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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Willi. „Warum werden sie eigentlich festgehalten?“
    „Das liegt doch klar auf der Hand!“, erwiderte Tessa „Dein Vater hat die besten Kontakte in aller Welt, was seltene und wertvolle Edelsteine betrifft. Er weiß haargenau, wo er bei wem welche Steine auftreiben kann. Dennys Großvater brauchte ihm nur den Namen des Paraibas zu nennen und kurze Zeit später …“, Tessa schnippte mit den Fingern, „hat dein Vater den Stein besorgt.“
    „Meinst du damit …“, warf Denny ein, „… Willi Senior wird von Egidius Felten erpresst?“
    „Genau! Er wird vom Baron unter Druck gesetzt. Willis Vater versorgt ihn mit den außerordentlichsten Steinen aus der ganzen Welt und im Gegenzug lässt er seine Familie in Ruhe und versorgt sie mit dem Nötigsten.“
    Denny starrte Tessa ungläubig an. „Weißt du zufällig, ob der Baron mittlerweile auch einen Paraiba-Turmalin in seinem Besitz hat?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Meine Quellen sagen nein. Und wenn er einen hätte, würde es aus meiner Sicht keinen Sinn machen, dich zu verfolgen. Mit großer Wahrscheinlichkeit besitzt du wohl den einzigen Paraiba auf der Welt.“
    „Ich muss und werde meine Familie befreien!“ Willi donnerte wild entschlossen mit der Faust auf den Tisch. Agathas Geschirr vibrierte in den Schränken. Seine Augenbrauen zogen sich langsam zu einem düsteren Blick zusammen. Der Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er stand ruckartig vom Stuhl auf und stieß ihn dabei um. Sofort stampfte der Zwerg in die Ecke, wo sein Hammer lag.
    Denny folgte ihm. „Warte, Willi. Vielleicht weiß der Baron ja noch nichts von dir und wenn doch, dann hat er noch keine Ahnung, dass du dich bei uns im Beutling aufhältst. Sonst würde er mit Sicherheit nach dir suchen.“
    „Und was glaubst du Grünschnabel, was jetzt zu tun ist und wann ich meine Leute da rausholen sollte?“
    Denny zog Willi wieder an den Tisch.
    „Dazu ist es wohl noch zu früh. Irgendein Gefühl sagt mir, dass wir erst mal den finden sollten. Für den Baron scheint der in Verbindung mit mir und meinem Stein ziemlich wichtig zu sein. Das wichtigste ist doch das Wissen, dass es deiner Familie nach so langer Zeit gut geht und ihnen nichts passiert ist. Außerdem brauchen wir dich dringend bei der Suche nach diesem See. Du kennst dich in den Wäldern wesentlich besser aus, als wir alle zusammen. Deswegen bitte ich dich, unser Führer zu sein, wenn wir losziehen.“
    „Ich denke, Denny hat Recht!“ Tessa fand die Idee gut. „Du solltest erst mal hier im Kolleg bleiben. Hier wirst du mehr gebraucht, wenn es losgeht. Um deine Familie kümmern wir uns, wenn es soweit ist. Ich werde mich regelmäßig nach ihnen erkundigen, wenn es dich beruhigt.“
    Rüstem klopfte Willi kameradschaftlich aufs Kreuz. „Genau! Bis dahin leistest du uns Gesellschaft. Wie du weißt, konnte ich dich ja anfangs überhaupt nicht ab. Dann hab ich mich irgendwie an unsere gemütlichen Abende mit dir gewöhnt, muss ich sagen. Auch wenn deine Witze manchmal einen langen Bart haben.“ Er zog Willi unsanft an dem seinen und versetzte ihm nochmal einen heftigen Hieb auf die Schulter.
    Willi schien das zu gefallen. Ein Schmunzeln war in seinem Gesicht zu erkennen. Mian und Moana schauten sich erleichtert an.
    „Tessa?“
    „Ja, Denny?“
    „Wirst du Sauer davon berichten?“
    Tessa dachte kurz nach. „Nein! Ich denke nicht. Wenn der davon erfährt, stellt er mir mit Sicherheit noch ein paar Leute an die Seite, die mich unterstützen sollen. Darauf kann ich gerne verzichten. Nee, nee, ich arbeite lieber allein. So komme ich jedenfalls schneller voran. Alles was hier in diesem Raum gesagt und besprochen wurde, bleibt auf jeden Fall unter uns, einverstanden?“
    „Einverstanden! “Moana klatschte voller Tatendrang in die Hände. „Mian und ich werden uns in den nächsten Tagen weiter um die Zeichen auf dem Zettel kümmern. Inzwischen kennen wir uns in der Bibliothek bestens aus, nicht wahr, Schwesterherz?“
    „Ja, klaro. Bisher haben wir dort zwar leider noch nichts gefunden, aber vielleicht haben wir was übersehen. Der Zufall kam uns ja schon mal zur Hilfe.“

    Denny lag am Abend nicht nur wegen Rüstems lautem Schnarchen lange wach. Er fragte sich immer wieder, ob er jemals einen finden würde. Und wenn, was war dann zu tun?

14. Das Praktikum
    E s war ein kühles Wochenende und der Sommer war endgültig vorbei. Denny und Rüstem wollten den Tag nutzen, ihr Zimmer gründlich

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