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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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wurde“, entgegnete Daniel trocken. „Was war der beste Tag in deinem Leben?“
    „Sonntag vor zwei Wochen“, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. „Unser Nachmittag in Greenwich. Der erste Tag, an dem ich dich berühren konnte, und das erste Mal, dass du mir sagtest, du liebst mich.“
    „Also der Tag gehört nicht zu den besten meines Lebens“, grinste Daniel.
    „Ach nein?“ Elizabeth blieb stehen und erwarte eine Erklärung.
    „Nein“, schüttelte er fröhlich den Kopf. „Das war einer der besten meines Daseins .“ Er beugte sich hinunter, um ihr einen kleinen Kuss auf den Mund zu geben, doch bevor er sich wieder aufrichten konnte, legte Elizabeth rasch ihre Hände an seine Brust und erwiderte den Kuss.
    „Äh, Baby?“ Daniel sah sie verwundert an. „Wir sind in der Öffentlichkeit.“
    „Weißt du, Danny, das ist mir völlig egal.“ Was konnte ihr schon passieren? Dass man sie wieder in die Klapsmühle steckte? Vermutlich würde sie schon morgen freiwillig in St. Agnes einchecken.
    Der Schmerz rückte siedend heiß in ihr Bewusstsein. Verzweifelt versuchte sie ihn mit tiefer Atmung unter Kontrolle zu halten.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Daniel besorgt.
    „Na klar.“ Elizabeth brachte sogar ein Lächeln zustande. „Du weißt doch, wie deine Küsse auf mich wirken.“
    Schmunzelnd legte Daniel wieder einen Arm um sie, und sie setzten ihren Weg fort. „Erzähl mir von deinem besten Tag, bevor wir uns begegnet sind“, bat er.
    Elizabeth musste erst einen Moment überlegen. Es kam ihr beinahe so vor, als ob ihr Leben erst mit ihm wirklich begonnen hatte, und die neunundzwanzig Jahre davor nur der Prolog gewesen waren. Doch schließlich hatte sie eine Antwort. „Während des Studiums reiste ich mit einer Freundin für drei Wochen kreuz und quer durch Europa. Ohne Plan und ohne Ziel, einfach, wohin der Wind uns trieb. In Florenz haben wir uns Roller ausgeliehen, mit denen wir an einem Tag bis hinunter nach Siena fuhren. Am Anfang hatte ich wahnsinnige Angst auf diesem kleinen, unsicheren Ding. Vor allem, als wir noch im dichten und unübersichtlichen Verkehr der Stadt steckten. Doch dann, als wir schließlich über Land fuhren, fiel die Angst auf einmal komplett von mir ab und ich genoss die Fahrt durch die toskanische Landschaft in vollen Zügen. Dieses Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit war unbeschreiblich. Es war, als würde ich fliegen.“
    „Das klingt nach etwas, das mir auch eine Menge Spaß gemacht hätte. Ich war nie in Italien … also früher meine ich“, fügte er erklärend hinzu. „Ob du es glaubst oder nicht, aber zu Lebzeiten bin ich nie von dieser Insel runtergekommen.“
    „Tatsächlich nicht?“
    „Nein. Die Welt zu bereisen, war immer etwas, das ich mir für die Zukunft vorgenommen habe. Aber wenn das alles vorbei ist, werde ich das mit dir nachholen.“ Er sagte das voller Überzeugung und küsste ihre Schläfe. „Wie wäre es, wenn wir mit Italien anfangen?“
    „Ja, das wäre wundervoll.“ Ihre Stimme klang belegt, und sie wandte schnell das Gesicht ab, damit er den Ausdruck in ihren Augen nicht lesen konnte.
    Sie waren am Nordende des Parks angekommen. „Und jetzt?“, fragte Daniel.
    „Jetzt zeigst du mir die Gegend, in der du aufgewachsen bist.“
    „Willst du dir das wirklich antun? Es gibt schönere Flecken in London.“
    „Die kannst du mir dann hinterher zeigen“, meinte Elizabeth und winkte ein Taxi heran.
    Sie fuhren in eine der trostlosesten Gegenden, die sie je gesehen hatte. Winzige, einheitliche Backsteinhäuser mit rußgeschwärzten Fassaden drängten sich entlang einer erhöhten Bahntrasse. Einige der Wohnhäuser und die meisten Läden schienen leer zu stehen. Es gab kaum Grünflächen und die schmalen Straßen waren wie ausgestorben. Die einzigen Farbkleckse, die von dem vorherrschenden Grau ablenkten, lieferten die wenig kunstvollen Graffitis an Hausmauern und leeren Schaufenstern.
    „Dort drüben“, Daniel zeigte auf eins der kleinen Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das sich durch nichts von den anderen Gebäuden in der Nachbarschaft abhob. Außer vielleicht durch die liebevoll arrangierten Topfpflanzen vor der Haustür, die aber leider gegen den tristen Gesamteindruck nicht wirklich etwas ausrichten konnten.
    „Und deine Mutter wohnt noch immer hier?“, fragte Elizabeth ungläubig.
    „Ja“, seufzte er. „Kim und ich konnten sie nicht dazu bewegen, wegzuziehen. Ihr gehört ein Blumenladen ein paar

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