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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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dachte sie. Meine magischen Kräfte haben mich bisher noch nie im Stich gelassen.
    Sie versuchte es erneut und schleuderte der Tür einen Blitz entgegen, der mit sehr viel stärkerer Magie aufgeladen war.
    Doch auch Mrs Duggery blieb nicht untätig, sie schickte so viel Magie in den Türknauf, bis er vor Hitze glühte.
    Als Glenda Glass nun nach dem runden, messingfarbenen Türknopf griff, schrie sie erschrocken auf und hielt sich ihre schmerzende Hand, die wie Feuer brannte.
    »Was ist hier los?«, knurrte sie. Sie starrte durch die Fenster in den dunklen Wintergarten, ohne etwas entdecken zu können. »Wer ist da?«
    Einige Sekunden lang spähte sie in die Dunkelheit, aber alles, was sie sehen konnte, waren die Umrisse einiger Zimmerpflanzen.
    So schnell gebe ich mich nicht geschlagen, dachte Glenda, während sie sich vor Schmerzen krümmte.
    Aber Mrs Duggery war ihr einen Schritt voraus: Die alte Dame hatte mit Hilfe ihrer magischen Kräfte einen Schutzkreis um das Haus gezogen. Jetzt waren die Wände, Türen und Fenster von Cantrip Towers vor jeder Gefahr gefeit.
    Mrs Duggery lächelte in sich hinein. Es is genau wie in den alten Zeiten, als Sidney und ich gegen Glendas Großmutter gekämpft ham. Als sie böse geworden ist. Sidney und ich ham Margaret in ihre Schranken verwiesen, und das werden wir mit der da auch tun.
    Draußen, wo die Dunkelheit allmählich undurchdringlich wurde, hob Glenda Glass ihre Hand und streckte ihren Finger ein drittes Mal aus. Sie schleuderte einen Blitz aus geballter dunkler Magie auf den Wintergarten. Aber anstatt das Glas in tausend Stücke zu zerschmettern, prallte die Magie wie ein Gummiball von den Scheiben ab.
    »Nein!«, schrie sie vor Wut schäumend. Einen Moment starrte sie die Fenster ungläubig an, dann suchte sie nach einer anderen Möglichkeit, in das Haus zu gelangen. Doch von jedem Fenster, das sie zu zerschmettern versuchte, jedem Schloss, das sie aufbrechen wollte, prallte ihre Magie einfach ab. Alles, was sich auf dem Grundstück befand, wurde von Mrs Duggerys sehr alter und mächtiger Magie beschützt, und nichts und niemand konnte diesen Schild durchbrechen. Nicht einmal Glenda Glass war der alten Dame gewachsen. Sie tobte vor Wut und schleuderte mit Magie um sich, aber es half alles nichts. Der Zutritt zu Cantrip Towers blieb ihr verwehrt.
    Und als sie zum zweiten Mal vor den Fenstern des Wintergartens stand – sie hatte das Haus inzwischen einmal umrundet – sah sie auch, wieso. Mrs Duggery schritt im hellen Mondlicht auf das große Fenster zu und blieb nur einen Meter von Glenda entfernt stehen. Bert saß knurrend zu ihren Füßen.
    Einen Moment lang stand Glenda unbeweglich da.
    Sie starrte die winzige Frau mit dem lila Strickhut an. Bilder aus ihrer Kindheit kamen ihr in den Sinn. Sie erinnerte sich an die Geschichte von Violet Duggery, und wie sie geholfen hatte, Glendas Großmutter Margaret aus Cantrip Towers zu verbannen.
    Glenda hatte Mrs Duggery seit einer Ewigkeit nicht gesehen, aber sie wusste, dass ihre magischen Kräfte zu den mächtigsten zählten, die die Cantrip-Familie jemals hervorgebracht hatte.
    »Du!«, rief sie hasserfüllt. »Du bist also immer noch hier, nach all den Jahren! Du müsstest schon längst tot sein!«
    Mrs Duggery betrachtete die vor Wut rasende Frau durch das Fensterglas. Ihre von unzähligen Runzeln bedeckte Miene blieb undurchdringlich, und ihre Augen funkelten.
    Glenda Glass schimpfte und schüttelte die Faust. Mrs Duggery dagegen stand ruhig und schweigend da.
    Die verbrannte Hand eng an den Körper gepresst, drehte Glenda sich um und ging langsam zu ihrem Auto zurück. Als Mrs Duggery sich gerade in Sicherheit wähnte, fuhr Glenda plötzlich herum und reckte ihre Faust in die Luft. Ein riesiger Blitz dunkler Magie entlud sich und traf den Schornstein von Cantrip Towers. Vom Dach her ertönte ein ohrenbetäubender, explosionsartiger Knall, gefolgt von den Geräuschen fallender und zersplitternder Dachziegel.
    Cantrip Towers wankte. Mrs Duggery griff nach ihrem Hut und fühlte den Schlag gegen das Haus bis ins Mark ihres zerbrechlichen Körpers. Sie hörte den Schornsteinkopf auseinanderbrechen und Dachziegel herabpoltern.
    Das Dach, dachte sie. Ich hätte das Dach schützen müssen. Glendas Magie ist schon ins Haus gedrungen und hab’s nicht gesehn …
    Mrs Duggery schloss die Augen, bevor Glenda noch einen Blitz auf das Haus schleudern konnte. Sie setzte all ihre Kräfte ein, um Cantrip Towers vor

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