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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Fahrner.»
    Ferrari streckte Elisabeth Fahrner die Hand entgegen.
    «Du kennst Frau Fahrner?»
    Sie gab ihm irritiert die Hand.
    «Nur von den Fotos, Stephan. Sie haben sich kaum verändert, Frau Fahrner.»
    «Ist das ein Kompliment?»
    «Das sollte es eigentlich sein. Vielen Dank, Stephan, dass du Frau Fahrner die Zeit verkürzt hast.»
    «War mir ein besonderes Vergnügen.»
    «Wenn es Sie nicht stört, dislozieren wir in mein Büro. Darf ich Ihnen meine Kollegin Nadine Kupfer vorstellen.»
    «Sehr erfreut.»
    «Guten Tag, Frau Fahrner.»
    Elisabeth Fahrner war vor fünfzehn Jahren eine schöne junge Frau gewesen. Sie hatte sich nur wenig verändert. Einige kleine Falten um die Augen, die sie geschickt mit Make-up verdeckte, aber noch immer sehr attraktiv.
    «Bitte nehmen Sie Platz. Wir hätten Sie demnächst ebenfalls aufgesucht.»
    «Und nun bin ich Ihnen zuvorgekommen. Dafür gibt es einen Grund. Ich lebe mit meinen Eltern zusammen. Da beide krank sind, versuche ich, jegliche Aufregung vor ihnen fernzuhalten. Stephan …»
    «Stephan?»
    «Herr Moser orientierte mich darüber, dass Sie und Frau Kupfer den Fall untersuchen. Nun, da bin ich und Sie können mich verhören.»
    Eine sehr selbstbewusste Dame!, dachte Ferrari, die ihnen da gegenüber sass. Und wahrscheinlich ein ziemlich harter Brocken, den es zu knacken galt. Insbesondere, wenn bereits die Kollegen wie Butter geschmolzen waren. Vorsichtig, Ferrari, mahnte seine innere Stimme.
    «Dann wollen wir mal. Soviel ich weiss, ist bisher nichts von Gisslers Tod an die Öffentlichkeit gedrungen. Woher haben Sie Ihre Informationen?»
    «Das ist mein kleines Geheimnis, Herr Kommissär», lächelte sie ihn entwaffnend an.
    «Das dachte ich mir», antwortete Ferrari mit einem vielsagenden Blick zu Nadine.
    «Damit Sie keinen falschen Verdacht hegen. Ich weiss es nicht von Stephan.»
    «Ihr kennt euch schon länger?»
    «Seit einer Stunde, Frau Kupfer», lächelte Frau Fahrner wieder. «Stephan hat mir nichts verraten. Sie können mich übrigens Elisabeth nennen.»
    «Bleiben wir doch lieber bei Frau Fahrner», knurrte Ferrari. «Sie wissen also, dass Arnold Gissler tot ist.»
    «Was mich freut, das gebe ich unumwunden zu. Es gibt mir eine gewisse Genugtuung.»
    «Nur eine gewisse?»
    «Wirklich zufrieden bin ich erst, wenn alle vier auf dem Hörnli liegen, Frau Kupfer.»
    «Die vier Angeklagten wurden damals freigesprochen.»
    «Ein abgekartetes Spiel. Vom alten Stähli eingefädelt, zogen seine Freunde Streck und Hartmann die Show brillant ab. Das muss ich zugeben. Alle, die an das Rechtssystem und an die Gerechtigkeit glauben, wurden hinters Licht geführt. Jetzt hat es endlich den ersten erwischt. Ich hoffe, dass er qualvoll sterben musste», sagte sie mit dem strahlendsten Lächeln der Welt.
    «Sie sind ziemlich offen und sehr direkt, Frau Fahrner.»
    «Stephan hat mir geraten, ohne Umschweife zur Sache zu kommen. Er meinte, Sie würden oft einen unbeholfenen Eindruck erwecken, aber der Schein trüge.»
    So ist das. Ich bin ein verkalkter, verschrobener Trottel, der manchmal seine lichten Momente hat. Schöne Meinung haben die Kollegen von mir. Ferrari schaute zu Nadine hinüber, die das Gespräch sichtlich genoss.
    «Meinen Eltern geht es nicht gut. Sie sollen ihre letzten Tage geniessen können, so gut das überhaupt möglich ist. Seit dem Tod von Beat ist kein Tag vergangen, ohne dass wir darüber gesprochen haben. Und jetzt wird alles erneut aufgewühlt. Sie und Ihre Kollegin werden sie verhören wollen. Nicht, weil Sie glauben, dass meine Eltern den Mistkerl umgebracht haben, wohl aber in der Hoffnung, irgendetwas zu erfahren. Verständlich. Dennoch – ich will nicht, dass Sie meine Eltern belästigen. Sie haben wirklich genug durchgemacht.»
    Elisabeth Fahrner nestelte in ihrer Handtasche.
    «Hier ist ein ärztliches Attest. Meine Eltern sind nicht vernehmungsfähig. Ich bitte Sie eindringlich, sich daran zu halten.» Ihre Stimme zitterte leicht. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort. «Hoffentlich erfährt die Presse nichts davon.»
    «Das ist nicht in unserem Sinn. Nur lässt es sich erfahrungsgemäss kaum verhindern. Früher oder später wird ein Journalist in der Vergangenheit wühlen und die gewonnenen Erkenntnisse der Öffentlichkeit mitteilen. Pressefreiheit, da sind wir machtlos … Gut, beginnen wir mit der wichtigsten Frage. Wo waren Sie am Freitagabend sowie am Samstagvormittag vor einer Woche?»
    «Am 3. und 4. Juli?», sie sah auf ihr Handy

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