und der magische Stein

dass sie den Handabdruck entdeckt hatten. Ihre Gesichter verrieten sie. Aber da Mum neben ihr stand, konnte sie nichts sagen. Flame, Marina und Sky wussten, dass ihre Großmutter sie ertappt hatte. Sie sahen ihr an, was sie dachte. Ich weiß genau, was ihr vorhabt, und ich möchte, dass ihr den Schrank in Ruhe lasst!
    Die drei Mädchen lächelten Grandma zu und verließen die Küche durch die Hintertür. Dann rannten sie über den weiten, hügeligen Rasen zum Gemüsegarten.
    Wie angekündigt pflückte Flora Himbeeren. »Seid ihr gekommen, um zu helfen?«, fragte sie ihre Schwestern, als sie sie bemerkte.
    »Sehr schön, Mädchen, schnappt euch eine Schüssel!«, sagte Dad erfreut.
    »Was ist los?«, flüsterte Flora, als ihre Schwestern keine Anstalten machten, mitzuhelfen.
    »Wir haben etwas im Wandschrank gefunden«, flüsterte Marina zurück.
    Dad summte vor sich hin, während er sich über die Himbeersträucher lehnte und die dicken roten Früchte pflückte.
    »Das wird reichen«, sagte er. »Wir haben genug Himbeeren für heute Abend, aber wir könnten noch etwas Spinat gebrauchen, Flora. Und ich denke, wir sollten besser den einen oder anderen Salat ernten.«
    »Du bist der Boss, Dad«, gab sie zurück. Dann wandte sie sich zu Flame und flüsterte: »Lass uns heute Nacht auf den Dachboden gehen.«
    Flame nickte, und dann rannten sie, Marina und Sky los, um die Käfige der Kaninchen und Meerschweinchen zu säubern und die Wasserbehälter aufzufüllen.
     
    »Lasst den Schrank bis morgen in Ruhe«, ermahnte Grandma ihre älteste Enkeltochter, als sie ihr an diesem Abend gute Nacht sagte. »Wir gucken uns den Abdruck mit Mrs Duggery zusammen an. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es so am besten ist.«
    Flame nickte. »Gute Nacht, Grandma.«
     
    Es war eine klare Nacht, und das Mondlicht fiel durch die Vorhänge in ihre Zimmer. Um Mitternacht, als Mum, Dad und Grandma sich in ihre Zimmer zurückzogen, schlief keine der Cantrip-Schwestern. Sie lagen in ihren Betten und warteten.
    Dann, als endlich alles ruhig war, schlichen sie mucksmäuschenstill die Treppe zum Dachboden hinauf und huschten auf Zehenspitzen den Flur bis zum Wandschrank entlang. Flame hatte eine kleine Taschenlampe dabei, die sie in ihrem Zimmer aufbewahrte.
    Aufgeregt standen die vier Schwestern vor dem Schrank. Flame öffnete die Tür und leuchtete mit der Taschenlampe in den düsteren Raum. Sie hielt den Lichtstrahl ruhig, als sie in die Dunkelheit eintauchten. Alles, was sie hörten, war ihr eigener Atem.
    »Schließ besser die Tür, Marina«, sagte Flame zu ihrer Schwester.
    Marina zog die Tür so weit zu, bis sie nur noch einen kleinen Spalt offen stand.
    Abgesehen von dem wenigen Licht, das die Taschenlampe spendete, war es vollkommen finster um sie. Flame ließ den Lichtstrahl über die Wand wandern, bis sie den Handabdruck gefunden hatte.
    Sie betrachtete ihn eine Weile im Schein der Lampe.
    »Es ist Sidneys Handabdruck«, hauchte Sky atemlos. »Er hat mir gesagt, ich soll danach suchen.«
    »Ich finde, wir sollten ihn berühren«, flüsterte Flame.
    »Ja. Du zuerst«, sagte Marina. »Ich halte die Taschenlampe.«
    Flame legte ihre Hand mit den langen, schlanken Fingern auf den Abdruck, schloss die Augen und konzentrierte sich. Sofort begann ein unheimliches blaues Leuchten ihre Hand zu umspielen.
    »Wow«, sagte sie und zog ihre Hand zurück. »Die Magie ist sehr stark.«
    Sie nahm Marina die Taschenlampe ab, damit diese den Abdruck als Zweite berühren konnte. »Ja, das stimmt!« Als das blaue Licht erneut zu funkeln begann, zog auch sie ihre Hand weg. Dann war Flora an der Reihe. Und ein drittes Mal erstrahlte das blaue Licht. Flora schüttelte verblüfft ihre Finger aus. Sky war als Letzte dran. Sie atmete heftig, als sie ihre Hand hob. Das blaue Licht flammte urplötzlich auf.
    »Ui!«, quietschte Sky und zog ihre Hand zurück.
    »Psst!«, flüsterten ihre großen Schwestern.
    Das blaue Licht erlosch.
    »Alles o.k.?«, wisperte Flora Sky zu.
    »Ja, aber meine Finger fühlen sich ganz komisch an. Und deine?«
    »Meine auch.«
    Flame richtete den Lichtstrahl auf den Handabdruck.
    »Es ist auf jeden Fall irgendetwas dahinter«, flüsterte sie.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Flora leise.
    »Wie wäre es, wenn wir unsere Hände übereinanderlegten und den Abdruck zusammen berührten?«, schlug Marina flüsternd vor.
    »Gute Idee«, sagte Flame. Sie sah die Wand abschätzend an. »Ich hoffe, es ist nicht gefährlich. Am besten lege