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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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und tippte etwas ein. «Am Freitagabend war ich mit Ständerat Markus Schneider in einem Konzert und am Samstagvormittag einkaufen. Für die Nacht von Freitag auf Samstag habe ich kein Alibi, da Markus nicht bei mir schlafen wollte.»
    Ferrari zog die Augenbrauen hoch.
    «Markus ist ein sehr guter Freund von mir, mein bester. Ab und zu mehr als ein Freund.»
    «Ich verstehe. Sie sagten, dass Sie mit Ihren Eltern zusammen wohnen?»
    «Ja. Ich habe das Haus selbst entworfen. So, dass es genügend Platz für uns alle hat und gleichzeitig die Intimsphären gewahrt bleiben. Mam und Pa wohnen im Parterre, damit sie keine Treppen steigen müssen und den Garten nutzen können. Ich habe mir in der ersten und zweiten Etage eine Maisonettewohnung eingerichtet.»
    «Sie sagten damals nach dem Prozess vor laufender Kamera, dass die Mörder Ihres Bruders ihrem Schicksal nicht entgehen würden.»
    «Meine Prophezeiung scheint ja nun einzutreffen, Frau Kupfer!», antwortete sie trocken.
    «Haben Sie dabei etwas nachgeholfen?»
    «Das herauszufinden, ist Ihre Aufgabe. Es scheint doch noch eine Gerechtigkeit zu geben.»
    «Wir haben uns mit Philippe Stähli unterhalten.»
    «Ein sehr guter Arzt mit grossartiger Karriere, die ich leider nicht verhindern konnte.»
    «Dann stimmt es also, dass Sie gegen ihn mobil gemacht haben?»
    «Ich bin von Pontius zu Pilatus gelaufen, um ihn fertigzumachen. Leider erfolglos. Das heisst nicht ganz.»
    «Das müssen Sie mir etwas näher erklären», bat der Kommissär.
    «Inzwischen bin ich in unserer Stadt ziemlich bekannt und habe einigen Einfluss. Ohne arrogant wirken zu wollen, mein Beziehungsnetz ist besser als jenes der Familie Stähli. Vor allem, seit der alte Stähli tot ist. Grosse Karrieresprünge liegen für Philippe Stähli im Kantonsspital nicht mehr drin.»
    «Ich habe aber gehört, dass er Chefarzt werden soll.»
    «Schön für ihn, Frau Kupfer. Aber sicher nicht hier in Basel.»
    Ihre Augen funkelten erbarmungslos.
    «Sie können uns bestimmt auch noch etwas über die anderen drei erzählen.»
    «Bedaure. Stähli war der Anführer … dieser gottverdammten Sippe … Ohne seinen Vater und die korrupte Bande von Anwälten und Richtern sässen die vier im Gefängnis.
    «Wohl jetzt nicht mehr.»
    «Wie meinen Sie das, Herr Kommissär?»
    «Vermutlich hätten sie im schlimmsten Fall zehn Jahre gekriegt und wären nach spätestens sieben wegen guter Führung entlassen worden.»
    «Doch in Tat und Wahrheit sind sie schon nach der Untersuchungshaft wieder rausgekommen. Schöne Gerechtigkeit!»
    «Sie haben also nie mehr etwas von den anderen gehört?»
    «Doch, von diesem Richter. Seine Stiftung liess im Gellert einen Wohnkomplex bauen, den ausgerechnet mein Büro planen sollte.»
    «Vielleicht ein Friedensangebot von Richter?»
    «Und wenn schon. Ich habe seine Leute hochkant rausgeworfen. Ich bin nicht käuflich … Ich hoffe, dass sie den Mörder … die Person nicht erwischen, bevor alle vier tot sind. Noch besser, ich wünsche mir, dass Sie sie nie erwischen.»
    «Wir kriegen jeden.»
    «Ich kenne Ihren Ruf», schmunzelte Elisabeth Fahrner. «Falls Sie die Person wirklich fassen, die meinen Bruder rächt, dann werde ich ihr den besten Anwalt der Welt verschaffen und die ganze Staatsanwaltschaft mitsamt Richter bestechen. Das ist ja hier in Basel so üblich.»
    Ferrari verzog das Gesicht.
    «Sie erinnern sich bestimmt noch an Gregor Hartmann?»
    «Lebt der noch?»
    «Es geht ihm anscheinend nicht besonders gut.»
    «Recht so. Er soll der Fünfte auf der Liste des Gerechten sein.»
    «Das nimmt Ihnen das Schicksal vermutlich ab. Haben Sie sich schon einmal überlegt, was wäre, wenn die Ermordung von Gissler gar nichts mit dem Fall Fahrner zu tun hätte?»
    «Das wäre schade und nicht zu hoffen. Dann müsste ich die Rache endlich selbst in die Hand nehmen.»
    «Haben Sie das nicht schon?»
    Sie lächelte Ferrari mit dem harmlosesten Lächeln der Welt an.
    «Wie gesagt, Herr Kommissär, das müssen Sie herausfinden.»
    Der Kommissär sah ihr tief in die Augen und nickte.
    «Danke, dass Sie gekommen sind. Würden Sie mir bitte noch aufschreiben …», Ferrari schob einen Block über den Tisch, «wo wir Sie erreichen können? Am besten auch Ihre Handynummer. Falls wir noch Fragen haben, melden wir uns.»
    «Was ist mit meinen Eltern?»
    Der Kommissär blickte unsicher zu Nadine.
    «Im Augenblick sehen wir keinen Grund, mit Ihren Eltern zu sprechen. Falls es aber dazu kommen muss, werde ich

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