und der Herr der Loewen
Inspektor Banda zu reden und mit Sammat... um Antworten zu bekommen, muß man zuvor Fragen stellen. Sie zog sich rasch an und marschierte hinunter, um sich mit was auch immer die Cafe teria zu dieser späten Vormittagsstunde zu bieten hatte, zu stärken. Als sie die Empore im ersten Stock erreichte, wunderte sie sich, so viele zornige Stimmen von unten zu hören. Sie blickte hinab und wunderte sich noch mehr. Nicht Mütter mit Kindern warteten wie sonst darauf, daß sie ins Sprechzimmer gerufen würden. Jetzt standen kleine Gruppen von Männern herum - Arbeiter mit furchigen, staubigen Gesichtern -, die durcheinanderredeten und heftig gestikulierten. Voll Panik dachte sie: Beginnt so ein Staatsstreich oder ein Aufstand? Sind sie gekommen, um sich Sammat vorzunehmen? Hat es einen sechsten Löwentod gegeben? Worauf warten sie?
Hinter ihr wurde eine Tür zugeschmettert, und Sammat eilte herbei, gefolgt von Joseph. »Sie haben den Löwenmann gefunden«, sagte er knapp. »Den Killer.«
»Kadi auch?« fragte sie rasch.
»Das weiß ich nicht.« Sammat wandte sich an Joseph:
»Übernehmen Sie einstweilen, ich komme bald zurück. Mrs.
Pollifax wird mich begleiten, vielleicht wissen sie dort etwas von Kadi.«
»Aber wer ist der Löwenmann?« fragte sie, während sie die Treppe hinuntereilten.
»Das weiß ich auch nicht. Inspektor Banda sandte eine dringende Nachricht, sofort zu kommen. Ein Wagen wartet.« Er deutete auf die Wartenden und sagte trocken. »Ein Anruf von Inspektor Ba nda war nicht nötig, wie Sie sehen.«
»Mfumo Sammat«, rief einer der Männer. »Wer? Ani? Ani?«
»Kaya - ich weiß es nicht«, rief er über die Schulter, während er Mrs. Pollifax durch die aufgeregte Gruppe von Männern führte. »Kaya! Ich gehe, um es zu erfahren.«
Sie eilten hinaus. Bristol Tanko wartete im Landrover auf sie. Mit einem sonnigen Lächeln für Mrs. Pollifax sagte er: »Vielleicht Miss Kadi auch gefunden?«
Im Wagen erklärte Sammat: »Ich weiß eigentlich nur, daß es eine sehr aufregende Nacht hier in Languka war. Die Polizei befragte jeden Philimon, den sie aufspüren konnte. Sie leuchtete in jeden geschlossenen Laden - und jetzt hat sich etwas ergeben.«
Es war nicht weit. Sie fuhren am Regierungshaus vorbei, dann durch das Tor auf den Hof der Polizeistation, vor dem ebenfalls Gruppen von Männern herumstanden. Mrs. Pollifax' Herz schlug heftiger. Als sie aus dem Landrover stiegen, kam ihnen der Inspektor entgegen. »Sie haben ihn gefunden«, sagte er. »Er müßte jeden Moment hier sein.«
»Ihn gefunden?« fragte Sammat erstaunt. »Ich dachte, er ist bereits hier.«
»Was sie in Languka gefunden haben, ist eine Löwenmaske und ein paar Klauen. Wir... Ah, da sind sie ja!« Er drehte sich zu der mit dunkelgetönten Scheiben versehenen Limousine um, die sich langsam einen Weg durch die Menge vor dem Tor bahnte und auf den Hof fuhr. Die neugierige Menge begann zu folgen, bis Inspektor Banda scharf »Zurück!« rief und Bristol anwies: »Sorgen Sie dafür, daß sie draußen bleiben - und schließen Sie das Tor!«
Die Limousine hielt an und der Fahrer rief: »Er haben geschlafen in nyumba von sein Vater!«
Die Fondtür wurde geöffnet, ein bewaffneter Polizist stieg aus, zögernd von einem Mann in Handschellen gefolgt, der ein hellgraues Gewand und Sandalen trug. Es war Dickson Simba!
»O nein!« stöhnte Sammat. »Nicht Dickson!«
Simba war außer sich. Verzweifelt schrie er Sammat zu: »Ich war es nicht - iai, iai - nein! Ai ai ai! Bozda - eine Lüge!« Er brach in Tränen aus, seine Brille fiel auf den Boden.
Verächtlich bückte sich sein Bewacher danach, gab sie ihm jedoch nicht zurück, sondern steckte sie ein.
Mrs. Pollifax wandte sich fast flehend an Simba. »Kadi -Miss Hopkirk - bitte - haben Sie sie?«
Simba starrte sie nur verständnislos an. Inspektor Banda bedeutete seinen Männern mit einem Nicken, Simba ins Haus zu führen.
»Ich verstehe nicht. Simba?« sagte Sammat benommen, und zu Inspektor Banda: »Irgendeine Spur von Kadi Hopkirk?«
Das strenge Gesicht des Inspektors bekam einen freundlichen Ausdruck. »Nichts, nicht der geringste Hinweis, keinerlei Spuren. Officer Chibabila entdeckte die Löwenmaske vergangene Nacht, als er mit seiner Stablampe durch ein Fenster leuchtete. Er sah sie auf einem Bett liegen. Wir verschafften uns Zutritt und stellten alle Beweisstücke sicher. Mr.
Simba ist der Mieter dieses Zimmers, das sich hinter der Bang-Bang Snackbar befindet. Wir erfuhren, daß er
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