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Und das Leben geht doch weiter

Und das Leben geht doch weiter

Titel: Und das Leben geht doch weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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notwendig, Herr Trenker. Legen Sie die Sachen auf die Couch. Wir danken Ihnen für alles, was Sie getan haben. Entschuldigen Sie, daß das nicht schon in der Hütte geschehen ist. Ich danke Ihnen, aber noch mehr Fräulein Burghardt – nicht wahr, Carola?« wandte er sich an diese.
    »Ja, aber …«
    »Darf ich mich nun verabschieden?« unterbrach Trenker sie, sich rasch der Klamotten entledigend.
    Schon war er an der Tür, verneigte sich leicht, schlüpfte hinaus und sagte sich draußen: Gott sei Dank, das wäre erledigt. Meinetwegen sollen die den ganzen Mist in den Eibsee schmeißen. Ich gehe jetzt schlafen – endlich.
    Drinnen im Zimmer begann Carola zu schimpfen.
    »Der kann doch nicht einfach abreisen. Es war verabredet, daß wir die Rückfahrt gemeinsam in seinem Auto machen. Nun habe ich wieder die Last mit dem Gepäck und den Schiern. Ich frage mich, was in diesen Idioten gefahren ist.«
    »Das fragst du dich wirklich?« antwortete Padenberg.
    »Wenn du damit andeuten willst, daß ich dem vielleicht Rechte auf mich eingeräumt habe, muß ich dem ganz entschieden widersprechen. Das ist nie geschehen. Gerade deshalb bin ich besonders wütend auf ihn, weil er mich dir gegenüber in eine Situation gebracht hat, die einen solchen Verdacht nährt.«
    »Aber er wird dir doch zu verstehen gegeben haben, daß du ihm nicht gleichgültig bist?«
    »Daß ich ihm nicht gleichgültig bin? Nun gut, meinetwegen, das hat er. Entscheidend ist jedoch, wie wenig das für mich bedeutet hat. Keiner weiß das besser als du.«
    »Ich? Ich hatte doch nie Gelegenheit, euch beide zusammen zu beobachten.«
    »Nein, aber du weißt ganz genau, daß ich bis gestern noch Jungfrau war.«
    Das überwältigte ihn natürlich und hatte ein Resultat, das keineswegs überraschen konnte. Ehe sich die beiden versahen, lagen sie wieder miteinander im Bett.
    Und diesmal knisterte kein altes Stroh, das ziemlich hart war und auch nicht gut roch. Diesmal mußte er auch nicht immer wieder aufstehen, um im Ofen Holz nachzulegen. Diesmal stand ihnen ein Bad zur anschließenden Benutzung zur Verfügung. Diesmal war alles besser.
    Und doch, an die Hütte kam das Ganze nicht ran. Das wissen nur Leute, die beides schon einmal erlebt haben.
    Erschöpft waren sie hernach, umschlungen hielten sie sich.
    »Ich liebe dich«, flüsterte ihm Carola ins Ohr.
    Wahnsinn ist das, dachte er, Wahnsinn, sowohl hier als auch schon in der Schutzhütte. Nackter Wahnsinn.
    »Ich sehe mich schon oft von Hamburg nach Flensburg fahren«, fuhr sie fort. »Und dich von Flensburg nach Hamburg.«
    »Ich habe sehr, sehr viel zu tun«, antwortete er.
    »Ich nicht, ich habe Zeit, dann sehe ich mich halt noch öfter nach Flensburg fahren und dich dafür weniger nach Hamburg. Ist das eine Regelung?«
    »Du kitzelst mich im Ohr«, erwiderte er.
    »Aber vorläufig«, sagte sie, »bleibe ich ja noch neun Tage hier, und du wirst mich besuchen kommen.«
    Nackter Wahnsinn, dachte er. Nackter Wahnsinn.
    »Umgekehrt würde ich dich ja auch besuchen kommen«, fuhr sie fort, ohne darauf zu achten, daß seine Antworten mehr als sparsam waren. »Aber deine heilige Familie macht uns da ja einen Strich durch die Rechnung. Außerdem kommst du besser mit den Schiern zurecht als ich.«
    Jäh richtete er sich auf.
    »Sei nicht noch einmal so verrückt, dich allein in dieses Gelände hier zu wagen.«
    »Nein«, versprach sie, »ich werde mich in mein Zimmer einschließen und nur noch auf dich warten … auf dich warten … auf dich warten.«
    »Und jetzt«, sagte er, sich aus dem Bett schwingend, »wenn ich nicht bald etwas zu essen kriege, sterbe ich vor Hunger.«
    »Ich auch.«
    Am Abend, als Detlev Padenberg das Hotel schon längst wieder verlassen hatte – gebadet, gesättigt und auch ein bißchen ausgeruht –, suchte Carola den Direktor auf, brachte ihm Kostens Sachen und sagte: »Schicken Sie das dem Herrn, bitte. Sie können das doch veranlassen. Schreiben Sie Ihre Auslagen auf meine Rechnung.«
    Sie gab ihm auch Kostens Anschrift.
    »Wird erledigt, gnädiges Fräulein«, erwiderte Senden nickend, während er sich die Adresse notierte.
    Dann fragte er: »Und Sie? Bleiben Sie noch?«
    »Natürlich«, entgegnete sie fast böse.
    »Haben Sie einen besonderen Wunsch? Soll etwas verändert werden? Möchten Sie den Frühstückstisch wechseln?«
    »Nein, es ist alles in Ordnung, danke.«
    Senden verneigte sich.
    »Oder doch«, besann sich Carola, »ich habe einen Wunsch: Sorgen Sie bitte dafür, daß ich

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