und der Meister des Todes
aus seinem Körper vertreiben kann!«
»Justus?« Bob ging vorsichtig auf seinen Freund zu. Der Erste Detektiv schwankte leicht. Die Kreide rutschte aus seinen Fingern und fiel auf den Boden.
»Nimm das Kreuz!« Mary-Ann reichte Bob ihre Halskette.
Bob winkte ab. »Das hier ist doch kein Horrorfilm!«
»Es ist aber sicherer so!« Peter schnappte sich das Kreuz und hielt es Justus vors Gesicht. »Weiche von uns, MarionettenDämon!«
Justus reagierte nicht. Er starrte einfach nur durch sie hindurch.
Peter schwang die Kette hin und her.
»Lass das!«, sagte Bob ärgerlich. »Wir dürfen ihn nicht wecken!«
»Wieso wecken? Er ist von einer Marionette befallen!«
»Ihr habt sie ja nicht mehr alle!« Latona schob die Jungen beiseite. »Nimmt er Drogen?«
»Nein!«, sagte Peter empört.
»Lass mich mal ran!« Das schwarzhaarige Mädchen trat vor und gab dem Chef der drei ??? eine saftige Ohrfeige. Die Wirkung war erschreckend: Justus riss die Augen auf. Dann schrie er unvermittelt los. Vor Schreck ließ Peter die Lampe fallen. Sie erlosch und rollte über den Fußboden, während Justus unaufhörlich weiter schrie und schrie, ohne Luft zu holen. Mary-Ann stimmte in der Dunkelheit mit ein – hysterisch und laut. Bob merkte, dass jemand um sich schlug. Ob es Justus oder Mary-Ann war, konnte er nicht erkennen. Er bekam etwas zu fassen. Ein Mensch? Nun setzte auch Peter in das ohrenbetäubende Gebrüll ein. Bob versuchte, die Lampe aufzuheben, stieß dabei jedoch gegen einen Körper und stürzte der Länge nach hin. In dem Moment ging das Flurlicht an. Eine Sekunde lang war Bob geblendet. Rote Punkte tanzten vor seinen Augen. Dann sah er Frank am Lichtschalter. Ein paar Meter weiter saß Peter gekrümmt am Boden und hielt sich schützend die Hände über den Kopf. Mary-Ann rannte tränenüberströmt auf und ab und Justus starrte verstört in die Runde.
»Was ist hier los?«, stammelte Zack, der direkt neben Bob stand. Anscheinend war er es, der mit Bob zusammengestoßen war.
»Ich würde sagen, ein spontaner Ausbruch von Massenhysterie!«, sagte Latona seufzend. Wenig zartfühlend packte sie Mary-Ann am Arm. »Krieg dich wieder ein!«
»Wir brauchen einen Exorzisten!«, heulte Mary-Ann atemlos. »Wir brauchen einen Exorzisten. Einen Exorzisten!«
»Es reicht, wenn du es einmal sagst.« Latona klopfte dem blonden Mädchen auf die Schulter, als wäre sie ein Pferd. »Und ich denke, wir kommen ohne so einen Quatsch aus.«
»Wo bin ich?«, fragte Justus mit rauer Stimme. Er sah verzweifelt von einem zum anderen.
»Ich glaube, der Marionetten-Dämon hat ihn verlassen.« Peter stand mit zitternden Beinen auf. »Du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt, Just!«
»Ich rufe einen Arzt!«, sagte Frank.
»Ruf lieber einen Dämonenjäger!« Mary-Ann weinte noch immer. »Oder einen Exorzisten.«
»Das ist echt unheimlich!«, meinte nun auch Zack, der bislang nur teilnahmslos neben Bob gestanden hatte.
»Mir ist nicht gut!« Justus setzte sich auf den Boden.
»Verdammt! Du bist ganz blass und verschwitzt.« Latona strich ihm eine Franse seines schwarzen Haars aus dem Gesicht. »Tut mir übrigens leid, dass ich dich geschlagen habe.«
»Ich verstehe das alles nicht!« Justus sah zu ihr auf. »Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich ganz normal ins Bett gegangen bin.« Der Erste Detektiv sah aus, als würde er gleich umkippen.
»Mist, kein Empfang!«, tönte es in dem Moment aus dem Nebenzimmer.
»Frank holt einen Arzt«, erklärte Bob.
»Warum?«, murmelte Justus.
»Weil du anscheinend krank bist!«
»Du warst von einem Geist besessen und hast die Wand beschrieben.«
Frank erschien wieder im Flur. »Soll ich in die Stadt fahren und einen Arzt holen?«
»Ich könnte dich gesund hexen«, schlug Latona belustigt vor.
»Soweit ich es beurteilen kann, geht es ihm schon wieder besser«, mischte sich Bob ein.
»Also ich würde einfach gerne noch eine Runde schlafen«, sagte Justus matt.
»Ich weiß nicht, ob das gut ist.« Frank machte ein besorgtes Gesicht.
»Wenn es ihm morgen immer noch schlecht geht, können wir ihn ja nach Rocky Beach bringen«, meinte Zack, während er die Schrift an der Wand studierte. »Was heißt das überhaupt? So etwas wie ›Pizza mit Salami und Käse‹?«
»Es ist ein Zitat aus Dantes Göttlicher Komödie«, bemerkte Frank.
»Wie gut. Komödien sind lustig. Dann ist es etwas Harmloses!« Peter entspannte sich etwas.
»Der italienische Dichter Dante
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