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Und dennoch ist es Liebe

Und dennoch ist es Liebe

Titel: Und dennoch ist es Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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gehören dir«, sagt er und tritt neben Paige.
    Paige hat versucht, auf allen vieren die anderen Bilder festzuhalten. Einen Teil von ihnen hat sie mit einem großen Stein gesichert, und den Rest hält sie gerade mit dem Ellbogen fest. »Danke«, sagt sie und dreht sich unbeholfen zur Seite. Sie sammelt die Bilder ein und stopft sie rasch in ihre Zeichenmappe, als wäre ihr das peinlich. »Wenn du hier draußen bleiben willst«, sagt sie, »dann kann ich mich in den Wagen setzen.«
    Nicholas schüttelt den Kopf. »Es ist kalt«, sagt er. »Ich werde wieder reingehen.« Er sieht, wie Paige die Luft anhält. Sie wartet auf eine Einladung, doch das wird nicht geschehen. »Du machst das gut mit Max«, sagt Nicholas. »Er fremdelt im Augenblick stark und lässt nicht jeden an sich heran.«
    Paige zuckt mit den Schultern. »Ich glaube, ich bin irgendwie mit ihm verwachsen. Jetzt ist er schon eher so etwas, was ich mir unter einem Baby vorgestellt habe: etwas, das sitzt, lächelt und mit dir lacht, nicht nur etwas, das isst, schläft und kackt und dich vollkommen ignoriert.« Sie schaut Nicholas an. »Und ich glaube, du kommst auch sehr gut mit Max zurecht, mehr als gut sogar. Schau dir doch nur einmal an, was aus ihm geworden ist. Er ist ein vollkommen anderes Kind als noch vor drei Monaten.«
    Es gäbe einiges, was Nicholas darauf antworten könnte, doch stattdessen nickt er nur kurz. »Danke«, sagt er, setzt sich auf die Verandastufen und streckt die Beine aus. »Du kannst nicht ewig hier draußen bleiben«, bemerkt er.
    »Ich hoffe, das muss ich auch nicht.« Paige legt den Kopf zurück und atmet die frische Nachtluft ein. »Als ich in North Carolina war, habe ich mit meiner Mutter im Freien geschlafen.« Sie setzt sich auf und lacht. »Und es hat mir tatsächlich gefallen.«
    »Ich sollte dich mal zum Camping nach Maine mitnehmen«, sagt Nicholas.
    Paige starrt ihn an. »Ja«, sagt sie, »das solltest du.«
    Ein kalter Wind fegt über den Rasen und lässt Nicholas erschaudern. »Du wirst hier draußen noch erfrieren«, sagt er und steht rasch auf, bevor er noch mehr sagen kann. »Ich werde dir einen Mantel holen.«
    Er läuft auf die Veranda, als wäre sie ein Zufluchtsort, und schnappt sich den erstbesten Mantel, den er im Flur findet. Es ist ein schwerer Wollmantel von ihm, und als er ihn Paige hinhält, sieht er, dass er ihr bis über die Knöchel reichen wird. Paige schlüpft in den Mantel und zieht ihn zu. »Das ist nett«, sagt sie und berührt Nicholas’ Hand.
    Nicholas zieht sie rasch zurück. »Nun«, sagt er, »ich will ja nicht, dass du krank wirst.«
    »Nein«, erwidert Paige, »ich meine uns beide.« Sie deutet auf sich selbst und Nicholas. »Du brüllst nicht.« Als Nicholas nichts darauf erwidert, nimmt sie ihren Zeichenblock und die Kohle und schenkt ihm dann noch ein Lächeln. »Gib Max einen Kuss von mir«, sagt sie.
    Als Nicholas wieder in die Sicherheit seines Hauses zurückkehrt, fühlt er sich in dem dunklen Flur kurz desorientiert. Er muss sich am Türrahmen abstützen, bis seine Erinnerung wieder zurückgekehrt ist. Vielleicht hatte er ja kurz geglaubt, irgendwann mit dem Spiel aufzuhören und Paige wieder hereinzulassen, doch jetzt sieht er, dass das nicht geschehen wird. Sie ist wegen Max zurückgekommen, nur wegen Max, und irgendwie macht ihn das verrückt. Das fühlt sich wie ein Schlag in die Magengrube an, und er weiß auch ganz genau, warum das so ist. Er liebt sie noch immer. So dumm das auch sein mag und sosehr er sie auch für das hasst, was sie getan hat, er kann einfach nicht anders.
    Nicholas späht aus dem Fenster und sieht, wie Paige mit dem Mantel in einen Schlafsack kriecht, den sie sich von einem gottverdammten Nachbarn geborgt hat. Ein Teil von ihm hasst sich dafür, ihr diese kleine Bequemlichkeit zugestanden zu haben, und ein anderer Teil will ihr noch viel mehr geben. Wenn es um Paige geht, ist nichts einfach. Alles ist impulsiv, und allmählich fragt Nicholas sich, ob das alles nicht ein großer Fehler war. Er kann nicht ewig so weitermachen. Das ist weder gut für ihn noch für Max. Es muss entweder zu einer Versöhnung oder einem klaren Bruch kommen.
    Das Mondlicht fällt unter der Haustür hindurch und erfüllt den Flur mit einem geisterhaften Glühen. Nicholas fühlt sich plötzlich erschöpft und schleppt sich die Treppe hinauf. Er wird darüber schlafen müssen. Manchmal sehen die Dinge am nächsten Morgen schon wieder anders aus. Ohne sich auszuziehen, kriecht er

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