebsamste Zeit des Jahres haben.” Erneut warf sie einen bohrenden Blick in Gregs Richtung. “Man könnte daraus schließen, dass der Besitzer versucht hat, seinen Antrag ohne Anhörung der Ladenbesitzer zu präsentieren und dem Stadtrat damit Sand in die Augen zu streuen.”
    Greg glaubte regelrecht zu spüren, wie sich der Verdacht im Publikum ausbreitete.
    “Ich danke Ihnen fürs Zuhören”, beendete sie ihre Rede in ernstem, fast feierlichem Ton.
    Greg schloss kurz die Augen, als die Menge erneut applaudierte. Verdammt, sie war gut. Alle im Raum wollten sie entweder einstellen oder mit ihr schlafen. Bis auf ihn, selbstverständlich. Und sie hatte ihn so gut wie zur Zielscheibe gemacht.
    Lana sammelte mit klopfendem Herzen ihre Unterlagen ein und war erleichtert, dass sie die Präsentation hinter sich gebracht hatte. In der fünfzehnminütigen Pause vor der Beschlussverkündung scharten sich Alexa und ihre anderen Freunde um sie, lobten sie überschwänglich und warfen dem Feind giftige Blicke zu.
    “Ich muss jetzt gehen”, erklärte Alexa. “Aber ruf mich morgen an, und erzähl mir, wie es ausging.”
    Nachdem Alexa fort war, kam der Stadtrat wieder zusammen, und die Vorsitzende bat mit dem Hammer um Ruhe.
    “Die Ratsmitglieder haben die an diesem Abend vorgetragenen Argumente geprüft. Eine formelle Abstimmung wird in der zweiten Januarwoche stattfinden. Allerdings ist der Stadtrat nicht davon überzeugt, dass dieser Antrag gründlich genug erarbeitet wurde. Zwei Tage vor der Abstimmung werden wir noch einmal zusammenkommen, um beide Seiten ein letztes Mal anzuhören. In der Zwischenzeit beauftragt der Stadtrat Mr. Healey und

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