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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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hier?«
    »Ich denke, sie ist hier, um Cantrip Towers zu beschützen«, erwiderte Flame in ihrer autoritären Großen-Schwester-Stimme.
    »Wovor?«, hakte Marina nach.
    »Glaubst du, dass etwas passieren wird, während wir weg sind?«, fragte Flora.
    »Volltreffer.« Flame nickte. »Genau das denke ich. Und wir wissen alle, wer hier sein wird, während wir in London sind.«
    »Glenda«, sagte Flora und biss sich auf die Unterlippe. »Oh, verflixt.«
    Flame, Flora und Sky sahen Marina an.
    »Was?«, sagte sie entrüstet. »Warum seht ihr mich so an?«
    Flame, Flora und Sky schwiegen.
    »Jetzt fangt nicht schon wieder mit Verena an!«, rief Marina mit sich überschlagender Stimme.
    »Ich sehe euch in letzter Zeit dauernd zusammen«, sagte Flame und warf Marina einen herausfordernden Blick zu.
    »Ich mag sie eben!«, erwiderte Marina trotzig.
    »Ihre Großmutter hasst uns«, wisperte Sky ängstlich. »Sie hat uns wehgetan und mir Angst gemacht.«
    Marina atmete tief durch. »Ich weiß, Engelchen, aber Verena ist nicht wie ihre Großmutter.« Sie nahm Skys Hand.
    »Sei bitte trotzdem vorsichtig«, ermahnte Flame ihre Schwester.
    »Das reicht an Vorträgen für heute, danke! Gute Nacht!« Marina sprang von Flames Bett herunter, stürmte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Sie ist wütend, weil sie weiß, dass ich recht habe, und das ärgert sie«, sagte Flame.
    »Vielleicht machst du dir wegen Verena zu viele Gedanken«, warf Flora ruhig ein.
    Flame zog die Beine an und legte ihr Kinn auf die Knie. »Das glaube ich nicht. Ich habe so eine Ahnung, dass Verenas plötzliche Freundlichkeit mit Vorsicht zu genießen ist.«
    »Mrs Duggery wird auf Cantrip Towers achtgeben«, sagte Sky verträumt. »Das hat Sidney mir erzählt.«
    »Ach, du und Sidney!«, neckte Flame ihre kleine Schwester und stupste sie in die Seite.
    »Aber es stimmt!«, protestierte Sky. »Er hat mir gesagt, Mrs Duggery würde uns überraschen!«
    »Zumindest hat sie heute Abend Dad überrascht«, sagte Flora trocken, und alle lachten.
    Kurze Zeit später war Flora auf dem Weg zurück in ihr Zimmer. Während sie den langen Flur im zweiten Stock des riesigen Hauses entlangging, dachte sie über Verena und Glenda Glass nach.
    Sie stieg in ihr Bett und starrte in die Dunkelheit. Dann berührte sie ihre Wange. Flora fuhr mit dem Finger über eine halbverheilte Schnittwunde. Sie erinnerte sich an den brennenden Schmerz, den sie gefühlt hatte, als die Cellosaite während des Konzertes vor zwei Wochen gerissen war und ihr mehrere Verletzungen im Gesicht und an den Händen zugefügt hatte. Glenda Glass war dafür verantwortlich gewesen. Flora erinnerte sich an die Angst, die sie und ihre Schwestern gehabt hatten, als sie auf der Bühne saßen. Sie dachte über die dunklen Kräfte nach, die Glenda ihnen entgegengeschleudert hatte und wie sie den Magischen Kreis gebildet hatten, um sich zu schützen.
    Dafür wird Glenda bezahlen müssen, dachte sie. Ich weiß, Grandma sagt, wir sollen unsere Kräfte nicht missbrauchen, um anderen Menschen zu schaden, aber ich muss irgendetwas tun. Ich will Glenda nicht wehtun, aber ich möchte, dass sie weiß, dass wir ihr nicht verziehen haben, was sie uns angetan hat. Vielleicht werde ich bereit sein zu vergessen, wenn die Wunde in meinem Gesicht verheilt ist. Dann drehte sie sich auf die Seite und schlief ein.
     
    Stille legte sich über Cantrip Towers, als der Abend in die Nacht überging. Mum, Dad und Grandma saßen in der Küche und sprachen über das Haus, Oswalds Angebot und den näherrückenden Ausflug nach London. Die Stimmung war sehr nachdenklich.
    »Glaubst du wirklich, dass die Drysdale eine Chance hat, den Landesweiten Musikwettbewerb zu gewinnen, Ottalie? Bei der starken Konkurrenz?«, erkundigte sich Dad.
    »Absolut«, erwiderte Mum. Sie umschloss ihren Kaffeebecher mit beiden Händen. »Ich habe gestern mit Dick Taylor gesprochen, unserem musikalischen Leiter, und er ist sehr zuversichtlich. Das Orchester ist in Topform, und unsere Mädchen haben heute Abend wundervoll gespielt. Sie scheinen dieses Mal entspannter zu sein als vor dem letzten Konzert.«
    »Das sind doch gute Neuigkeiten«, sagte Dad. »Was haltet ihr davon: Wollen wir nicht einfach das Dach und Oswalds Angebot für ein paar Tage vergessen und das Wochenende genießen?«
    »Gute Idee«, sagte Mum zustimmend.
    »Und du musst dir um Cantrip Towers auch keine Sorgen mehr machen. Mrs Duggery hat angeboten, auf das Haus

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